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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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ulfberth

(Moderator)

Zitat von Spartaner545:
...
für mich als Uniformunkundigen stellt sich die Frage ob es sich bei deinem Bild ebenfalls um einen "Ostasiaten" handelt?
...
Vincent


Ostasiat? Eher nicht! Das Bild war nur zur Erheiterung gedacht. Drillichrock und Mütze würden vom Schnitt eher zur Jugendwehr, also einer vormilitärischen Ausbildung passen. D freuen


www.seitengewehr.de
03.11.17, 18:24:58

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Mußten die neuen Kopfbedeckungen auch angepaßt werden?


mit Augen rollen Ich glaube, dass der Mensch (die Ohren) da an die Kopfbedeckung angepasst wurde. zwinkern


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
03.11.17, 18:31:11

Schwertfeger

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Die Planung und Durchführung der Ostasiatischen Besatzungsbrigade bzw. des Ostasiatischen Expeditionskorps war ein organisatorischer Kraftakt. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß selbst das preußische Kriegsministerium in seinen Veröffentlichungen nicht immer die gleichen Begriffe verwendete.


Wer weis, wie solche Unternehmungen geplant (oder auch improvisiert) werden mußten, kann dem nur zustimmen.
Kaiser Wilhelm sah das übrigens auch so und hat den Beteiligten seine Anerkennung ausgesprochen. (Siehe beigefügten Armee-Befehl vom 1. September 1900)

Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass in einer solchen Situation von den diversen Stellen im Kriegsministerium verschiedene Begriffe verwandt wurden. Dies gilt umso mehr, als dass das hier betrachtete Pionier-Faschinenmesser eine Art "Zwischenlösung" war, um den Pionieren eine Seitenwaffe an die Hand zu geben, die einerseits problemlos auf das Gewehr 98 aufgepflanzt werden konnte und andererseits den geforderten Sägerücken besaß. Bekanntlich konnte es sich nicht durchsetzten und wurde später durch das Seitengewehr 98/05 mit Sägerücken bei den Pionieren ersetzt.

Die Abstimmung über die genaue (und einheitlich zu verwendende) Bezeichnung war in der Situation sicherlich Nebensache.
Nachstehende kleine Auflistung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!) mag das verdeutlichen:
- Pionier F.M. 71 (für Gewehr 98 aptiert) - 12.08.1900 in den "Bestimmungen ..." (siehe Beitrag ulfberth 03.11.2017 - 13:07)
- P. F. 71 für G. 98 umgeändert - xx.09.1900 im "Waffen- und Munitions-Etats für das ostasiatische Expeditionskorps - Geheim."
- P. F. 71.98 - 12.10.1900 in den "Bestimmungen betreffend Nachschub für das Ostasiatische Pionier-Bataillon"

Welchen Begriff soll nun der Sammler von heute verwenden? Idee
Im Zweifelsfall den letzten ... Vielleicht fügt ein fleißiger Rechercheur noch einen anderen, offiziellen, späteren Begriff hinzu.


"Suum cuique" (Cicero: Jedem das Seine; Devise des Schwarzen Adler Ordens)
03.11.17, 19:50:38

ulfberth

(Moderator)

Hier einmal ein Artikel aus der Allgemeinen Militärzeitung von 1900.


www.seitengewehr.de
04.11.17, 00:39:59

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von Spartaner545:
Tolles Thema, mal so nebenbei freuen
Dem schließe ich mich an. Das Einzige, was ich beisteuern kann, ist dieses Foto, welches nur zur Auflockerung des Themas gedacht ist.

04.11.17, 07:53:09

ulfberth

(Moderator)

Um die oben gezeigten Ohren wieder etwas aufzurichten ...


www.seitengewehr.de
05.11.17, 00:20:46

joehau

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Hier einmal ein Artikel aus der Allgemeinen Militärzeitung von 1900.


Worauf sich die im ersten Artikel erwähnte 'Geheimhaltung' beim Mauser Gewehr 98 bezieht,
ist mir jetzt nicht klar. Bevor das Mauser Gewehr 98 bei den Preussen eingefuert wurde,
hatten es schon verschiedene andere Staaten eingefuehrt, angefangen mit Belgien 1889.
So geheim kann das also nicht mehr gewesen sein.

Wie eine Aufstellung des seit 1871 aus Europa nach China eingefuehrten Kriegsmaterials
zeigt, besaßen die Chinesen bereits 6.250 Mauser Gewehre und Karabiner.






05.11.17, 04:24:34

ulfberth

(Moderator)

Die Aussage des Verfassers ist schon richtig. Wir sollten unser heutiges Wissen
über die Modellreihen der Firma Mauser nicht auf den Wissensstand eines Offiziers
um 1900 übertragen. Nur wenige Regimenter verfügten 1900 bereits über Gewehre 98.

Nicht umsonst galten die neuen Gewehre 1898 noch als Versuchsmuster. Die Truppenversuche
liefen ab Februar 1899 beim 1. GRzF, den GJ, GS und der Inf.-Schießschule. Geplant
war die Einführung bei den aktiven Regimentern bis 1907, bei der Reserve ab 1912.

Die erste Serien des Gewehres gingen dann an die Marine und das Ostasiatische Expeditionskorps.

Gruß

ulfberth




www.seitengewehr.de
05.11.17, 12:57:30

ulfberth

(Moderator)

Um etwas Farbe ins Spiel zu bringen ...


www.seitengewehr.de
05.11.17, 12:58:18

joehau

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:
Um die oben gezeigten Ohren wieder etwas aufzurichten ...


Jetzt sind hier schon 4 der wenigen hundert PFM 71/98 mit Ostasien-Stempelung
versammelt. Man muss sich doch wundern, dass die den Weltkrieg ueberlebt haben
und nicht bei dem akuten Seitengewehrmangel aufgetragen wurden !

Gar nicht zu reden vom Schwund durch Kriegseinwirkung im 2. WK
und durch andere Ursachen in der Nachkriegszeit.

06.11.17, 03:49:54
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