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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von kürassier:
Die ersten beiden Bilder zeigen...
Genau das meinte ich.
Ich entschuldige mich für das nun nachfolgende offtopic.

Zitat von mario:
Ich habe das Bild von der Kirche aus Deiner Nähe gesucht, nicht gefunden
Hier sind die mir zur Verfügung gestellten Fotos von der Milower Fachwerkkirche, 1695 erbaut durch einem von Tresckow. Die aktuelle Beschreibung des Innenraumes enthält das auf den Fotos zu sehende Panoplie nicht mehr. Ich selbst war dort noch nicht drin. Es ist nicht die Kirche, wo wir letztes Jahr beide drin waren. Dort hing "nur" eine Steintafel von der Stiftung durch Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau. Milow gehörte einst zu Anhalt.

Gruß,
Thomas


14.01.19, 05:57:38

mario

(Administrator)

Zitat von kürassier:
Mir geht es nur um den in meinem Besitz befindlichen Degen und die Frage was ist original, was hinzugefügt.


Ich habe keine Vergleichsstücke von diesem Modell mehr in meiner Sammlung.
Was mir aber sofort aufgefallen ist, ist die Griffhülse.
Das Leder ist offensichtlich neu. Kann es sein, dass dieses Modell und Dein M 54 aus einer Hand kommen?
Bei einer Abnahme "FW 61" sollte m.M.n. der Hersteller ausgeschrieben sein.
Ingo hat ja auch schon was geschrieben was ihm nicht gefällt.
Gruß Mario



123
14.01.19, 11:59:59

ulfberth

(Moderator)

Bei dem Ansehen, welches die Kürassiere und der Trompeter genossen, würde ich eine solche Eigentumserklärung für unnötig erachten. An solchen Stücken hat sich m. E. bis 1945 niemand vergriffen. Zumal die Stücke auch nicht gerade als „Bückware“ dekoriert waren, sondern schon in einer gewissen Höhe hingen.

Bei mir in der Gegend gab es an einer stark befahrenen Straße bis in die 60er Jahre ein Soldatengrab aus dem 2. Weltkrieg. Holzkreuz mit Stahlhelm darüber. Bis das Grab umgebettet wurde, hat sich niemand am Stahlhelm vergriffen.

Vom Bauchgefühl halte ich die Kirchenstempel für nicht zeitgenössisch und beide Degen für Fälschungen. Herzlichen Dank an Clouseau für seine differenzierte und fachmännische Beurteilung.

Der Urheber könnte durchaus die oben erwähnte Person gewesen sein. Der mir nicht unsympathische Mann hatte schon einen etwas schrägen Humor. Ich hatte damals als junger und interessierter Mann - aus welchen Gründen auch immer - das Glück auf meine Fragen auch ehrliche Antworten zu seinem technischen Vorgehen zu erhalten. Ich würde manche Herstellung von ihm - im Abstand der Jahre - weniger im Bereich der Gewinnmaximierung, als vielmehr als Eulenspiegelei bewerten. Ich rede hier nicht von badischen Pallaschen etc., sondern eher von skurril anmutenden Stücken.

Egal wie, das Stück kann genauso gut aus aus einer Berliner oder Hannoverschen Werkstatt stammen. Aber das ist hier nur meine ganz persönliche Meinung und keine fachliche Aussage.

Was ist mit der heute ja wieder gezeigten Trompete? Falls es eine Gravur gibt, dürfte diese sich doch eher auf Mars La Tour und weniger auf die Kirche beziehen?!?

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
14.01.19, 13:18:00

mario

(Administrator)

Zitat von kürassier:

Logisch erscheinen mir zwei Situationen für eine Kennzeichnung der in der Kirche ausgestellten Degen, zum einen in Vorbereitung der Errichtung der Ehrenhalle 1924 und zum anderen um 1944 als die Degen möglicherweise wie die dort vorhandenen Fahnen und die berühmte Trompete ausgelagert worden. Die Fahnen waren Eigentum der Wehrmacht und wurden auf eine Burg bei Coburg verbracht und die Trompete (Eigentum der Stadt Halberstadt?) 1945 in einer Kaserne in Halberstadt gefunden.


... . Amerikanische Soldaten drangen in die Paulskirche ein und zerfetzen die in der dortigen Gedächtnishalle untergebrachten alten Regimentsfahnen Halberstädter Regimenter und entwendeten die Trompete von Vionville. ...

so im net gefunden.

War wohl nichts ausgelagert.(falls es stimmt)
Gruß Mario


123
15.01.19, 17:35:39

corrado26

(Super-Moderator)

Zitat von mario:


... . Amerikanische Soldaten drangen in die Paulskirche ein und zerfetzen die in der dortigen Gedächtnishalle untergebrachten alten Regimentsfahnen Halberstädter Regimenter und entwendeten die Trompete von Vionville. ...



Ob das so stimmt, ist zumindest fraglich verwirt

15.01.19, 18:04:29

ulfberth

(Moderator)

Zur Trompete siehe HIER und HIER

Bei dem zweiten Linke einfach einmal mit dem Mauszeiger auf die Trompete gehen. Es erscheint dann ein Text über das Nachkriegsschicksal der Trompete.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
15.01.19, 18:55:02

mario

(Administrator)

und nochmal die Ehrenhalle in der Paulskirche (ich schätze um 1938)


123
15.01.19, 19:48:03

kürassier

(Moderator)

Zitat von mario:


... . Amerikanische Soldaten drangen in die Paulskirche ein und zerfetzen die in der dortigen Gedächtnishalle untergebrachten alten Regimentsfahnen Halberstädter Regimenter und entwendeten die Trompete von Vionville. ...

so im net gefunden.

War wohl nichts ausgelagert.(falls es stimmt)
Gruß Mario


Stimmt nicht. Die Fahnen wurde ausgelagert und auch die Trompete.


Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
29.01.19, 11:29:39

kürassier

(Moderator)

etwas zur Trompete:
Nach der Schlacht befahl Graf Schmettow dem einzig verbliebenen Trompeter August Binkebank zum Sammeln zu blasen. Die Trompete war jedoch Binkebank auf dem Rücken durchschossen wurden. Einige Jahre nach dem Krieg saßen Kürassieroffiziere und Halberstädter Bürger in einer Weinstube beisammen und es wurde die Frage nach dem Verbleib der Trompete aufgeworfen. Binkebank wurde dazu befragt und erklärte, er habe die Trompete nach der Schlacht als unbrauchbar zum Gepäck des Regiments abgegeben. Die Ein- und Auschusslöcher wurden auf Veranlassung des Stabstrompeters Grünert zugelötet. Weil die Trompete aber keinen reinen Ton mehr abgab, wurde sie als Übungstrompete für die jungen Trompeter benutzt. Man fand auch die Trompete wieder unter den Übungstrompeten heraus, Binkebank bestätigte die Identität und dann wurden die Löcher an den zugelöteten Stellen wiederhergestellt. Die Trompete wurde zunächst an einem Pfeiler im Dom aufgehängt. Nach dem Bau der Kaserne in der Seydlitzstrasse, 1898, wurde sie dort im Offizier-Casino aufbewahrt. Von 1925 bis zum Ende des II.Weltkriegs hing sie in der zur Ruhmeshalle umgestalteten Paulskirche in Halberstadt, der ehemaligen Garnisonkirche. Bevor die Trompete dort ihren Platz fand wurde sie in der Berliner Firma Reimann restauriert. Eine silberne Spange mit der Adresse der Firma befindet sich ander Trompete. Weitere Marken oder Stempel habe ich nicht gefunden.
1945 wurde die Trompete von einem Herrn Trompler in einer Halberstädter Kaserne an sich genommen und dem Dompfarrer übergeben, dessen Sohn sie nach der Wiedervereinigung unseres deutschen Vaterlandes dem Städtischen Museum in Halberstadt übergab. Dort ist sie bald wieder neben anderen Erinnerungsstücken und einem Zinnfigurendiorama der Schlacht zu besichtigen. Momentan wird der Raum umgestaltet, auch eine Ulanka der 16.Ulanen aus meiner Sammlung wird dann zu sehen sein.




Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
29.01.19, 11:34:09

kürassier

(Moderator)

-Inneres der Paulskirche vor der Umgestaltung
-die Trompete im Offiziercasino


Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
29.01.19, 11:51:14
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