Stempel:

Herstellerinschrift und Datum in Schreibschrift auf dem Klingenrücken:
'Manufacture d'armes de Châtellerault Juillet 1877 = Dragon Mle 1854 tme. 1882‘
Fehlschärfe rechts Abnahmestempel S Stern in Raute (Controlleur Sprenger),
B im Doppelkreis (Controleur Brenier)
Fehlschärfe links S Stern in Raute und eine 3
S Stern in Raute auf dem Stichblatt klingenseitig
am Hauptbügel Seriennummer 49308, S Stern im Wappen (Schaffner), C in Raute (Chouard)
Scheide Seriennummer W1517 und A in Kreis am Ringband links


Anmerkungen:

Nachdem der Mle.1822 Sabre de cavalerie de ligne wegen seiner gebogener Klinge
bei der schweren Kavallerie keine Akzeptanz fand, fiel die Kavalleriekommission
im Zweiten Kaiserreich wieder auf das bewährte Pallaschmuster von 1816 mit
gerader Klinge für die Linienkavallerie zurück.

Die ersten Mle.1854 wurden 1854 an die Carabiniers, ab 1863 an die Cuirassiers
(Rückeninschrift: cavalerie de réserve Mle.1854) und Dragons (Rückeninschrift:
Dragon Mle.1854) ausgegeben. Die Klingen und Scheiden der beiden letzteren
Formationen waren um 25 mm kürzer.

Die Säbel der Mannschaften wurden in der Manufacture Châtellerault hergestellt,
die für Offiziere überwiegend in Klingenthal. Die Offiziersmodelle sind meistens
geringfügig leichter und kürzer, Gefäß ziseliert und vergoldet, die Hilze oft aus Büffelhorn.

Am 15. 11. 1865 wurde das Carabiniermodell 1854 in "Sabre de Réserve Mle 1854"
umbenannt, ohne das Änderungen vorgenommen wurden. Am 13. 07. 1882 wurde
befohlen, die Klingen der Dragoner und der Reservekavallerie um 5 cm zu kürzen
und das untere Ringband an der Scheide zu entfernen. Die Benennung änderte
sich dadurch in "Sabre de Cavalerie de Réserve Mle.1854 transformé 1882" respektive
"Sabre de Dragon Mle.1854 transformé 1882". Ihre Produktion wurde 1883 eingestellt.