B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

mario

(Administrator)

Hallo Dale,
bin nicht der Schnellste zwinkern
Hat die Scheide auch einen Truppenstempel?
Diese "Koenigs/Jahre Stempln" Abnahme ist mir erst um 1880 auf den Kavallerie-Offizier-Säbel bekannt.
Gruß Mario



123
16.02.16, 10:27:28

Zietenhusar

(Supporter)

Nach einen Hinweis hin habe ich die beiden Themen verbunden.

Da beide Waffen vom 2. Rheinischen Husarenregiment Nr. 9 stammen, ist die Auflösung des O wohl in der Regimentsgeschichte statt in den Vorschriften zu finden? Kaum vorstellbar. Falls dem doch so ist, müsste man ermitteln, bis wann die Waffen im Gebrauch waren bzw. wann diese Truppenstempel geschlagen wurden.

Die Erhaltung ist bei beiden gut und die Stempel sehr deutlich. Ist es möglich, dass sie im 1. WK gestempelt wurden?

Gruß,
Thomas

17.02.16, 05:50:13

ulfberth

(Moderator)

Durch das Stempeln von "9.H.3.O.3" und "9.H.1.0.4" scheidet m. E. ein willkürliches Verstempeln aus. Bei einer Waffe hätte man noch von Zufall ausgehen können, bei der zweiten Waffe aus dem gleichen Regiment nicht mehr. Von den geschwärzten Scheiden mit einem Band/Ring läßt sich vermutlich von einer Verwendung im Weltkrieg ausgehen.

Die militärische Verwendung des Regiments im Weltkrieg und auch 1919 bietet keinen Anhalt auf irgendwelche lokalen Verwendungen.

Ein Denkansatz könnten die Waffen der Reserveoffiziere sein, welche diese auf eigene Kosten zu beschaffen hatten. Hier gab es eine Möglichkeit, diese Waffen auch aus Staatsbesitz zu beziehen, was im Weltkrieg auch teilweise von Offizieren getan wurde. (Ein Offizier mit Seitengewehr 84/98 und Portepee hatte dieses meist nicht privat erworben"). Hinzu kommen noch Militärbeamte.

Die ab Dezember 15 verwendeten Offizierstellvertreter scheiden m. E. ebenso wie die Feldwebelleutnants aus, da diese bereits das Offizierseitengewehr führten.

Es könnte eine Markierung für eine solche "Offizierwaffe" sein. Nur, das ist nicht mehr als ein Erklärungsversuch! Welcher auch die Frage nicht beantwortet, warum diese Stempelform scheinbar bisher nur bei den 9. Husaren nachweisbar ist.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
17.02.16, 09:43:04

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von ulfberth:
Die militärische Verwendung des Regiments im Weltkrieg und auch 1919 bietet keinen Anhalt auf irgendwelche lokalen Verwendungen.


Vielleicht:

26.10.1915 – 13.10.1916
Ordnungsdienst bei Heyst op den Berg und Herenthals, anschließend Grenzschutz an der niederl. Grenze.
(Quelle preussische-armee.blogspot.de, siehe Link in meinem vorherigen Beitrag)

Allerdings Offiziere/Wachtmeister von zwei unterschiedlichen Eskadronen?

17.02.16, 17:56:13

ulfberth

(Moderator)

Die über allem stehende Frage ist, bis wann die Portepeeträger des Regiments die langen Seitenwaffen trugen.

Die Waffen wurde ja neu gestempelt, was m.E. nicht bei einer Teilung des Regiments erfolgt wäre. Auch nicht im Falle eines Grenzschutzes. Hier wäre jede weitere Waffe nach der H.W.St.V. ohne Einschränkung weiter numeriert worden.

Normalerweise - in Friedenszeiten - hatte die Eskadron einen Wachtmeister und einen Vice-Wachtmeister. Das mag bei einer auf Kriegsstärke gebrachten Eskadron etwas mehr sein, hätte aber nicht zu einer anderen Nummernfolge geführt.

Gruß

ulfberth




www.seitengewehr.de
17.02.16, 18:29:29

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag,
vielleicht sollten wir doch nochmal darüber nachdenken ob die Stempelung der beiden Waffen wirklich erst im Krieg erfolgte.
Der von „vonmazur“ gezeigte Säbel hat, wenn ich das richtig sehe, eine Klinge ohne Schör und nur einen Abnahmestempel auf der Klinge, d.h. Ausführung vor 1880!?
In meine Waffe ist eine 1880 abgenommene Klinge mit Schör eingezogen, und eine Wicklung auf der Hilze die so ab 1894 reglementiert war. Das ehemals vorhandene untere Scheidenband ist entfernt und die Waffe nummerngleich gestempelt.
Wenn diese Waffen erst im Krieg für einen besonderen Personenkreis zusammengefügt worden sind müssten sie dann nicht, aus in einem Depot gelegen habenden Einzelteilen, zusammengebaut worden sein!? Und ist das für die v.g. beschriebene Scheide - Scheidenband entfernt, geschwärzt, kein gelöschter Truppenstempel - wahrscheinlich?
Gruss
Preussen


19.02.16, 17:34:52

ulfberth

(Moderator)

Ebenfalls einen guten Tag!

In den Zeiten der preußischen Stempelvorschriften ist ein "Verstempeln" zwar denkbar, aber dieses wäre mit wenigen Handgriffen korrigiert worden.

Eine Eigenmächtigkeit außerhalb der in den Vorschriften vorgegebenen Stempelformen erscheint auch nicht sehr wahrscheinlich.

Folglich könnte also eher ein Zeitraum ohne aktive H.W.St.V. in Frage kommen. Also der Weltkrieg. Wo alles aus den Depots zur Truppe gelangte und die Stempelei - sagen wir einmal vorsichtig - etwas kreativer vonstatten ging.

Nachdem die Besitzer der Säbel sich nicht weiter bemühten, war es mir ein inneres Bedürfnis, die Regimentsgeschichte anzufordern. lachen Watt macht mer nich alles ...

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
19.02.16, 17:56:01

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von ulfberth:
lachen Watt macht mer nich alles ...
Meister Daumen

20.02.16, 09:18:37

ulfberth

(Moderator)

Leider bringt die Regimentsgeschichte nichts zur Bewaffnung. Im Gegensatz zu Kavallerieregimentern im Osten, kann bei Husaren 9 davon ausgegangen werden, daß die langen Griffwaffen relativ schnell dem Seitengewehr wichen.

Der Einsatz als Heereskavallerie in Lothringen und an der holländischen Grenze entsprach noch den kavalleristischen Gegebenheiten, spätestens aber in Rumänien fungierten die Husaren als Schützen. Also nur noch berittene Infanterie. „Die Schützen erhielten eine vorzügliche Bergausrüstung und wurden vom Sturmbataillon 16 in allen Zweigen des Berg- und Stellungskampfes sachgemäß unterwiesen“!



www.seitengewehr.de
02.03.16, 00:01:42

ulfberth

(Moderator)

Etwas Besseres als die These „O=Offizierbewaffnung“ fällt mir zu den oben erwähnten Stempeln noch immer nicht ein.
Wobei ich aber nach dem Lesen der Regimentsgeschichte vom zeitlichen Bereich „nach 1914“ Abstand nehmen würde. Das Regiment war bis 1911 Teil des „Straßburger Grenzkorps“ (Armeekorps) und so etwas wie heute eine „schnelle Eingreiftruppe“. Also Marschbereitschaft für einzelne Teile bereits binnen zwei Stunden nach Mobilisierung! Die erste Kriegsrangliste weist bereits einige Reserveoffiziere aus, so daß also für diesen Personenkreis „Kampagne Waffen“ bereits beim Regiment bevorratet wurden.

Aber nochmals, das alles ist nicht mehr als ein Erklärungsversuch und keinesfalls eine gesicherte Erkenntnis!

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
02.03.16, 00:01:58
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder