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joehau

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Kavallerie-Säbel M1829 - Kgr. Sachsen


Hersteller: C. v. Keller, Solingen

Länge: 990 mm
Klingenlänge: 845 mm
Klingenbreite: 33 mm
Scheidenlänge: 942 mm


Die Scheide ist nicht wirklich zugehörig. Es ist wohl eine Eisenscheide
des sächsischen Gardereitersäbels M1810. Im Garder-Reiter-Regiment
wurde der M1829 zwischen 1833 und 1849 getragen.

10.07.19, 16:40:27

joehau

(Mitglied)

Stempel:

auf dem Klingenrücken gravierte Herstellerinschrift C. v. Keller in Solingen 1829
rechte Fehlschärfe graviertes Monogramm AR unter Krone für Anton, König von Sachsen
linke Fehlschärfe graviertes sächsisches Wappen und Abnahmestempel AR unter Krone
Stichblatt klingenseitig Abnahmestempel AR unter Krone

alter Truppenstempel II.a.103. -
2. leichtes Reiterregiment, a-Eskadron ( 1.Esk. ), Waffe Nr. 103

letzter Truppenstempel 12.TB.F.2. 12 -
2. Fuhrparkkolonne des 12. Trainbataillons, Waffe Nr. 12


Die Truppenstempel auf der Scheide kann ich nicht auflösen.

Längsseite der Scheide 169 EA2, unterhalb Mundblech BEA 169

10.07.19, 16:55:54

Dieter

(Mitglied)

Hallo joehau, die Scheide sieht meiner Meinung nach eher nach Bayern aus.

Mit freundlichen Grüßen Dieter

11.07.19, 15:25:35

joehau

(Mitglied)

Die Art des Stempels auf der Scheide hat mich auch schon an Bayern denken lassen.

Die Scheide passt aber saugend zum Säbel, was natürlich nichts heißt.

In dem Buch ' Trag diese Wehr zu Sachsens Ehr! ', Militärhistorisches Museum Dresden,
1994, ist die gezeigte Scheide auf Seite 43 zum Gardereitersäbel 1810 abgebildet.

Vielleicht hilft die Auflösung des Stempels weiter.


Gruß Jörg



11.07.19, 16:25:15

Koppel1944

(Mitglied)

ja ist von einem bayerischen Chevaulegerssäbel M 1826!

B (Bayerisch) E.A. dürfte ein Stempel besonderer Formationen sein.
In der Vorschrift von 1872 steht EA für Equitations Anstalt
(Militärreitinstitut oder auch Militärreitschule)!

11.07.19, 22:41:36

joehau

(Mitglied)

Tja, es ist tatsächlich die Scheide des Chevaulegerssäbels M1826.

Jetzt muß ich nur noch denjenigen finden, der seinen bayrischen M1826
Chevaulegerssäbel in meiner sächsischen KS M1829 Scheide stecken hat.


Seltsamer Zufall ist, dass das Militärhistorisches Museum Dresden offenbar
auch eine Chevauleger Scheide M1826 ihrem Gardereitersäbel M1810
( mit Klinge vom Kavalleriesäbel M1829 ) zuordnet.


Bild Quelle: 'Trag diese Wehr zu Sachsens Ehr!', Militärhistorisches Museum Dresden, 1994, Seite 43

12.07.19, 16:17:58

ulfberth

(Moderator)

Zitat von Koppel1944:
ja ist von einem bayerischen Chevaulegerssäbel M 1826!

B (Bayerisch) E.A. dürfte ein Stempel besonderer Formationen sein.
In der Vorschrift von 1872 steht EA für Equitations Anstalt
(Militärreitinstitut oder auch Militärreitschule)!

Eine interessante Deutung des Truppenstempels. Wobei trotz der bayerischen Stempelvorschrift von 1872 noch Fragen offen bleiben.

a) Die Equitations Anstalt wurde nach preußischem Muster 1866 errichtet und diente der praktischen und theoretischen Ausbildung von berittenen Offizieren als Reitlehrern der bayerischen berittenen Truppen

b) Etat: 1 Oberstleutnant, 1 Oberleutnant als Adjutant, 1 Unterquartiermeister, 1 Listenführer, 1 Trompeter, 1 Schmied, 1 Sattler, 200 Pferdewärter und gleichviel Pferde.

c) Beim Betrachten der beiden Stempeln fällt auf, daß sie zwar die gleiche Buchstabenkombination „EA“ und Nummer tragen, das „B“ aber gleichzeitig auch als „2“ verwendet wird.

d) Nein, Bayern hatte nicht die 2. Militärreitanstalt im Deutschen Reich. Was auch ansonsten von der Nummernfolge dem militärischen bayerischen Eigenleben widersprochen hätte.

e) Dresden hatte eine Militärreitanstalt, welche 1864 aus der 1850 entstandenen Militärreitschule hervorging.

Gruß

ulfberth



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14.07.19, 00:08:20
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