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joehau

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Mle.1822 Sabre de cavalerie de ligne

Gesamtlänge: 1135 mm
Klingenlänge: 975 mm
Klingenbreite max.: 30 mm
Pfeilhöhe: 23 mm
Scheidenlänge: 1003 mm
Masse mit Scheide: 2080 g

Hersteller: Manufacture Royale de Chatellerault - Königliche Manufaktur Chatellerault


Beschreibung:

Messing-Bügelgefäss mit drei Terzbügeln
leicht gebogene, blanke Rückenklinge mit breiter Hohlbahn und Rückenzug (Montmorency)
lederbespannte Holzhilze mit verdrillter Messingwicklung,
Stahlblechscheide mit zwei beweglichen Ringen, asymmetrisches Schleppblech

Gefäße der Offizierswaffen sind ziseliert, meistens vergoldet,
die Griffhilze oft aus Büffelhorn



03.11.23, 23:00:39

joehau

(Mitglied)

Stempel:

Herstellerinschrift in Schreibschrift auf dem Klingenrücken
'Manuf're R'ale de Chatellerault' und Herstellungsdatum 'Aout 1833'
Die frühen Stücke tragen noch keine Modellbezeichnung hinter der Herstellerinschrift.
Fehlschärfe rechts Abnahmestempel W - Controleur Simon Wideman
und in Schreibschrift R – Directeur Louis Raulin
Fehlschärfe links eine 9
B auf dem Stichblattende klingenseitig
Hauptbügel Abnahmestempel W und R und eine 18 weiß geschlagen
18 auf dem Schleppblech, W auf dem Deckblech
Seriennummer 145 auf Hauptbügel und oberem Ringband der Scheide


Anmerkungen:

Seltener, nicht modifizierter Mannschaftssäbel Mle.1822 der schweren Kavallerie
(Linienkavallerie) d.h. Dragoner, Carabiniers, Kürassiere und die schwere Kavallerie
der kaiserlichen Garde. Beide Ringbänder befinden sich noch an der Scheide.
Laut Claude Lombard wurden genau 25.478 Säbel hergestellt, ab 1822 in der
Königlichen Manufaktur in Kligenthal, danach ab 1829 in Châtellerault. Die
Produktion lief von 1822 bis 1851. Nach und nach wurde dann dieser Säbel durch den
Mle.1854 mit gerader Klinge ersetzt. Frei gewordene Säbel erhielten die Lanciers.

Dieser Säbel war das erste und einzige Modell mit gebogener Klinge, mit dem die
französische schwere Kavallerie ausgerüstet wurde. Die von oben herab befohlene
Umrüstung löste bei den 'Schweren' keine Begeisterung aus. Erst 1816 war ein
gutes Modell angenommen worden, das sich nur geringfügig vom Empire-Modell
unterschied, mit traditionell gerader, schwerer Klinge, und dabei wollte man bleiben.
Offiziere und Truppe gaben dem neuen ungeliebten Mle.1822 den Spottnamen
'Bancal', der Wacklige, und beschwerten sich über seine angebliche Zerbrechlichkeit.


03.11.23, 23:11:29
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