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Thema: Abb. Geleitreiter-Säbel • Typ unbekannt • Frankreich? (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=6435)


Geschrieben von: Pauker am: 28.02.16, 19:52:44
Liebe Blankwaffenfreunde,

Das Kunsthaus Heinz. Hahn in Frankfurt/M versteigerte im Nov. 1939
unter Los Nr. 344 abgebildeten Säbel.
Katalogtext: Frankfurter Geleitsreiter-Säbel: Der Korb und Griff mit Adler und Löwenkopf geschmückt, feuervergoldete Bronze Klinge blau geätzt
u. mit ornamentaler Goldtauschierung. Lederscheide mit ziseliertem vergoldeten Beschlag.

Ist dieser Säbeltyp bekannt? Frankreich?
Bitte bessere Bilder, wenn möglich.

Gruß Pauker


Geschrieben von: Pauker am: 28.02.16, 20:03:34
so


Geschrieben von: corrado26 am: 29.02.16, 08:23:20
Die Bezeichnung "Geleitreiter" dürfte sich im Zusammenhang mit der Stadt Frankfurt nach meiner Ansicht auf das Geleit bei den Kaiserkrönungen beziehen. Frankreich wäre dann wohl außen vor, auch ist das Stück im umfangreichen Werk von Aries zu den französaischen Blankwaffen nicht verzeichnet. Auch spricht der Adler gegen Frankreich.
corrado26


Geschrieben von: Pauker am: 29.02.16, 15:26:10
Geleitsreiter soll es zuletzt bei der Wahl von Erzherzog Johann zum
Reichsverweser durch die Nationalversammlung im Jahre 1848 gegeben haben.
Auf den zeitgenössischen Illustrationen geleitet jetzt die
Bürgerliche Freiw. Kavallerie den Sechsspänner und übernimmt die
Aufgaben jener.
Kavalleriesäbel mit 2 Nebenbügel

Die wirklichen Geleitsreiter hat es mindestens bis zum Ende der Dalbergzeit 1813 gegeben, später auch noch zur Einholung der Kaufleute zur Messe als
Messegeleit. Da war Frankfurt sehr traditionell.
Zum Bsp. boten die jährlichen Herbstparaden des Bürgermilitärs bis 1848
ein illustres Bild. Die Abnahme erfolgte durch den Bürgermeister. Dieser fuhr in seiner barocken Bürgermeisterchaise vor, begleitet von einer „Garde" zu Fuß in Seidenstrümpfen mit Hellebarden. Bilder hierzu im III. Band, Frankfurter Uniformen.

Aber was soll ich zu dieser Blankwaffe schreiben?
Könnte es sich bei dem fraglichen Pallasch (?) aus der Zeit von ca, 1804 (?)
um eine Sonderanfertigung (Geschenk- oder Ehrensäbel) für einen
Stabsoffizier handeln?

Bis auf den Adler scheinen doch französische Einflüsse zu bestehen..
Lhoste / Resek / Patrick : Les sabes portes par l armee francaises, 2001
Blondieau, Christian, Sabres francai 1680 - 1814, Poitiers 2002, Tafel S. 290
Mir liegen jeweils nur wenige Seiten vor,
oder kantonal, Schweiz?

Bitte Meinung.

Gruß Pauker



Geschrieben von: Pauker am: 29.02.16, 15:58:15
1936 kam schon der gleiche Säbeltyp zur Versteigerung.

Bezeichnet als Offizierssäbel der Frankfurter Geleitsreiter 1805
Liege also mit meiner Datierung richtig.
Adler mit Mauerkrone L 105 cm

Gruß Pauker


Geschrieben von: Pauker am: 29.02.16, 17:21:24
Die Bezeichnung "Geleitreiter" dürfte sich im Zusammenhang mit der Stadt Frankfurt nach meiner Ansicht auf das Geleit bei den Kaiserkrönungen beziehen. Frankreich wäre dann wohl außen vor

Knötel Uniformkunde, Bd. XI, No. 5
„… im Nov. 1813 hörte das Corps zu bestehen auf." Angeblich anlässlich des Einzugs von Kaiser Franz am 6. Nov. 1813. Stärke 90 Mann, 1 Rittmeister, 1 Lt.

1814 wurde dann eine neue Schwadron Bürger-Kavallerie errichtet.
Über Infos zum Verbleib einer der beiden Blankwaffen oder bessere Fotos
würde ich mich freuen.

Gruß Pauker


Geschrieben von: Pauker am: 29.02.16, 20:25:24
korrigiere: Stärke je Kompanie 1 Rittmeister, 1 Leutnant,
Es gab 3 Kompanien. Gesamtstärke 90 Mann.


Geschrieben von: mario am: 19.02.19, 11:24:42
Zitat von Pauker:
Liebe Blankwaffenfreunde,

Der Korb und Griff mit Adler und Löwenkopf geschmückt,

Gruß Pauker


gehört das Bild dazu?
Ich sehe weder Adler noch Löwenkopf.
Gruß Mario


Geschrieben von: joehau am: 19.02.19, 21:26:27
Der gekrönte Adler bildet den Korb.
Einen Löwenkopf sehe ich auch nicht.


Geschrieben von: joehau am: 19.02.19, 21:47:20
Zitat von Pauker:
... oder kantonal, Schweiz?


Wenn in den Auktionskatalogen eines Frankfurter Kunsthauses dieses
Säbelmodell als 'Frankfurter Geleitsreitersäbel' angeboten wurde,
sehe ich eigentlich keine Veranlassung, den Säbel nach Frankreich oder
gar in einen schweizer Kanton zu verorten.