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tsushima1905

(Mitglied)

Faschinenmesser mit Holzgriff oder Messinggriff

Beide eingeführt 1886 - für Soldaten, Unteroffiziere und Kadetten an Artillerieschulen;
ausgemustert 1898 / durch Bajonett Typ 30 ersetzt;

Dawson erwähnt 2007 in seinem Buch, dass er keine Bilder mit Trägern dieser Modelle datiert nach dem Russisch – Japanischen Krieg kennt. Bis heute habe ich ebenfalls keine gesehen.

Beide Modelle wurden auch mit klassischen japanischen Klingen getragen. Dabei variierten die Ausführungen der Griffe, die Form wurde grob eingehalten.
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Faschinenmesser mit Holzgriff

Fuller/Gregory: Army Artillery Sidearm Typ 2
Dawson: Wood Handled Artillery Sword

Gesamtlänge: 663mm
Klingenlänge: 541mm
Klingenbreite: 33mm
Länge Scheide: 554mm
Gewicht mit Scheide: 1095g
Gewicht ohne Scheide: 745g



01.01.20, 22:07:38

tsushima1905

(Mitglied)

Gemarkt „Tokio Artillerie Arsenal
Hergestellt Jahr Meiji 23“ (= 1890)

Fehlschärfe beidseitig Abnahmemarken (?),


01.01.20, 22:10:18

tsushima1905

(Mitglied)

Bei der Tragtasche handelt es sich nicht um das dazugehörige Original, sondern um eine Seitengewehrtasche für das japanische Bajonett Typ 30 / Ausführung für Holzscheiden. In R.C. LaBars „Bayonets of Japan“ findet man sie auf S. 463 / LBF-63 – eine seltene Ausführung komplett aus mit einer starken Gummischicht überzogener Leinwand, bei mir allerdings mit Lederriemchen in der Schnalle, bei LaBar Gummiband.
Das Faschinenmesser wird wohl mit dieser Ersatztasche im Einsatz gewesen: Der Gummi hat mittlerweile die Härte von Holz angenommen. Ohne Gefahr der Beschädigung an Tasche und Scheide lässt sich die Tasche nicht mehr entfernen.


01.01.20, 22:12:46

joehau

(Mitglied)

Japanische Artilleriefaschinenmesser sieht man hierzulande äußerst selten !

Tō kyō hō hei kō shō
東 京 砲 兵 工 廠
明 治 卄 三 年 製

Meiji nijū san nen sei

Zu der Abnahmemarke kann ich nichts sagen.
Das eine halte ich für eine 5 --> 五



Bei den gummierten Leinentaschen fehlt oft das Riemchen, wie bei
meiner Tasche. Vielleicht ist dein Lederiemchen mal ersetzt worden ?


02.01.20, 01:33:59

tsushima1905

(Mitglied)

Vielen Dank für die Vervollständigungen!

Die Qualität der Naht und das Garn sind identisch mit der beidseitigen Doppelnaht – ich denke, das dies alles noch der Originalzustand ist.


02.01.20, 10:34:20

joehau

(Mitglied)

Die Naht sieht gut aus. Ich denke auch, das Riemchen ist original,


Kannst ja die Herstellermarke mit Ergänzung noch ins Herstellerverzeichnis stellen.

Gruß Jörg

02.01.20, 18:00:22

corrado26

(Super-Moderator)

東 京 砲 兵 工 廠
明 治 十 九 年 製

das ist im Vergleich zum Foto doch spiegelverkehrt oder sehe ich das falsch?
D.h. die letzten Zeichen beider Zeilen hier sind die ersten Zeichen der Fotos - warum?

05.01.20, 15:44:40

joehau

(Mitglied)

In Japan schreibt man von rechts nach links,
oder von rechts oben nach nach unten, besonders
bei längeren Texten.

Auch in China vor 1949 findet man das sehr häufig
im Chin. Kaiserreich immer.

05.01.20, 21:51:11

corrado26

(Super-Moderator)

Das ist mir durchaus bekannt, doch die textlichen Abbildungen und die Texte an den Waffen sind jeweils seitenverkehrt, das meinte ich. Wenn schon von rechts nach links, dann überall, oder doch?

06.01.20, 09:33:32

joehau

(Mitglied)

Ich verstehe jetzt nicht ganz, was du meinst. Die
Schriftzeichen sind auf der Klinge ja nicht spiegelverkehrt
sondern einfach nur von rechts nach links angeordnet.
Also so:

sho ko hei ho kyo to
廠 工 兵 砲 京 東
製 年 九 十 治 明
sei nen ku ju ji Mei
gemacht Jahr zehn neun ji Mei

Da wir hierzulande von links nach rechts lesen, macht das die
Sache in der lateinischen Umschrift ( Romanji ) natürlich kompliziert.
Da ist es einfacher, die jap. Schriftzeichen auch von links nach
rechts aufzustellen. Deshalb habe ich das oben gemacht.


06.01.20, 19:10:42
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