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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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pdgdolch

(Mitglied)

und noch weitere Bilder...

17.01.19, 19:05:49

leila100

(Mitglied)

Hallo Peter,
nochmals Glückwunsch zu dem seltenen Degen.

Gruß Ingo

17.01.19, 19:33:09

Clouseau

(Mitglied)

Ein sehr schön erhaltener Degen - von Bedeutung für die Geschichte der preußischen Kürassierdegen des 19. Jhd.. Hatte schon fast die Hoffnung verloren, dass es noch Sammler gibt, die echte Qualität homogener Stücke erkennen können und zu schätzen wissen.

Interessant ist die Griffkappe. Von einem älteren Sammler, der vor Jahrzehnten mit einem noch lebenden Kürassier der “alten Armee” sprechen konnte, wurde mir erzählt, dass die rückseitigen Griffkappen wohl öfters (ob offiziell oder “halb-offiziell”) bewußt abgeschliffen wurden, angeblich weil man sich beim Exerzieren / Blankziehen des Degens an deren Kanten die Hände verletzte. Man findet das oft beim sog. “Sondermodell GdC”; dort ist es schon fast die Regel.


21.01.19, 10:54:46

pdgdolch

(Mitglied)

Vielen Dank für die beiden Rückmeldungen.

Diese Aussagen freuen mich natürlich sehr, als letzte Bestätigung.

Gruß Peter



21.01.19, 14:10:20

leila100

(Mitglied)

Hallo Peter,

nachträglich ist mir noch aufgefallen, dass Dein Degen einen Truppenstempel aus der Zeit nach dem deutsch/französischen Krieg 70/71 hat. Während die Scheide einen Alt-Truppenstempel vor dieser Zeit aufweist.
Könnte es sein, dass der Degen während des Krieges verloren ging, nur die leere Scheide ging ans Depot zurück?
Nach dem Krieg, wurde dann ein vorhandener Degen (Abnahme "58") entsprechend der Scheide gestempelt, aber nach neuer Stempel- Vorschrift?

Gruß Ingo



05.04.20, 15:42:09

vonmazur

(Mitglied)

Herren:
Ich habe zwei hier, französisches Muster und russisches Muster. Das französische ist 1831 datiert, kein Hersteller ist sichtbar. Der Russe ist 1870 datiert, kein Hersteller


Die Truppenstempel sind auf den Bildern. Das französische Modell hat die Spitze der Klinge oben.

Dale


"hans værge hamrede så fast,
at gotens hjelm og hjerne brast."
10.04.20, 10:14:34

leila100

(Mitglied)

Hallo Dale,
der Degen M 1817 (preußischer Fertigung), wurde an Kürassiere wohl nie ausgegeben,
sondern kam zunächst, nach dem deutsch/französischen Krieg, zum 7. Landwehrregiment 1. Eskadron.
Später dann zum 1. schweren Reserve Reiterregiment 5. Eskadron.
(Ich bin nicht sicher, ob der Truppenstempel so richtig aufgeschlüsselt ist). Das kann hier im Forum sicher jemand besser.
Jedenfalls ein interessantes Stück. Selten!
Ist die scheide auch gestempelt?

Der zweite Degen, Griff und Gefäß M 1819, bekam 1870 eine neue Klinge. Diese Degen sind nicht oft zu finden.
Das Foto ist leider unscharf. Ich erkenne 5. Kürassier Regiment, Friedrich Eugen von Würtemberg (Westpreußen).
Leider wohl ohne Scheide.

Gruß Ingo

11.04.20, 01:17:02

vonmazur

(Mitglied)

Ingo; Die Scheide für M 1817 ist Französich, AN XIII, M 1819 fehlt die Scheide, aber man findet eine hier im US.

Truppenstempeln am M 1819 ist 5. K. E. (5te Esk.) Waffen Nr 41.

Es gibt keine truppenstempeln an die Scheide M 1817, nür Frz. abnahmstempeln.

Gruß Dale


"hans værge hamrede så fast,
at gotens hjelm og hjerne brast."
11.04.20, 03:39:50

ulfberth

(Moderator)

Zitat von leila100:
Hallo Dale,
der Degen M 1817 (preußischer Fertigung), wurde an Kürassiere wohl nie ausgegeben,
sondern kam zunächst, nach dem deutsch/französischen Krieg, zum 7. Landwehrregiment 1. Eskadron.
Später dann zum 1. schweren Reserve Reiterregiment 5. Eskadron.
(Ich bin nicht sicher, ob der Truppenstempel so richtig aufgeschlüsselt ist). Das kann hier im Forum sicher jemand besser.
...
Gruß Ingo


Anbei einmal mein Text zu einem Kürassier-Offizierdegen f/F für Portepeeunteroffiziere mit den beiden vergleichbaren Stempeln:
"Im Jahre 1852 wurden die Landwehr-Eskadrons im Zuge einer Neuformierung von den Landwehr-Infanterie-Bataillonen getrennt und jeweils vier Eskadrons zu einem Landwehr-Kavallerie-Regiment zusammengelegt. Diese, nur im Mobilmachungsfall aufgestellten Regimenter, standen jeweils in Verbindung zu einem aktiven Kavallerie-Regiment der gleichen Waffengattung. Die Landwehr-Kavallerie-Regimenter nahmen die Nummer des correspondierenden Linien-Kavallerie-Regiments an und trugen diese auf den Achselstücken. Es bestanden demzufolge an Landwehrformation die "schweren Landwehr-Reiter-" (L.R.) bei den Kürassieren sowie "Landwehr-Dragoner-" (L.D.), "Landwehr-Husaren-" (L.H.) und "Landwehr-Ulanen-Regimenter" (L.U.).

In dieser Zeit ist auch der gelöschte Truppenstempel 2.L.R.1.1. einzuordnen. Der Stempel steht für das 2. schwere Landwehr-Reiter-Regiment, 1. Eskadron und die Waffen-Nummer 1 (32). Bei dem zweiten Truppenstempel handelt es sich um das 1870 (24) in Halberstadt von den 7. Kürassieren aufgestellte Reserve-Regiment. "Das mobilgemachte Landw. Kav. Regt. erhält die Bezeichnung: 4. Res. Ul. Regt., das ab 18.7.1870 [sic] 1. Schw. Res. Reiter-Regt. genannt wird. Dies Regt. rückt in der gelb-weißen Kürassier Uniform [ohne Küraß!] mit Lanzen aus und tritt zur 1. Landw. Division. (22)." Das Regiment nahm am Krieg gegen Frankreich bei der 2. Landwehrdivision des XIII. Armeekorps bzw. beim Generalgouvernement Reims teil (27).

Parallel dazu wurde das 7. Reserve-Ulanen-Regiment, welches später in 2. schweres Reserve-Reiter-Regiment umbenannt wurde, ebenfalls mit Uniformen der Kürassiere und einer eher den Ulanen zuzuschreibenden Bewaffnung ausgerüstet. Dies führte dazu, daß z.B. das 1. schwere Reserve Reiter-Regiment 1870/71 von den Franzosen, in der ihnen bekannten Halberstädter Uniform, als "les lanciers de-Bismarck" (17, 25) bezeichnet wurden. Nähere Angaben zur Bewaffnung und Ausrüstung der Mannschaften eines der beiden Regimenter ergeben sich auch aus der Regimentsgeschichte des 2. schweren Reserve-Reiter-Regiments (21,23): Lanze, Säbel [Kavallerie-Säbel M/1849] sowie Pistole [Kavallerie-Pistole M/1850] und später auch erbeutete Chassepot-Karabiner. Die Säbel wurden 1871 gegen ebenfalls er-beutete franz. Pallasche [die späteren Mle 1854?] ausgetauscht, welche auch eher zu den "schweren Reitern" paßten.

Der oben genannte Truppenstempel kann als "1. schweres Reserve-Reiter-Regiment, Waffe Nr. 1" bestimmt werden. Da keine Eskadronnummer verwendet wurde, handelt es sich um einen beim Stab des Regiments geführten Degen. Als Portepee-Unteroffizier ist dort allein der Stabstrompeter (21) nachweisbar."


Gruß
ulfberth



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11.04.20, 12:39:12
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