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joehau

(Mitglied)

Gelöschter Truppenstempel auf PFM 65/71

E.P. IX.1.114.


Wofür steht hier das E ?



07.08.19, 21:08:11

ocram

(Mitglied)

Huhu freuen ,

sieht für mich aus wie ein "F"

Grüße

07.08.19, 21:20:09

joehau

(Mitglied)

Das kann ich nicht ausschliessen. Ich denke, die haben
den Punkt über den unteren E-Strich geschlagen.

07.08.19, 21:56:19

ocram

(Mitglied)

Müsste bei einem "E" der mittlere Balken nicht deutlich mittiger liegen.
Der liegt aussermittig im unteren Bereich. Wenn ich das mit anderen
Truppenstempeln vergleiche, müsste der mittlere Balken, wenn es ein "E"
sein sollte, ein Stückchen höher liegen

07.08.19, 22:02:29

ulfberth

(Moderator)

Bei den beiden Varianten E.P. IX.1.114. bzw. F.P.IX.1.114. halte ich letztere für wahrscheinlicher.

Das Pionier-Bataillon 9 hat zwar 1914/18 fast 50 (!) Formationen aufgestellt, dabei aber keine, bei der die Bezeichnung „F.P.IX“ wirklich anwendbar wäre. Bei „E.P.IX.“ gäbe es zwar eine „Ersatz-Pionier-Kompagnie 9“ zur Küstenverteidigung, aber dies würde auch nicht richtig passen.

Die vermutlich richtigste Deutung dürfte Festungs-Pionier-Abteilung IX – also des IX. Armeekorps, respektive des darin stationierten 9. Pionier-Bataillons sein. Nur diese Formation gab es 1914/18 nicht. Hier gab es nur Landwehr-Festungs-Pioniere Kompagnien etc.

Es fällt auf, daß der fragliche Truppenstempel zwischen einen gelöschten und einem aktiven Stempel von Pionier 9 liegt. Die Waffe wurde also von Pionier 9 an eine neue Pionier-Formation innerhalb des 9./IX. Armee-Korps gegeben und zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Bestand von Pionier 9 übernommen.

Anmerkung: Die Bezeichnung des Armee-Korps und des Bataillon ist insoweit austauschbar, da das IX. A.K. nur über eine Pionier-Formation - das 9. Pionier-Bataillon verfügte.

Da 1914/18 nicht in Frage kommt, sollte der richtige Zeitpunkt also zwischen 1868 (Herstellung des Faschinenmessers) und 1914 sein. Die afrikanischen oder chinesischen Feldzüge lassen sich dabei sicherlich vernachlässigen.

Bei der Formation des Pionier-Bataillons 1870 findest sich dann auch die Lösung: 3 Feld-Kompagnien, 3 Festungs-Pionier-Kompagnien, ein leichter Feldbrückentrain bei der 1., eine Schanzzeugkolonne bei der 2. Kompagnie sowie eine Ersatz-Kompagnie.

Die Auflösung des Stempels ist folglich die 1. Festungs-Pionier-Kompagnie des IX. A.K., Faschinenmesser 114. Die Quellen berichten nur von Kompagnien, evtl. wurde auch die Bezeichnung Abteilung sowie der Kompagnie-Nummer passen.

Glückwunsch! Hier wäre die Anschaffung der Regimentsgeschichte von 1903 sicherlich lohnend.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
08.08.19, 00:01:05

joehau

(Mitglied)

Danke für die Auflösung des Truppenstempels !

In der Stempelvorschrift von 1882 ist das Beispiel für die Festungs-Kompagnien
der Pioniere anders aufgebaut:

13.P.2.F.3. -- 2.Festungs-Kompagnie des Pio.-Batl. Nr.13, Waffe Nr.3

08.08.19, 15:20:45

ulfberth

(Moderator)

Hallo joehau,

daher ja auch meine Unsicherheit, ob die Festungs-Pionieren als Abteilung oder als Kompagnien anzusprechen sind. Denn nach dem Stempel scheinen sie aus dem direkten Bataillonsverband gelöst zu sein und laufen als Formation innerhalb des Armee-Korps.

Gruß

ulfberth

P.S. ich würde das Bild gerne für die Datei mit den preußischen Tuppenstempeln verwenden!?!


www.seitengewehr.de
08.08.19, 16:28:29

joehau

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
...würde das Bild gerne für die Datei mit den preußischen Tuppenstempeln verwenden!?!


Gerne !

08.08.19, 16:42:23
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