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Maris

(User)

Hallo miteinander,

mein Name ist Sven und ich bin noch taufrisch auf dem Gebiet der Waffensammelleidenschaft.

Ich habe vor kurzem mein erstes Schwert erworben und habe dank der Informationen hier im Forum schon ein wenig darüber herausfinden können. Dabei handelt es sich um einen klassischen IOD 1867 aus Sachsen, beidseitig mit Klappscharnieren versehen (also mit erleichtertem Gefäß, wie ich hier gelernt habe).
Die Waffe trägt den Herstellerstempel von Ewald Cleff, allerdings ist kein Herrschermonogramm oder jegliche andere Prägung oder Gravur vorhanden. Anhand der nicht sonderlich fein ausgearbeiteten Motive im Gefäß (etwa die Löwen am sächsischen Wappen) und fehlender Gütesiegel (wie Eisenhauer) würde ich schließen, dass es sich um ein eher günstiges Modell handelt.
Anbei einige Fotos zur Waffe (Zustand wie erworben, erhält bei Gelegenheit noch eine Reinigung).

Aus den anderen Beiträgen im Forum habe ich geschlossen, dass die erleichterten Gefäße Privatanschaffungen für repräsentative Zwecke sind, ist das so weit korrekt?
Was mich stutzig macht, ist das fehlende Herrschermonogramm. Die Suche hatte mir ein anderes Thema mit ähnlichem Fall aufgezeigt, in dem gemutmaßt wurde, dass es sich um eine an Zwischenhändler verkaufte Waffe handeln könnte, die dann bei Weiterverkauf an einen Kunden das entsprechende Monogramm erhalten hätte. Ist das hier auch denkbar, oder gibt es alternative Erklärungen?

Meine Frage zu dem Stück ist, ob die Merkmale der Waffe eine grobe Eingrenzung der Datierung ermöglichen. Wurden die erleichterten Gefäße mit den beiden faltbaren Elementen etwa erst ab einem bestimmten Jahr üblich? Lassen die Form des Stempels von Cleff oder die Tatsache, dass die Scheide nur einen Ring besitzt, Rückschlüsse zu? Wann im 20. Jh. wurde die Fischhautbelederung am Griff zugunsten günstigerer Materialien aufgegeben (kann man das für Privatanschaffungen überhaupt festmachen)?

Ich bin dankbar für jede Hilfe. Wenn Maße und Gewicht hilfreich sind, reiche ich die gerne noch nach - meine Möglichkeiten diesbezüglich sind gerade etwas begrenzt.
Ich bin gern bereit, von euch zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. freuen

30.11.18, 17:52:56

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von Maris:
...und ich bin noch taufrisch auf dem Gebiet der Waffensammelleidenschaft.


Hallo Sven,

willkommen im Forum. Wie ist Deine Waffensammelleidenschaft inzwischen gediehen?

Dein Thema habe ich zufällig entdeckt. Auf Deine vielen Fragen
wurden noch nicht reagiert, was wohl daran liegen könnte, dass
sich das Thema nicht in der "Fragekategorie" befindet.

Wie dem auch sei... Vom Hersteller Ewald Cleff bin ich tatsächlich
eine andere Qualität gewöhnt. Dein Degen ist in der Tat nicht
fein gearbeitet. Die Maße wären vielleicht nicht uninteressant.

Gruß,
Thomas

24.03.19, 06:40:40

ulfberth

(Moderator)

Der Degen ist nach der linsenförmigen Klingenform mit der langen Fehlschärfe noch eine relativ frühe Ausführung aus dem Bereich Ende der 1870er Jahren. Für eine lange Tragezeit sprechen auch das verputzte Gefäß und die stark abgegriffene Fischhaut am Griff. Das Monogramm für König Albert wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Klinge angebracht.

Falls die Scheide dazugehörig ist, gibt es eine weitere grobe zeitlich Orientierung. 1905 erfolgte das Schwärzen (Brünierung) der Scheide und 1909 die Entfernung des unteren Rings. Wobei beide Änderungen an der Waffe eines inaktiven Offiziers, also der Reserve oder außer Dienst, nicht unbedingt zeitgleich zu den aktiven Offizieren erfolgt sein muß.

Siehe hierzu auch 1867er

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
24.03.19, 11:01:28
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