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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Eisenhauer

(Mitglied)

Guten Tag.

Noch zu DM-Zeiten erwarb ich einen Feldwebeldegen des neuen Musters.
Dieser fiel mir unlängst beim Sichten meiner Bestände in die Hände.
Er ist auf dem Klingenrücken undeutlich mit "W 13" abgenommen.
Offensichtlich wurde er danach in der Reichswehr weitergetragen
s. Foto des Truppenteilstempels. Auffallend an dem Stück ist die
vorschriftsmäßige, dicke und gegenläufig gezwirnte Bedrahtung der Hilze
mit Messingdraht, die sonst eigentlich immer aus Silberdraht besteht.
Zusätzlich ist auf der Griffhülse das mir unbekannte Emblem montiert (s. Foto).

Mit Kaiserkrone wäre es einem Kolonialdegen zuzuordnen, aber mit Königskrone verwirt
Möglicherweise ist es eine Art Traditionsabzeichen. Kann Jemand dazu einen Beitrag liefern?

Mit Gruß

03.02.20, 14:26:28

Koppel1944

(Mitglied)

mMn kam der Messingdraht später drauf, sieht auch etwas zu dick aus.
Ebenfalls dürfte das Emblem ergänzt sein, sitzt zu hoch und schief.
Meist wurde das Emblem in der RW entfernt, gelegentlich auch mit dem Adler, entnobilisiert!

03.02.20, 18:41:38

infanterieoffizier

(Mitglied)

Dieses Chiffre wurde in einem hess. Inf Reg. so geführt, bin mir nicht ganz sicher aber glaube es war IR 116


03.02.20, 22:49:34

Preussen

(Mitglied*)

bin mir nicht ganz sicher aber glaube es war IR 116

Guten Tag,
war das bei dem Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Großh. Hessisches Nr. 116) wirklich so?
Ansonsten ist m. E. den Ausführungen von Koppel1944 zuzustimmen.
Gruss
Preussen


04.02.20, 11:51:21

Eisenhauer

(Mitglied)

Tja. Der Messingdraht ist augenscheinlich alt gewickelt und schon lange drauf. An der Stelle, wo das alte Emblem gesessen haben muß, gibt es optisch keine sichtbaren Hinweise darauf. IR 116 würde schon passen, den das 15er Regiment lag in der Gegend um Kassel. Aber leider gibt es da ein optisches Problem: Der Hinweis von "preussen" ergibt wieder einmal die Kaiserkrone über dem Schriftzug. Dass das Griffabzeichen höher liegt als das Ursprüngliche, habe ich auch bemerkt. Dies könnte aber wiederum ein Hinweis auf ein verwendetes Traditionsabzeichen sein. Idee von mir: Der Kaiser hatte abgedankt und seine Krone entfiel fortan. Definitiv ist das montierte Abzeichen aus einem Stück und gekrampt. Fragen über Fragen mit Augen rollen
Mit Gruß

04.02.20, 12:30:26

dete

(Mitglied)

Hier mal ein Emblem mit Reparaturstelle.

04.02.20, 15:17:21

Eisenhauer

(Mitglied)

dete: Das scheint offensichtlich das Gleiche zu sein. Weißt Du etwas über die Verwendung?
Mit Gruß

04.02.20, 16:15:18

dete

(Mitglied)

Leider nicht. Hatte es als Ersatz eine zeitlang auf einem IOD n/A.

04.02.20, 16:19:43

Eisenhauer

(Mitglied)

Habe mir heute Abend mal die Zeit genommen, mit einer Lupe den gezwirnten Drahtverlauf zu prüfen. Der ist ohne jedweden Zweifel alt. Stellenweise ist die äußere Drahtwindung schon vom Anfassen leicht glattflächig geworden. Das Emblem weist oben und unten jeweils einen Drahthaltestift auf, hat etwas Spiel und läßt sich nicht lösen.
Das Gesamtbild ist definiv alt. Somit schließe ich eine Bastelarbeit aus. Bleibt, wie so oft, nur noch die Frage nach dem Sinn!
Mit Gruß

04.02.20, 19:51:46

ulfberth

(Moderator)

Das Emblem hat nichts mit dem Infanterie-Regiment 115 zu tun. Bitte einmal die unterschiedlichen Kronen beachten. Das W trägt nur eine Königs/Großherzogskrone und nicht die oben auch bei dem Buchtitel gezeigte Kaiserkrone!

Die Schreibweise des W für König Wilhelm II. von Württemberg ist eine andere. Bei Wilhelm II als preußischer König kommt ebenfalls ein anderes W zum Einsatz.

Ansonsten halte ich das Emblem für eine nachträgliche Veränderung. Gleiches betrifft auch die Wicklung.

Gruß

ulfberth


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04.02.20, 22:19:35
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