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fritz1888

(Moderator)

Hallo,

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir die geballte Wissenskraft hier im Forum bitte weiterhelfen könnte.

Ich habe einen nicht Artillerie-Offizierssäbel, der im Klingenrücken die unten gezeigte Stempelung hat – ein überkröntes A?

Weder, Gefäß, Klinger oder Scheide haben sonstige Abnahmemarken, Truppenstempel etc.

Kann mir bitte jemand erklären, wie diese Punze auf einen (anscheinend) privat beschafften Säbel gekommen sein könnte?

Mir ist auch so, als ob ich hier im Forum schon einmal eine Waffe mit solch einer Punze (ohne Jahreszahl) gesehen habe, nur finde ich diese leider nicht mehr.

Vielen Dank,

Peter


10.04.17, 09:33:19

Clouseau

(Mitglied)

Was ist ein "nicht Artillerie-Offiziersäbel"?

Das Foto ist nicht gerade berauschend... Auch der Rest der Waffe wäre bei einer Beurteilung natürlich von Interesse.

Es dürfte sich um eine der vielfach beschriebenen dienstlich beschafften Waffen für Portépée-Unteroffiziere vor 1879 handeln.

Rolf Selzer und unser ulfberth z. B. haben in diversen Publikationen und hier im Forum mehrfach über solche Waffen und deren Genese berichtet und auch schon bildlich vorgestellt.

10.04.17, 12:08:51

mario

(Administrator)

Hallo Peter,
ich würde mich auch über mehr Fotos von Deinem"Wachtmeister" freuen zwinkern
Im Forum sind sehr viele ähnliche frühe Abnahmen auf den verschiedensten Offizierwaffen zu finden. Es fehlen, wenn ich mich richtig erinnern kann, nur die Waffen der Dragoner 1+2, Ulanen 1 und wohl der IODa/A. beim Kürassier-Offizier-Degen bin ich mir nicht so sicher.
Gruß Mario


123
10.04.17, 14:06:34

Cater

(Mitglied)

Hallo ,

bei meinem preuß.Ulanensäbel u/M ist auch ein überkröntes
A vorhanden .

Gruß
Ralf

10.04.17, 17:31:22

Clouseau

(Mitglied)

Zitat:
Hallo Peter,
ich würde mich auch über mehr Fotos von Deinem "Wachtmeister" freuen zwinkern


Bei den fahrenden Batterien gab es bis 1889 Feldwebel, erst dann erhielten sie den Dienstgrad Wachtmeister.

Auch wenn der ein oder andere das für "Blackscheisserei" halten mag, ist es aus heereskundlicher Sicht korrekter, die Sammelbezeichnung Portépée-Unteroffiziere zu gebrauchen.
Erst recht bei den frühen Stücken. zwinkern

10.04.17, 18:12:13

mario

(Administrator)

Zitat von Cater:
Hallo ,

bei meinem preuß.Ulanensäbel u/M ist auch ein überkröntes
A vorhanden .

Gruß
Ralf


Hallo Ralf,
dann gab es den Revisor um 73/74 +-.
Gruß Mario


123
10.04.17, 18:51:55

fritz1888

(Moderator)

Danke!

Fuer die vielen,schnellen Antworten und, Clouseau, natuerlich hast Du da einen Fehler gefunden - das 'nicht' hat da keinen Platz.

Ich werde morgen mal bei besseren Lichtverhaeltnissen weitere Bilder machen und diese einstellen.

Allen eine schoenen Abend.

Peter

10.04.17, 21:46:30

fritz1888

(Moderator)

Also...

Nach einem schnellen Reinigungsprogramm ergibt sich folgendes Bild:

  • Truppenstempel auf dem Gefäß und auf der Scheide wurden ausgeschliffen.
  • Die Klinge ist im Rücken mit “A. Werth - Solingen” gezeichnet und hat die schon erwähnte überkrönte A Punze.
  • Ein überkröntes W mit einer zweistelligen Jahreszahl darunter fehlt.
  • Es befinden sich keine weiteren Punzen auf der Griffkappe, dem Griffring oder der Löwenkopf-Vernietung.
  • Weiterhin weist die Klinge die typischen floralen Ätzungen auf, sowie den preuss. Adler und das Herrschafts-Monogramm.
  • Auf dem Schlepper der Scheide befindet sich ebenfalls die gleiche überkrönte A Punze.


Teile des Gefäßes und der Klinge waren mit einem Firniss überzogen, der sich zum Glück leicht entfernen ließ.

Ich wünsche noch einen schönen Abend,

Peter


11.04.17, 21:49:35

fritz1888

(Moderator)

...und die letzten Bilder.

11.04.17, 21:51:15

Clouseau

(Mitglied)

Zitat:
"•Die Klinge ist im Rücken mit “A. Werth - Solingen” gezeichnet und hat die schon erwähnte überkrönte A Punze.
•Ein überkröntes W mit einer zweistelligen Jahreszahl darunter fehlt.
•Es befinden sich keine weiteren Punzen auf der Griffkappe, dem Griffring oder der Löwenkopf-Vernietung.
•Weiterhin weist die Klinge die typischen floralen Ätzungen auf, sowie den preuss. Adler und das Herrschafts-Monogramm.
•Auf dem Schlepper der Scheide befindet sich ebenfalls die gleiche überkrönte A Punze."

... genau so ist es für die Stücke vor 1879 ja auch in Ordnung.

Interessant sind die ausgeschliffenen Truppenstempel. Es könnte bedeuten, dass eine ehemalige Dienstwaffe nach der Beschaffung von "ordentlich durchgestempelten" Waffen nach 1879 offiziell verkauft wurde. Aber das ist Spekulation.

Wie sieht denn die Scheide aus? Zwei Ringe? Ringbänder und Ringe aus Messing?


12.04.17, 07:44:36
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