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Thema: P1859 Cutlass Bayonet (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=5785)


Geschrieben von: joehau am: 03.04.15, 23:35:44
Modell: P1859 Cutlass Bayonet, Type II*

Gesamtlänge: 823 mm
Klingenlänge: 678 mm
Klingenbreite: 37 mm max.
Länge der Scheide: 698
Durchmesser Laufring: 21 mm
Masse Entermesser: 1065 g
Masse Scheide: 286 g

Hersteller: Gebr. Weyersberg, Solingen


Das britische Militär beschaffte von 1859 bis 1864 ca. 80.000 dieser aufpflanzbaren Entermesser.
Die meisten Klingen hierfür kamen, bis auf 800 Stück vom Hersteller Reeves, Birmingham, von
verschiedenen Herstellern in Solingen. Die Briten unterhielten eigens Abnahmeoffiziere in Solingen,
welche die Klingen mit Abnahmestempeln 'Krone über S' und Nummer versahen.

* Typ I unterscheidet sich vom hier gezeigten Typ II durch die Griffschalen, die zuerst aus
quergeripptem Holz bestanden. Bereits nach kurzer Zeit wurde die Produktion auf gewaffelte
Ledergriffschalen umgestellt.


Geschrieben von: joehau am: 03.04.15, 23:46:33
Stempel:

rechte Fehlschärfe Herstellermarke Königskopf, darüber britische Inspektionsmarke Krone über S3
Krone überstempelt durch britische Aussonderungsmarke gegenläufige 'broad arrows'
unter dem Königskopf ein 'L'
auf Klingenrücken und dem Korb klingenseitig Inspektionsmarke Krone über S18 ( S -> Solingen )
am Griffkopf Inspektionsmarke Krone über 3, '30' und '506'
auf dem Griffrücken Krone über JG
auf dem Deckblech z.T. unleserliche Stempel einschließlich 'M' , 'R' und '76o'
am Boden des Ortbleches unleserliche Zahlenstempel


Geschrieben von: pdgdolch am: 04.04.15, 09:19:11
Hallo Jörg,

Glückwunsch zu dem schönen und gut erhaltenen Stück.
Eine sehr interessante Blankwaffe, Bajonett und Entermesser in einem.

Was mich immer wieder wundert ist, wie selten und zu welch hohen Preisen die Stücke
gehandelt werden, trotz der recht hohen Produktionszahl von 80.000.
Nach der gelungenen Präsentation werde ich mich auch noch mal auf die Suche begeben.

Danke fürs Zeigen und die Informationen.

Gruß Peter


Geschrieben von: Spartaner545 am: 04.04.15, 09:42:16
Hallo,

sehr schickes Teil. Meinen Glückwunsch.

Ich habe mich bei diesen britischen Entermesser-Bajonetten immer gefragt wieso ein Matrose
eine sowieso schon effiziente Nahkampfwaffe auch noch aufpflanzen sollte?
Kavallerieangriffe waren auf hoher See ja wohl er selten lachen

Hättest du das Gewicht von dem Cutlass noch für uns?


Besten Dank fürs Vorstellen und Zeigen.

Vincent


Geschrieben von: KiBuch am: 04.04.15, 20:20:28
Hallo Vincent,

Kavallerieangriffe wohl weniger, aber das Entern war doch eher populärer. zwinkern

Freundliche Grüße,
Michael


Geschrieben von: joehau am: 05.04.15, 00:08:58
Zum Vergleich ein weiteres Cutlass Bayonet ohne militärische Abnahmen. Ich vermute, dass
es sich um ein Entermesser für die britischen 'Volunteers' oder um ein Exportstück für
die U.S.A. handelt.

Während des amerikanischen Bürgerkrieges wurden 1861 1.000 P1858 Naval Rifles nebst
P1859 Entermesser an die Marine der Konföderierten Staaten von Amerika geliefert, die am
Griffkopf handnumeriert wurden. A. & E. Höller stellte 13.000 cutlass bayonets für die Marine
und Küstenartillerie der U.S.A. her.


Modell: P1859 Cutlass Bayonet, Type II

Gesamtlänge: 824 mm
Klingenlänge: 678 mm
Klingenbreite: 37 mm max.
Länge der Scheide: fehlt
Durchmesser Laufring: 21 mm
Masse: 1100 g

Hersteller: A&E. Höller, Solingen


Geschrieben von: joehau am: 05.04.15, 00:43:01
Stempel: rechte Fehlschärfe Herstellermarke A&E.H in gepunktetem Oval
und '20' über '13'


Das hier gezeigte Stück von Höller hat im Vergleich zum Weyersberg Stück einen deutlich
größeren Korb. Auch der Griffkopf unterscheidet sich deutlich.