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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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ulfberth

(Moderator)

Die folgende e-Mail erreichte mich gestern. Dem Wunsch des Absenders komme ich gerne nach und veröffentliche nachfolgend seine Frage:

"... ein Freund von mir hat den im Bild dargestellten Säbel und hat mich gefragt, ob ich die Klingenätzung “Indianer” schon mal gesehen hätte. Habe ich nicht. Beim Klingenmuseum habe ich angefragt, ob das Motiv bekannt sei, ist es auch dort nicht.
Hast Du eine Ahnung wieso das Indianermotiv für die Klinge gewählt wurde. Oder kennst Du Vergleichsstück? Den Löwen auf der anderen Klingenseiten kann ich ebenfalls nicht deuten.
Die Vermutung liegt nahe, daß es ein Infanteriesäbel aus den französischen Indianerkriegen ist.
Du bist ja elektronisch bewandert und kannst die Bilder auch in’s Forum einstellen.
Ich bin gespannt, was es für Meinungen zu der Klingenätzung gibt.
".


www.seitengewehr.de
24.07.17, 00:02:34

Zietenhusar

(Supporter)

Wirklich nur Meinungen!

Ein Löwe passt nur nach Afrika oder Asien, sollte es bei ihm um einen geografischen Bezug handeln. So gesehen könnte es sich auch um einen Afrikaner oder Asiaten handeln. Wer weiß, wie der Schwertfeger seinerzeit die exotischen Menschen wahrnahm.

Gruß,
Thomas

24.07.17, 05:41:41

ulfberth

(Moderator)

Hallo Thomas,

vielleicht sollte man die beiden Figuren (Indianer / Löwe als Bannerträger) eher aus einem heraldischen Gesichtspunkt her betrachten.

Ein erster vager Ansatzpunkt könnte das Stadtwappen von Belleville, Ontario, mit seinem Schildträger und Helmzierat sein. Wobei völlig ungeklärt ist, aus welchem Jahr das Wappen stammt.




www.seitengewehr.de
24.07.17, 10:38:54

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von ulfberth:
...vielleicht sollte man die beiden Figuren (Indianer / Löwe als Bannerträger) eher aus einem heraldischen Gesichtspunkt her betrachten.
Was auch mehr Sinn macht.
Es ist überhaupt interessant mal zu eruieren, welche Blankwaffen die europäischen Truppenteile in Amerika nutzten, bzw. ob es Hilfslieferungen, und welcher Art, es gab.

Gruß,
Thomas

PS: Gutes W-LAN hier. 👍😋

24.07.17, 20:41:01

ulfberth

(Moderator)

So taucht dieser Ureinwohner u. a. auch in den alten Wappen von Massachusetts und Chihuahua auf.

Wenn man die Figur nicht allein als "Rothaut", sondern auch als "Mohr" deutet, läßt sich auch die Karibik mit einbeziehen.

Kann jemand eine weitere (bessere) Überlegungen beisteuern?

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
29.07.17, 09:54:31

corrado26

(Super-Moderator)

Wenn ich mich richtig erinnere, hat Frankreich während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und auch während des amerikanisch/kanadischen Krieges von 1812/1814 große Mengen an Waffen nach Nordamerika geliefert. Der Versuch der USA, das von Großbritannien unterstützte Kanada im Krieg von 1812 bis 1814/15 zu erobern, scheiterte. Die Kämpfe fanden ganz überwiegend auf der Niagara-Halbinsel zwischen Erie- und Ontariosee statt, doch die Amerikaner konnten keines ihrer Kriegsziele erreichen. Am 26.Oktober 1813 besiegten britisch-kanadische Miliztruppen - sicherlich nauch mit Unterstützung durch Indianer (Irokesen und Huronen) - in der Schlacht am Chateauguay River sogar eine achtfach überlegene amerikanische Armee. Erst der Friede von Gent stellte den status quo der Vorkriegszeit wieder her.
Möglicherweise war der fragliche Säbel dort eingesetzt?
corrado26

29.07.17, 16:53:39

fritz1888

(Moderator)

Ich koennte mir ja auch vorstellen, dass es sich zum Beispiel um ein Regimentswappen handeln koennte, das auf die beiden Seiten der Klinge "verteilt" wurde. Gerade bei den Briten wird gerne zum Besipiel die Sphinx bemueht, wenn ein Regiment seine "battle honours" in Aegypten erworben hat, eine Elefant fuer Indien usw... Man findet im Internet auch viele Abbildungen zum Thema Regimental crests oder badges, aber auf den ersten Blick war keins mit Indianer dabei. Vielleicht ist das ja eine Anregung zum Weitersuchen.
Alles Gute,
Peter

29.07.17, 19:53:28
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