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Salival

(User)

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier, da ich mit alten Waffen bis dato keinerlei Kontakt hatte.
Nachdem wir uns im Jahr 2013 ein Haus gekauft haben, hatte ich nun endlich Zeit, alles mal ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Auf dem obersten Regal in der Garage fand ich dann einen Säbel. Scheide wie Griff sind doch schon ziemlich vom Rost befallen, die Klinge selbst ist noch ziemlich gut, wenngleich auch noch mit ein paar kleinen rostigen Punkten versehen.
Beschriftung auf der Klinge: FeldArt. Regt. No. 15

Gerne würde ich das gute Stück selbständig restaurieren - bei der Suche nach solchen Anliegen fällt der Begriff Cola, Oxalsäure und Phosphorsäure kommen auch schon Mal vor. Macht das bei dem Zustand überhaupt Sinn?

Würde mich um den ein oder anderen kurzen Hinweis sehr freuen. Zeit (für die Restauration) spielt keine Rolle...

Gruß, Sal

27.07.16, 18:27:04

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Sal,

willkommen im Forum. Dieser Artillerie-Extrasäbel ist er in seiner Erhaltung wie so viele dieser Säbel. Die ursprüngliche Vernickelung sah bestimmt einmal sehr gut aus und ließ die Besitzer annehmen, dass Rost lange Zeit kein Thema sein wird. Leider sind solche Art Beschichtungen, wie z.B. Chrom oder Nickel, für einen dauerhaften Schutz vor Oxydation ungeeignet. Schlimmer noch, eine Restaurierung der Waffe ist mit einfachen Mitteln nicht möglich. Wöllte man den Urzustand herstellen, ist eine komplette Zerlegung der Waffe nötig. Dann muß das gesamte alte Nickel entfernt werden, die Rostnarben müssen beseitigt werden und dann erfolgt eine neue Vernickelung. Das kann nur durch entsprechende Fachleute durchgeführt werden. Eine unfachmännische Restaurierung zerstört nur den Gesamteindruck und kann den Rost nicht aufhalten. Ob es sich lohnt muss jeder für sich ausmachen.

Die Anwendung von Säuren in diesem Zustand zerstört die Waffe noch mehr. Nicht nur, dass man die Säure wegen der Hilze nicht exakt anwenden kann, kriecht sie doch auch noch unter das vorhandene Nickel und frisst sich von dort aus weiter in das Eisen. Ein fachgerechtes Neutralisieren/Abwaschen der Säure ist im zusammengebauten Zustand auch nicht möglich, wegen der nicht metallischen Griffbestandteile. Mit der Scheide verhält es sich ähnlich, wegen der innen befindlichen Holzspäne. Nur ist es bei ihr weniger schwierig, sie zu zerlegen.

Ich empfehle das Abbürsten des losen Rostes mit einer eher weichen Drahtbürste und das anschließende Einölen.

Gruß,
Thomas

30.07.16, 06:37:53

Salival

(User)

Hallo Thomas,

vielen Dank für diese Ausführung. Den Tipp mit der weichen Drahtbürste werde ich umsetzen. Welches Öl wäre denn am besten geeignet und in welchem Turnus sollte man dies wiederholen?

Gruß Christoph

31.07.16, 12:38:24

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Christoph,

wenn möglich nimmt man ein säure- und harzfreies Öl. Da gibt es einige Produkte, die man im jagdlichen Bereich empfielt und so gar im Lebensmittelbereich verwenden kann.

Was den Turnus anbelangt, so richtet sich der nach den Lagerbedingungen der Waffen. Diese sollten möglichst in einem Raum lagern, der keine großen Temperaturschwankungen unterliegt, da sich ansonsten Kondenswasser bildet und so die Oxidation voran treibt.

Ich bin vor dem Herrn ein Faultier, was das Putzen und Ölen meiner Blankwaffen anbelangt. Ich habe gestern alles erledigt. Das letzte Mal davor war es im Oktober 2011! mit Augen rollen

Empfehlungen zur Pflege von Waffen findest Du >HIER<.

Gruß,
Thomas

03.08.16, 06:32:45
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