Hallo Josef ,
das
F steht zwar für Flieger-Bataillon ,
siehe D.V.E. 298a , Beilage F - Deckblatt 119, Stempelung der Handwaffen und Reinigungsgeräte , Gravierung der Entfernungsmesser und Ferngläser , Ergänzung der Stempelvorschrift (Preußen) im Oktober 1913 ,
Seite 165 Nr.10
1.F.2.25. Flieger-Bataillon Nr. 1 , 2. Kompagnie , Waffe Nr. 25
Das Flieger-Bataillon Nr. 1 hatte 3 Kompagnien .
Weiterhin siehe D.V. 387a. , Vorschrift für die Instandhaltung der Waffen bei den Truppen , Beilage F. - Stempelung der Handwaffen und Reinigungsgeräte , Gravierung der Entfernungsmesser und Ferngläser , München 1914
Seite 160
F.2.25. Fliegerbataillon , 2. Kompagnie , Waffe Nr. 25
Meiner Meinung nach steht der Truppenstempel
1 F 934
nicht für Flieger-Bataillon Nr. 1 ,
siehe Horst Borlinghaus "Handbuch und Katalog der deutschen Fliegertruppe im 1. Weltkrieg 1914 - 1918",Seite 126 ,
4.4.
Die Logistik der Flieger des Feldheeres
"Die Inspektion der Fliegertruppen waren am 1.10.1913 aufgestellten 4 Flieger-Bataillonen unterstellt. In Bayern existierte unter der Bayerischen Inspektion der Militär-, Luft - und Kraftfahrwesens ein Bayerisches Flieger-Bataillon . Aus diesen Organisationen entstanden ab dem 2.8.1914 die Feld - und Festungsflieger-Abteilungen, 8 Etappenflugzeugparks und 5 Flieger-Ersatz-Abteilungen . Mit Abschluß der Aufstellungsphase hatten die Flieger-Bataillone ihre Aufgaben erfüllt und waren somit überflüssig" .
Es sind mir folgende Truppenstempel bekannt :
Aushilfsseitengewehre 88/98
1 F 934
1 F 1357
1 F 1398
Seitengewehre 84/98 n.A.
1 F 1401 ( mit Sägerücken , Gottlieb Hammesfahr )
2 F 1871 ( W 17 , J.A. HENCKELS )
2 F 3246 ( W 17 , Gottlieb Hammesfahr )
Die Deutung des Truppenstempels
1 F 934 als Flieger-Abteilung Nr. 1 sehe ich auch nicht für richtig an ,weil eine Flieger-Abteilung neuer Art zu 6 Flugzeugen 1914 nur 87 kurze Seitengewehre 98 und 27 Seitengewehre 84/98 laut Waffenetats der Behörden und Truppen in der Kriegsformation , München 1914 hatte . Diese Formation ist nicht gleichgestellt mit den Flieger-Ersatz-Abteilungen , welche bis 1918 eine Stärke von bis zu 5000 Mann hatten . Außerdem wurde die Stempelung FA für Flieger-Abteilung bei Kriegstruppenstempeln gedeutet .
Der Buchstabe
F steht in der "Vorschrift über das Stempeln der Handwaffen (H.Stp.V.) ",Berlin 1909 und in der "Vorschrift über das Stempeln der Handwaffen (H.Stp.V.)" , München 1910 auch für :
F = Fuhrpark (=kolonne)
Auch die Deutung für den Truppenstempel
1 F 934 als Fuhrparkkolonne Nr. 1 sehe ich wegen den hohen Waffennummern nicht für richtig an .
Laut "Waffenetats der Behörden und Truppen in der Kriegsformation" , München 1914 , Seite 44 , Nr. 4 ,
hatte in Bayern eine Fuhrparkkolonne 68 Seitengewehre 71 ohne Säge ( 50 Train-Fahrer vom Bock ) .
Auch im Jahr 1917 änderte sich nicht viel bei der Anzahl der Seitengewehre einer Fuhrparkkolonne , sondern nur die Formation .
Laut Hermann Cron "Geschichte des deutschen Heeres im Weltkriege 1914-1918" , Seite 254
"
Im Januar 1917 nach Übernahme in die Armeetruppen als Fuhrparkkolonnen im Heer durchnumeriert. , 444 Fuhrpark-Kolonnen. ( Fuhrpark-Kolonnen mit 48 zweispännigen Fuhrparkwagen)" .
Gruß Jens