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Thema: Singhalesisches Piha Kaetta (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=6474)


Geschrieben von: Zietenhusar am: 03.10.16, 15:03:35
Ist es für die Herkunftsregionen nicht wahrscheinlicher, dass diese Waffen eher für den Schnitt als
für den Stich sein könnten?

Die Mutmaßung der optischen Auffälligkeit hielt ich bisher noch als vordergründig. Die Herstellung dieser
Klingen ist auf jedem Fall viel aufwendiger als die „Brot und Butter“ Blankwaffen aus europäischer
Massenproduktion
. zwinkern

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: joehau am: 04.10.16, 12:08:20
Zitat von Zietenhusar:
Ist es für die Herkunftsregionen nicht wahrscheinlicher, dass diese Waffen eher
für den Schnitt als für den Stich sein könnten?

... „Brot und Butter“ Blankwaffen aus europäischer Massenproduktion ...



... quasi der verkürzte 'Krummsäbel', der ja beim Hieb schneidet ...


Was die 'Brot und Butter' Blankwaffen angeht, kann man diese auf Zweckmässigkeit
und Quantität ausgelegte maschinelle Produktion natürlich nicht mit diesen handgearbeiteten
Einzelstücken vergleichen. Dazwischen liegt schon mal ein Quantensprung in der Technik
und dann noch der Verwendungszweck als kostbares Statussymbol auf der einen und
das reine Tötungsinstrument auf der anderen Seite.

Bevor man also zur (Ab-) Wertung kommt, müsste man die ziselierten Jagdplauten der
Fürsten XY des 17. / 18. Jahrhunderts mit den gezeigten Krummdolchen vergleichen und
dann vielleicht das gedengelte Brotmesser eines indischen Bauern mit einem Brotmesser
aus Solingen ...


Geschrieben von: Preussen am: 05.10.16, 10:40:56
Guten Tag,

auch ich finde die hier gezeigten Waffen schön und vor allem interessant, glaube allerdings,
dass ihr funktioneller Wert nicht höher als der eines DEMAG Grabendolches (Weltkriegsmüll)
einzuschätzen ist.

Was nun die „Brot und Butterwaffen“ europäischer Provenienz, gelegentlich auch Kaiserzeitkitsch
genannt, anbelangt, ist es mit ihnen eben nicht „so weit her“ und der Fürst gilt bekanntlich im eigenen
Land wenig. Trotzdem finde ich als Preussen-Sammler eine Waffe mit Damastklinge, die so hochpoliert ist,
dass man ihre Damaststruktur nicht mehr erkennt und das damit verbundene Understatement ebenfalls schön.

Gruss
Preussen


Geschrieben von: corrado26 am: 05.10.16, 10:59:06
Grundsätzlich geht es bei den hier gezeigten Blankwaffen nur in zweiter Linie um Funktionalität - Dolch bleibt Dolch, ob mit oder ohne Goldtausia. Hier geht es in erster Linie und einzig und allein um die an diesen Stücken zu bewundernde Handwerkskunst und die an ihnen verarbeiteten Materialien. Daneben besticht die unglaubliche Vielfalt der im Orient gefertigten Dolche, Messer oder Säbel des nichtmilitärischen Bereichs.
corrado26


Geschrieben von: Murat am: 08.12.19, 14:38:37
Hier noch ein weiteres Piha Kaetta aus dem 18. Jahrh. Leider hat die Klinge bei diesem Exemplar die Jahrhunderte nicht ganz unbeschadet überstanden.
Trotzdem denke ich, ist es ein ganz interessantes Stück und sollte hier einmal vorgestellt werden, zumal diese Waffen doch recht selten sind.


Geschrieben von: corrado26 am: 08.12.19, 17:39:05
Da kann ich auch mithalten. Bei meinem Stück hat die Holzscheide leider einen Riss
corrado26


Geschrieben von: Murat am: 15.11.21, 06:11:43
Und hier noch ein weiterer indischer Dolch aus der Moghulzeit.
Das Griffmaterial ist Lapislazuli. In die geschlitzte Damastklinge ist eine Reihe beweglicher Kugeln integriert.
(Ein bemerkenswertes Beispiel hoher Schmiedekunst)

Gruß Murat


Geschrieben von: corrado26 am: 15.11.21, 08:46:00
Wunderschön!! freuen


Geschrieben von: Ulan13 am: 15.11.21, 18:11:40
Tolle Stück! Vielen Dank für's Vorstellen!

Grüße vom Ulanen