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ulfberth

(Moderator)

Vereinfacht ausgedrückt werden die Reserve-Offiziere - bei Eignung zu demselben - gleichzeitig mit der Beurlaubung befördert - und tauchen folglich in den Ranglisten nicht mehr bei Regiment auf. Ausnahmen (Fähnriche, Res.-Offiziere etc.) tauchen aber gelegentlich in den Kriegsranglisten auf.

Eine eigenständige Rangliste des Beurlaubtenstandes gibt es erst seit 1894.

Einen guten Überblick geben meist die Handbücher der Offiziere und Einjährig Freiwilligen, da genau dort dieser Aspekt besondere Beachtung findet.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
17.01.18, 14:40:31

ulfberth

(Moderator)

Die preußischen Ranglisten zwischen 1860 und 1875 ergeben m. E. keinen verwertbaren Hinweis auf einen Lieutenant Maecker I. Jetzt mag es natürlich zwei Fähnriche gleichen Namens in einem Regiment gegeben haben. Unterschieden mit I. und II. Bei der Beförderung wären sie natürlich aus dem Regiment ausgeschieden und in der Rangliste nicht auffindbar.

Wer die Ranglisten aber einmal nach einem häufigeren Namen wie "Keller" durchforstet, findet hier zwar 15 Offiziere gleichen Namens, aber keine Durchnummerierung!

Anderes Beispiel: Rangliste 70/71, Seite 575: Cavallerie des 3. Pommerschen Landwehr-Regiments Nr. 14. Zweimal einen S.-L. Wirth, und auch hier keine Nummer.

Und um es nochmals in Erinnerung zu rufen: Den Dienstgrad Leutnant für sich allein gab es nicht. Sonst würde auch aus jedem Oberstleutnant ein Oberst.

Ich empfehle nochmals das Studium der Regimentgeschichte Infanterie-Regiment 13 1870/71 in Bezug auf den Namen.




www.seitengewehr.de
17.01.18, 15:00:18

Gost

(Mitglied*)

In der Regimentsgeschichte ist nichts über einen Maecker zu lesen. Was ich finden Konnte, sind die Zahlen hinter den Namen, auch in den Ranglisten kann man die römischen Zahlen hinter mehrfach auftretenden Nachnamen in einer Kompanie finden.
Mir schwebt was ganz anderes vor. In der Regimentsgeschichte kann man was lesen über eine Gründung, nach der 25 Jahr Feier (70/71), eines Vereins der "Alte 13ner" Mir macht bloß noch Kopfzerbrechen warum Lieutenant und nicht Leutnant.
Gruß Gost



17.01.18, 17:08:58

ulfberth

(Moderator)

Bitte daran denken: Die lateinischen Zahlen sind die Bataillonsnummern, die arabischen Zahlen die der Kompagnien. Auch bei dem oben von Dir gezeigten Adjutanten.

Ansonsten bei den mehrfach auftretenden Namen mit Nummer - welches Jahr?


www.seitengewehr.de
17.01.18, 18:12:01

Gost

(Mitglied*)

Besetzung der Offizierstellen am "9.Nov." 1870

Sek.Lt. Fuisting I.+II. (9.Kompagnie)

Die Geschichte ist von 1910

Hilft aber auch erst einmal nicht weiter.
Vom "Ehrensäbel" nehme ich auch erst einmal Abstand.

Gruß Gost





17.01.18, 21:43:36

ulfberth

(Moderator)

Beide Offiziere haben den gleichen Dienstgrad, aber ein unterschiedliches Dienstalter.

Der eine gehört zur Reserve des I. Btl. in Münster, der ältere zur Landwehr des II. Btl. in Warendorf. Daß Sie bei ihrer gemeinsamen Verwendung 1870/71 innerhalb der Kompagnie ein Unterscheidungsmerkmal tragen, mag sein.

Nur,
... in der Rangliste kommt diese Unterscheidung nicht zum Tragen.
... wie ich eingangs schon schrieb, es gibt scheinbar keinen Maecker II.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
18.01.18, 00:03:58

Clouseau

(Mitglied)

Maecker stand vorher als Vice-Feldwebel im 2. Bataillon des 2. Westphälischen Landwehr-Regiments Nr. 15. Dieses stand damals in Paderborn (Büren, Warburg und Höxter), das 1. Westphälische Infanterie-Regiment Nr. 13 in Münster (Hamm und Soest). Ab 1867 hatten die Linien Landwehr-Regimenter nur noch zwei Bataillone, deren Vice-Feldwebel trugen den Offizier-Degen.

Lt. bereits erwähnter Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 13 wurden im Zuge der Mobilmachung 1870 dort mehrere Vice-Feldwebel der Reserve und Landwehr als Offizier-Stellvertreter eingesetzt. Zu diesen dürfte Maecker gehört haben. Genau der Personenkreis also, der weder in Rang- noch Stammlisten große Spuren hinterließ.
Er wurde am 2. Mai 1871 (offizielles Kriegsende 10. Mai 1871) zum Seconde-Lieutenant der Reserve in diesem Regiment ernannt, vermutlich aus dem aktiven Dienst entlassen und trat zurück zur Landwehr. Mehr zu seiner Militär-Karriere kann ich nicht beisteuern. Insofern ist Gost meinerseits bei der Identifizierung zuzustimmen.

Zum Säbel selbst: Gefäß ohne typische Eck-Verstärkung, Scheide mit eisernen, dazu noch „stromlinienförmigen“ Bändern, die eher zu einem Kavallerie-Säbel M/52 passt und eine für Füsilier-Offizier-Säbel ungewöhnliche Klinge (soweit ich es sehe, handelt es sich um eine Rückenspitze)… alles für sich allein betrachtet kein unbedingtes Muss, aber in der Gesamtschau eben doch zu viele, nicht zu diesem Modell passende Abweichungen.

Wichtig aber dann gestern endlich der erlösende Satz (Zitat): “Vom "Ehrensäbel" nehme ich auch erst einmal Abstand.”.
Gut, dass er von demjenigen selbst stammt, der ihn in die Welt gesetzt hat. Sonst wäre mal wieder ein heftiges Donnerwetter fällig gewesen und das kommt ja in unseren politisch korrekten Zeiten nicht überall gut an.


18.01.18, 08:16:21

Gost

(Mitglied*)

Oh schön, hast interessante Sachen über den Maecker heraus gefunden aber bei der Einschätzung des Säbels, liegst Du bis auf die Scheide doch leicht daneben. Fehlende Eck-Verstärkung und Spitze in der Rückenlinie, hat das nicht auch der Füsilier-Säbel Kammerstück (also nach Probe)

""2. Bataillon des 2. Westphälischen Landwehr-Regiments Nr.15. ""
Ich kenne mich da nicht so aus. Waren in dem 2. Bataillon Füsiliere ?
Gruß Gost

18.01.18, 18:15:43

ulfberth

(Moderator)

Die oben gezeigte Rangliste mit Daten zum Landwehr-Regiment 13 lassen sich in der Struktur auch auf L.-R. 15 übertragen.

Ansonsten ist der Aussage von Schwertfeger bezüglich der Bewaffnung der Offiziere nichts hinzu zu fügen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
19.01.18, 09:27:41

Clouseau

(Mitglied)

Hallo ulfberth,

die von Schwertfeger erwähnte AKO ist mir bekannt und dürfte tatsächlich bis 1918 Gültigkeit gehabt haben, was viele Sammler heute vergessen. Ich habe überlegt, ob sie auf diesen Säbel Anwendung finden könnte.

Da sich aber unser Maecker ja bereits als -Lieutenant- auf der Klinge hat verewigen lassen, dürfte der Säbel, zumindest in seinem jetzigen Zustand, erst nach dem Krieg gefertigt worden sein, da Maecker erst wenige Tage vor dessen Ende diesen Rang erreichte. Nach dem Krieg galt diese AKO, selbst für einen Reserveoffizier der Landwehr, nicht mehr.

Ich würde den Säbel daher, egal ob mit dieser Scheide oder einer anderen, eher im Bereich Krieger-, Schützen- oder Kameradenverein ansiedeln.


19.01.18, 22:21:40
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