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pdgdolch

(Mitglied)

Dieser Degen verwendet bei den Jägern zu Pferde, deren Offiziere und Portepee-Unteroffiziere die Blankwaffenmuster der Kürassiere trugen.

Hier Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5, Eskadron 4, Waffe Nr. 2, aufgestellt 1908, Garnision in Mülhausen / Elsass.
Waffe 2 dürfte wohl die Waffe des Vice-Wachtmeisters gewesen sein.

Hersteller E.F. Hörster Solingen

Im Klingenrücken W 04

Klingenlänge 918 mm
Klingenbreite 30 mm
Gesamtlänge 1065 mm

Bei Gerd Maier, Preussische Blankwaffen wird das Modell ab Seite 886 beschrieben.
Er schreibt unter anderem:
Abweichend vom Mannschaftsmodell besteht das Gefäß aus einer vergoldeten Bronzelegierung ...
Drei Messingdrähte, die beiden äußeren glatt, der mittlere verdrillt , umgeben in einer Spirale von 13 Wicklungen den Griff...


Gruß Peter

02.10.20, 09:48:01

pdgdolch

(Mitglied)

hier noch ein paar Bilder.

02.10.20, 09:50:48

pdgdolch

(Mitglied)

Hier noch ein Bild des Unteroffizierkorps 1909 aus der Regimentsgeschichte:

Paul Creuzinger, "Geschichte des Königlich Preussischen Jäger-Regiments zu Pferde Nr. 5"

Vice-Wachtmeister Kindler der 4. Eskadron könnte dann einer der Herren in der ersten Reihe mit besagtem Degen sein.

02.10.20, 09:56:29

pdgdolch

(Mitglied)

noch ein paar Regimentsbilder

02.10.20, 10:05:15

Clouseau

(Mitglied)

Das Zitat aus dem „Maier“ ist zwar korrekt, aber man muss an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass Maier bei seinen damaligen Beschreibungen besser in die von ihm mehrfach zitierte und abgedruckte „Instruktion betreffend die Seitengewehre der Truppen zu Pferde und die Lanze N/A“ hätte schauen sollen.

Dann hätte er die umständliche und letztlich falsche Bezeichnung „vergoldete (dunkle) Bronzelegierung“ durch Tombak ersetzen müssen. Tombak enthält keine Bronze.

Wesentlicher ist aber die von ihm meist falsch beschriebene Oberwicklung dieser Waffe. Im Original bestand diese aus „zwei einfachen und einem umsponnenen galvanisch vergoldeten Tombakdraht“ (siehe Maier, S. 909).
Bei unzweifelhaften Originalen findet man diese genauso vor.

Viele heute in Sammlungen befindliche Exemplare sind aber durch die Hände von Restauratoren gegangen, die, wenn sie es überhaupt wussten, in Schwierigkeiten kamen, Tombakdraht und speziell diese umsponnenen Drähte zu beschaffen, da solche heute kaum oder gar nicht mehr hergestellt werden.


02.10.20, 16:14:13

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag,
ein schöner Degen! Maier hat allerding mit seiner Bezeichnung ein „neues Modell“ geschaffen das es nicht gegeben hat.
  • Bei Einführung war es der Kürassier-Offizierdegen M 54
  • ab 1889 der Kürassier-Offizierdegen 54
  • und ab 1905 der Kür.O.D.


Gruss
Preussen




02.10.20, 17:01:23

pdgdolch

(Mitglied)

Vielen Dank für diese Ausführungen, das ist äußerst interessant.

Ist denn die hier gezeigte Oberwicklung original ?

Für mich sieht sie stimmig aus.

02.10.20, 17:04:18

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag pdgdolch,
nein die Wicklung ist nicht korrekt, sie müsste so aussehen wie auf diesen Fotos eines Kürassier-Offizierdegens r./Fr.
Gruss
Preussen

02.10.20, 17:29:40

pdgdolch

(Mitglied)

Guten Morgen Preussen,

vielen Dank für die Fotos.

Gibt es denn auch ein Foto von dem von mir gezeigten Modell mit dieser Wicklung ?

Die Teile sind ja so selten, dass man kaum Vergleichsmöglichkeiten hat.

Das einzige Vergleichsfoto hier im Forum habe ich im Thema "Kürassierpallasch M 1854", Seite 6, 2. Beitrag gefunden.
Bei diesem Stück sieht die Wicklung allerdings eher aus wie bei meinem Degen.

Gruß Peter

03.10.20, 09:00:57

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag Peter,
ja, gibt es.
Gruss
Preussen

03.10.20, 10:57:53
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