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ral6014

(Mitglied)

Hätte mal wieder ein paar Fragen zu einem Infanteriegewehr. Zunächst die Basisdaten:
Gesamtlänge 140cm.
Lauflänge 102cm.
Kaliber 18mm.
Die Waffe hat eine Messinggarnitur. Ob der Ladestock zugehörig ist kann ich nicht beurteilen. Auffällig ist die Federklinke an der Mündung zur Arretierung des Bajonetts. Fast alle Teile sind gestempelt. Am häufigsten ist hierbei die Kennzeichnung ITK vorhanden - nämlich auf allen Ringen, dem Abzugsbügel sowie dem Rohr auf Höhe des Pulversacks. Der Lauf selbst wirkt deutlich älter als der Rest der Waffe. Auch hat es den Anschein, als wäre der mal in einem Gewehr ohne Laufhalteringe verbaut gewesen. Ich weiß, dass es sich um ein bayer. Gewehr handelt das sehr wahrscheinlich der Land- bzw. Bürgerwehr zuzuordnen ist.

Meine Fragen:
1.Lässt sich eine genaue Zuordnung zur Land- oder zur Bürgerwehr vornehmen?

2.Handelt es sich weitgehend um eine komplette Waffe oder wurde hier aus zig Teilen etwas zusammengeschustert?

3.Lässt sich ggf. das Modell konkret bestimmen?

04.07.20, 19:26:05

ral6014

(Mitglied)

Hier noch einige Details der Stempel:

04.07.20, 19:30:17

ral6014

(Mitglied)

Und hier der Rest:

04.07.20, 19:35:58

corrado26

(Super-Moderator)

Wie man dem Stempel an der Unterseite des Schwanzschraubenblattes entnehmen kann, wurde das Gewehr in Zella-St.Blasii gefertigt (ZEL). Der einzige deutsche Staat, der den größten Teil seiner Militärwaffen nicht aus Suhl, sondern aus Zella bezogen hat, war Sachsen-Gotha-Altenburg. Auch das dortige Land-Regiment, eine Art Bürgermilitär, bezog seinen Waffenbedarf aus Zella St.Blasii. Möglicherweise ist das fragliche Stück dort einzuordnen. Der mehrfach vorhandene Stempel "ITK" könnte auf ein Mitglied der Klett-Dynastie hinweisen, die über mehrere Generationen als Büchsenmacher in Zella tätig war.

06.07.20, 09:09:14

ral6014

(Mitglied)

Interessant - auch wenn es in eine etwas andere Richtung geht als ich gedacht habe. Lässt sich ggf. über die Bajonettfeder unter dem Rohr sowie die auffällig eingravierte Nummer vor dem Oberring mehr über die ursprüngliche Waffe sagen? Derartige Federklinken waren ja relativ typisch für österr. Waffen. Die recht spezielle Form des Pistonsockels sollte aber schon in Richtung Bayern bzw. Amberg gehen. Denke auch, dass das Kürzel "ITK" vermutlich der Schlüssel für die genaue Zuordnung des Gewehrs sein wird.

14.07.20, 18:04:11
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