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SpielHans

(User)

Hallo,

ich habe einen Braunschweiger Kavallerie Extradegen 1889.
Könnte mir jemand bei der Identifizierung des Truppenstempels behilflich sein?
Der Abnahmestempel ist von 1891.

24.D.E.50.

Vielen Dank

21.12.19, 22:08:27

ulfberth

(Moderator)

Woher kommt die Information, daß es sich hierbei um einen „braunschweigischen Kavallerie Extradegen 1889“ handelt? Was auf dem Bild zu sehen ist, dürfte vermutlich eine Dienstwaffe sein. Dazu würde auch die Jahreszahl 1891 (auf dem Klingenrücken?) passen.

Zumindest die Scheide gehört vom Truppenstempel zum Großherzoglich Hessischen Leib-Dragoner-Regiment Nr. 24. Das dahinter befindliche „E“ steht für die als Ersatz-Eskadron, also die bei Kriegsausbruch in Darmstadt verbliebene 3.Eskadron.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
22.12.19, 00:01:08

SpielHans

(User)

Hallo ulfberth,

vielen Dank erst mal für deine ausführliche Antwort.
Ich wundere mich immer was man aus zwei Buchstaben und zwei Zahlen alles herauslesen kann.

Ich habe mich gestern etwas kurz gefasst.
Ich bin durch Vergleiche im Internet auf den Braunschweiger gekommen.

Hier aber mal eine etwas ausführlichere Beschreibung mit Fotos:


Gesamtlänge: 98,50 cm
Stoßleder: 0,20 cm
Scheidenlänge: 83,70 cm
Grifflänge: 15,00 cm
Klingenlänge: 82,30 cm
Klingenstärke: von 0,85 cm – 0,50 cm zur Spitze verjüngend; letzte 28 cm auf 1 mm verjüngend.
Klingenbreite: 2,79 cm
Material Griff: Bakelit

Hersteller: Alex Coppel, Solingen
Wappen auf Korb: Braunschweig
Abnahme Klinge: W 91
Abnahmestempel: mehrere auf Scheide, Griff und Korb

Truppenstempel:
- Auf Scheide: 24.D.E.50.
- Auf Korb: 24.D.E.1.

Das Säbelgehänge war dabei.
Der Degen wurde in einem Dachgebälk in der ehem. DDR gefunden.


Ich hoffe das genügt an Angaben für die Bestimmung.

Danke und Gruß


22.12.19, 10:30:36

SpielHans

(User)

und weiter

22.12.19, 10:31:49

SpielHans

(User)

und die letzten.

22.12.19, 10:33:03

ulfberth

(Moderator)

Der Degen ist der preußische Kavallerie-Degen M/89 (KD 89), der in dieser Form auch in Braunschweig, Baden und Oldenburg geführt wurde. Somit führten die Braunschweiger etc. das Modell mit dem preußischen Wappen im Korb!

Waffe und Scheide lassen sich – wenngleich mit zwei unterschiedlichen Waffennummern (1 und 50) – der Ersatz-Eskadron des Großherzoglich Hessischen Leib-Dragoner-Regiments zuordnen.

Der Ersatztruppenteil war dafür zuständig die während des Krieges eintretenden Abgänge (Verluste etc.) mit Mannschaften und Pferden zu decken. Vom Prinzip her eine Ausbildungs-Eskadron. Diese an das Regiment dann in Marsch gesetzten Ersatzmannschaften waren vollständig bewaffnet. Daß es dann zu Engpässen an hessischen Kavallerie-Degen kam, dürfte leicht nachvollziehbar sein. Und das ist auch die Erklärung dafür, daß ein hessisches Regiment auf einmal preußische Waffen führte.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
22.12.19, 13:42:00
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