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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Kemira

(Mitglied)

Hallo, möchte mich nach längerer Pause mal wieder melden. Hier meine neueste Errungensschaft. Ein Pionier-Faschinenmesser M 1810. Gestempelt E.B.4.100. Klinge mit leichten Narben und "Patina". Ansonsten keine weiteren Stempel. Parierstange auf einer Seite verbogen.
Gibt es einen Tip wie die Partierstange gerichtet werden kann, oder ist das Risiko zu groß, dass das Teil abbricht. An der Klinge werde ich wohl nichts machen.

Karl-Heinz



(Suche deutsche Faschinenmesser)


suche deutsche Faschinenmesser
06.08.08, 20:35:07

limone

(Super-Moderator)

Ein schönes, beeindruckend wuchtiges Teil!
E.B.4. = Eisenbahn-Betriebskompanie Nr. 4

Zitat von Kemira:
Gibt es einen Tip wie die Partierstange gerichtet werden kann, oder ist das Risiko zu groß, dass das Teil abbricht?


Das Risiko eines Bruches ist auf Grund des Alters immer da. Sollte man es trotzdem wagen: (Wenn ich mich der Theorie richtig erinnere:) erst erwärmen, dann abschrecken, dann langsam beobachtet biegen. Aber bitte erst weitere Meinungen der Praktiker dazu abwarten (Ich bin kein Bieger...).

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
06.08.08, 21:30:42

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Karl-Heinz,

was für ein gewaltiges FM!

Zum Thema Parierstangen biegen kann ich Lieder singen. Nur soviel, die erste hatte ich erwärmt, und ist leider gebrochen. Die Zweite habe ich Stück für Stück kalt gebogen, das ging hervorragend.
Ich habe auch schon Klingen gerichtet.

Eine Anleitung kann ich leider nicht geben, das alles ist reine Gefühlssache. Man muß dabei alle Sinne schärfen.

Gruß,
Thomas

06.08.08, 22:10:53

limone

(Super-Moderator)

Hallo Karl-Heinz,

ich habe noch einmal bei "Felsen" nachgefragt, er meint, für Messing ist meine oben beschriebene Vorgehensweise richtig. Da er Büchsenmacher- und Messerschmiedemeister sowie ö.b.u.v. Sachverständiger für Schäden an Handfeuerwaffen ist und über jahrzentelange Erfahrung im Umgang mit historischen Waffen verfügt, kann man seinen Empfehlungen bedenkenlos folgen. Also nicht wie bei Stahl: erwärmen und dann warm biegen, sondern: erwärmen und anschließend in kaltes Wasser tauchen, dann wird Messing weich. Und beim vorsichtigen Biegen Gefühl walten lassen!

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
06.08.08, 23:09:11

Zietenhusar

(Supporter)

Zu beachten ist hierbei, daß die Wärmezufuhr innerhalb des Bereiches begrenzt wird, wo gebogen wird, also nicht die komplette Waffe ausglühen.

Gruß,
Thomas

07.08.08, 07:01:14

thüringer

(Mitglied)

Hallo Karl-Heinz,

meinen Glückwunsch zu diesem Prachtteil !

Warum ist die Parrierstange denn verbogen, gibt es Spuren eines harten Schlages?
Wenn ja, würde ich es so lassen, erzählt vom "harten Einsatz" des FM und es sieht merkwürdig aus, wenn das Ende gerichtet ist und dann noch die Kerben auf der Oberseite aufweist.

Rschüß
Roland


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
07.08.08, 12:03:24

Kemira

(Mitglied)

Dank an alle für die Tips. Ich glaube, ich werde es versuchen die Parierstange zu richten. Wird aber noch etwas dauern.
Wie ist die Meinung, sollte die Klinge gereinigt werden, gibt es hierzu "humane" Methoden oder sollte der Originalzustand erhalten bleiben.

Karl-Heinz


suche deutsche Faschinenmesser
07.08.08, 18:15:15

limone

(Super-Moderator)

Hallo Karl-Heinz,

ich würde das so machen: "Losen Rost" vorsichtig abbürsten, mit feiner und zunehmend feinerer Stahlwolle vorsichtig hinterher und dann satt ölen, nach einer Zeit abwischen, wieder ölen, nach einer Zeit abwischen, wieder ölen...

Und alles mit der Hand, die hat mehr Gefühl als Maschinen.

Ich denke, weniger ist meistens mehr. Das, was noch da ist, bewahren, d.h. den weiteren Verfall aufhalten ohne die noch vorhandene Substanz zu schädigen wäre schön - Altes darf ruhig alt aussehen...

...aber jeder hat da so seine eigene Meinung...

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
07.08.08, 18:29:50

Kemira

(Mitglied)

So, nun habe ich die Klinge gereinigt und vom Rost befreit. Der erste Versuch die Klinge in Öl "einzulegen" hat kein sichtbares Ergebnis gebrachr.
Habe das Teil dann mit einer rotierenden Schmirgelbürste grob vom Rost befreit und dann nochmal mit einer Bürste mit Polierleinen bearbeitet. Jetzt ist der Stahl wieder ersichtlich, mehr werde ich an dem Teil nicht machen, nur noch einölen und ab zu den anderen.

Karl-Heinz


suche deutsche Faschinenmesser
20.08.09, 19:17:38

thüringer

(Mitglied)

Hallo Karl-Heinz,

wie ich sehe, bist Du von Deinem Vorhaben, die verbogene Parrierstange zu richten, abgekommen.
Ich wäre mit dem jetzigen Zustand zufrieden und würde auch das Richten weglassen.

Tschüß
Roland


Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
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und alles zu tun, was Du kannst.
20.08.09, 21:08:31
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