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limone

(Super-Moderator)

Kurhessen: "WK"-Degen

Ich habe kürzlich einen etwas lädierten Degen erhalten, auf dessen Stichblatt ich die Buchstaben "WK" lese. Könnte das ein kurhessischer Beamtendegen sein (WK = Wilhelm, Kurfürst)?

Ich frage so "eierig", weil ich noch keinen kurhessischen Beamtendegen gesehen habe, das Chiffre "WK" jedoch schon...

...vielleicht weiß ja einer von Euch mehr freuen


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
09.02.12, 00:28:04

corrado26

(Super-Moderator)

Als jahrzehntelanger Talersammler schaut man wegen Monogrammen bei "Flämig, Monogramme auf Münzen und Medaillen" nach und findet das identische Monogramm "WK" unter den Nummern 5722 bis 5726. Es wir dort dem hessischen Kurfürsten Wilhelm I. 1803-1807 und 1813-1821 zugeschrieben.
Gruß
corrado26

09.02.12, 08:51:03

limone

(Super-Moderator)

Das ist schön zu hören, ich hatte das vermutet.

Weiß zufällig jemand, wo man ein Vergleichsobjekt sehen könnte (Foto, Buch, Museum...)?


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
10.02.12, 18:53:03

limone

(Super-Moderator)

Zitat von corrado26:
Es wir dort dem hessischen Kurfürsten Wilhelm I. 1803-1807 und 1813-1821 zugeschrieben.


"WK" auf einem Sponton.


Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
06.03.12, 00:23:02

limone

(Super-Moderator)

Eine Frage zum Degen hinterhergeschoben:

Das "WK" ist ja aufgelegt, an dem Pflanzenkranz drumherum erkennt man Schleifspuren und der Hintergrund des WK ist anders strukturiert.

Könnte es sein, dass da ein "JN" ausgesfeilt wurde?

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
21.10.16, 22:36:55

limone

(Super-Moderator)

Herrgott, nun ziert euch doch nicht so!

Einmal möchte ich etwas von euch wissen... traurig

Ich möchte diesen Degen restaurieren, habe aber kein weiteres Stück gefunden.

Kann mir jemand sagen, wie der fehlende Griffbügel ausgesehen hat?

Er wird wohl so ähnlich ausgesehen haben, wie auf der anhängenden, phantasievollen bayerisch inspirierten Collage, ich wüsst's aber gern genau!

Nun gebt euch doch mal ein wenig Mühe!
Dieses Degenmodell mit dem markanten Löwenkopf mit senkrecht verlaufendem Mähnenkragen wird sich doch irgendwo finden lassen!

Grober Zeitrahmen: Anfang 19. Jahrhundert.
6-kant Klinge, oberes Drittel vergoldet, gebläut.
Da das WK später aufgelegt wurde, kann es ein westphälisches oder französisches oder... Modell sein.
Ein Degen aus der Zeit der Rückkehr des Kurfürsten nach der Westphalenzeit, wie die Säbeltasche auf dem letzten Foto. Auch hier: Das WK ohne Krone.

Zum Vergleich auf Foto 2 ein weiterer "WK"-Degen aus dieser kurzen Periode. So hat er gewiss nicht ausgesehen!!!

Euer unzufriedener

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
06.11.16, 01:05:38

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von limone:
...an dem Pflanzenkranz drumherum erkennt man Schleifspuren und der Hintergrund des WK ist anders strukturiert.
Guten Morgen, Carsten,

ich möchte erst einmal feststellen ob ich auch dasselbe sehe, was Du siehst. Meinst Du mit Schleifspuren die unten auf dem Foto von mir rot eingekreisten Bereiche? Dort könnte sehr wohl Material abgetragen worden sein, um die jetzige Auflage anzupassen. Ich denke nicht, dass das vom Herausschleifen einer mutmaßlich vorherigen Auflage her stammt. Allerdings kann das auf dem Foto anders herüber kommen als es tatsächlich ist.

Den "anders strukturierten Hintergrund" sehe ich nicht. Wenn da vorher tatsächlich etwas ausgeschliffen und angepasst wurde, müsste es meiner Meinung nach noch ganz anders aussehen. Farblich sieht alles recht homogen aus, selbst die Auflage. Die Löcher für die Auflage sind meines Erachtens zeitgenössisch. Geht ein Foto von der Rückseite des Stichblattes zu machen?
Wie ist denn der von mir blau eingekreiste Bereich zu beurteilen? Schaut die Auflage über den Rand des Stichblattes heraus?

Gruß,
Thomas

06.11.16, 07:31:45

Zietenhusar

(Supporter)

Ich vermute einen vormalig vorhandenen Steg zwischen Griffring und -kappe, siehe Foto, aus gleichem Material.

06.11.16, 07:38:34

limone

(Super-Moderator)

Mojn Thomas,

zumächst herzlichen Dank für Deine Antworten! freuen

Zu 1.:

Richtig, die Auflage ist für das ursprüngliche Blattdekor etwas groß, daher sind einige Blätter abgefeilt. Das WK war ursprünglich mit 4 Klemmen durch 4 Löcher befestigt, von denen jedoch 3 abgebrochen sind, daher ist sie lose. Rückseite und Bohrungen sehen alt und homogen aus.

Mein Gedanke: Vielleicht war dort etwas anders aufgelegt.

Zu 2.:
Die Hilze ist durch Rosten und Quellen der Angel aufgeplatzt, da war keine Einlage!

Da der Degen sicher nicht als Unikat gefertigt wurde, muss sich doch irgendwo ein Bruder mit Griffbügel finden lassen!

Vielleicht hilft das weiter.

Danke

Carsten



     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
06.11.16, 10:25:06

corrado26

(Super-Moderator)

Bei Aries habe ich diese Zeichnung gefunden. So oder zumindest ganz ähnlich müsste Dein Degen ausgesehen haben
corrado26

06.11.16, 18:22:48
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