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dragoner08

(Mitglied)

Hallo,

bei diesem Pallasch wurde leider das Gefäß ziemlich verschandelt.

Die drei Verstrebungen mit den Katzenpfoten wurden vom Gefäß entfernt. Das Ganze muss schon vor langer Zeit passiert sein, da auch die Schnittstellen ganz gleichmäßig patiniert sind. Vorstellbar wäre, dass das schon zur Tragezeit geschehen ist. Das ist aber natürlich nur rein spekulativ.

Kamen solche "Aptierungen" häufiger vor und warum wurde soetwas gemacht ? Sicherlich doch eine Eigenmächtigkeit des Trägers oder ?

Sollte man das Gefäß ergänzen und wie schraubt man die Abschlusskappe ohne hässliche Spuren zu hinterlassen am besten auf ?

Gruß Dragoner08

31.03.19, 19:43:47

dragoner08

(Mitglied)

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31.03.19, 19:44:59

ulfberth

(Moderator)

Es gibt Rohrzangen / Wasserpumpenzangen mit einem Kunststoffbesatz bei den Zangen. Damit sollte es problemlos gehen.

Ansonsten hilft bei einigen scharfkantigen Zangen auch eine Polsterung mit einem 2 mm dicken Lederstück (z. B. einem alten Gürtel). Oder einfach einmal beim Sattler fragen. Ein Lederstreifen 10 X 3 cm sollte nicht die Welt kosten. Ich verwende in solchen Fällen eine uralte Zange von PUMA für das Anziehen von Schraubstollen bei Fußballschuhen, welche ich mit einem Lederstreifen polstere.

Ändern würde ich das Stück nicht. Vermutlich wurde der Degen nach 1918 weiterverwendet und die Seitenbügel als störend empfunden. Auch die optische Anpassung an einen Offizierdegen (I.O.D. n/M) ist denkbar. Ich halte den Degen für ein Stück Zeitgeschichte, bei dem Korrekturen unpassend wären.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
31.03.19, 22:11:55

dragoner08

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

vielen Dank für deine Antwort. Das hilft mir schon sehr.

Ich werde deinen Rat befolgen und das Stück so lassen, wie es ist. Obwohl das so natürlich ziemlich merkwürdig aussieht.

Gruß Dragoner08

01.04.19, 11:47:17

ulfberth

(Moderator)

Hallo Dragoner08,

solche veränderten Waffen kenne ich von Fotos aus den 20er Jahren mit Angehörigen der Schutzpolizei (Schupo). Meist werden diese Blankwaffen dann mit einem Portepee geführt.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
01.04.19, 12:36:15

dragoner08

(Mitglied)

Hallo Ulfberth,

ja, ich werde mir dazu ein Portepee besorgen, dass sieht einfach besser aus, denn so ist es wirklich nicht sehr schön.

Mich würde interessieren, wie man diese Abschlussschraube zeitgenössisch montiert hat ? Gab es dazu eine Art "Schlüssel", den man aufsetzen konnte, um das Stück zu verschrauben ?

Gruß Dragoner08




01.04.19, 13:38:32

Königshusar

(Mitglied)

Hallo Dragoner08,
die Abschlusskappe wurde einfach von Hand aufgeschraubt und "handfest" angezogen.
Bei den KD89 wurden verschiedene Abschlussmuttern genommen.
Einige haben zwei Flanken die man mit einem Schraubenschlüssel anziehen konnte,
oder andere haben wie bei einer Berdanhülse Zwei Bohrungen neben der Gewindeangel.
Dafür kann man einen sogenannten verstellbaren Stirnlochschlüssel verwenden.

Auch bei den IOD´s wurden die Kappen von Hand geschraubt.


Es lebe Hoch das Regiment das sich mit Stolz "Lehm op" nennt.
01.04.19, 17:25:57

dragoner08

(Mitglied)

Hallo Königshusar,

auch dir sei für deine Antwort gedankt. Von Hand....das hätte ich jetzt nicht gedacht. Bei meinen Stücken sitzen die Verschraubungen sehr fest. Von Hand könnte man die nicht lösen.

Gruß Dragoner08

01.04.19, 17:50:28

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Dragoner08,

zum Thema "Zerlegen" hatte ich >>HIER<< mal etwas vorbereitet. Ansonsten haben meine Vorschreiber schon alles bemerkt.

Zusammengefasst:
- Die Waffe so belassen, da zeitgenössisch.
- Das Anziehen der Verschraubung erfolgte seinerzeit mit der Hand.

Ich möchte noch hinzufügen:
- Die Suche nach einem nicht aptierten und passgenauen Gefäß gestaltet sich bei privat beschafften Waffen äußerst schwierig. Es müsste vom selben Hersteller stammen und idealerweise noch aus der gleichen Charge.
- Das sich die Verschraubung nach so vielen Jahren nicht mehr so leicht händisch lösen lässt ist nicht verwunderlich. Ungeölt verschraubt "verbacken" die Teile miteinander schon durch leichteste Verschmutzungen oder Oxidationsspuren.

Gruß,
Thomas

02.04.19, 05:52:00

dragoner08

(Mitglied)

Guten Morgen Thomas,

auch dir sei herzlichst gedankt für deine Info´s.

Ich bin darauf hingewiesen worden, dass es sich bei dem Stück nicht um ein Offiziersstück handeln soll.

Das Ätzdekor soll sich nicht un Verbindung mit einem Offiziersstück bringen lassen.

Ich dachte die flache Abschlusskappe zeigt ein Offiziersstück an. Ist das so falsch ?

Gruß Dragoner08

02.04.19, 09:00:59
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