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Zietenhusar

(Supporter)

Dieser lederne Faustriemen war an einem KD89 gebunden. Da er jedoch in einem etwas unansehnlichen Zustand gewesen ist - die Lederstreifen der Quaste waren alle abgebrochen - habe ich mich beigemacht, das gute Stück zu restaurieren.

Zuerst habe ich die Quaste in lauwarmes Wasser gehängt, um den Kranz weich zu machen, damit er sich besser löst. Darunter kam der um die Enden des Lederriemen gewickelte und festgeklebte Lederstreifen mit den Resten der verlorenen Fransen zum Vorschein, welcher geleimt und mit 2 Nägeln zusammengehalten wird.

Anbei erstmal Bilder vom Zustand vor der Maßnahme und der Zerlegung.

04.11.07, 07:45:15

Zietenhusar

(Supporter)

Dann wurden alle anhafteten Lederreste der abgewickelten Quaste entfernt.

Von einem neuen Stück Leder habe ich in Handarbeit eine neue Quaste geschnitten. Da das neue Leder ca. 0,3 mm dünner ist, mußte ich 10 Streifen mehr schneiden (vorher 49, jetzt 59).

Dann habe ich die Enden des Riemens an das neue Leder geklebt (Sekundenkleber) und anschließend die neue Quaste gewickelt, die beiden originalen Nägel wieder eingeschlagen und den Kranz aufgeschoben.

04.11.07, 07:52:03

Zietenhusar

(Supporter)

Der auseinandergebaute Zustand wurde gleich genutzt, um den Schieber und den Riemen ausgiebig mit Vaseline zu fetten.

Die hellen Kanten des neuen Leders wurden dann mit alter, hartgewordenen Schuhcreme, welche ich durch Erhitzung verflüssigt habe, schwarz gemacht.

Hier nun das Ergebnis, und was davon übrig blieb.

Gruß,
Thomas

04.11.07, 07:58:04

KiBuch

(verstorben)

Gute Arbeit Thomas,

mein Faustriemen mußte nur eine kleine "Wellneskur" über sich ergehen lassen - ernsthaft , die größzügige Verwendung von Vaseline, langsames Durchtrocknen, vielleicht die Prozedur noch einmal wiederholen... kann ich nur empfehlen.

Die alten ausgetrockneten Lederbänder nehmen die Vaseline sehr schnell auf, zieht sehr gut ein, wirkt farbauffrischend, zudem sehr preiswert.

( vielleicht nicht so auf den Bildern erkennbar, vorher/nachher )



Grüße, Michael

01.02.09, 15:12:17

Totenkopfhusar

(Mitglied)

Bei Leder kann ich Sattelseife wärmstens empfehlen.

Damit bekommt man auch knochenhartes Leder schnell und schonend wieder geschmeidig. Zudem wird es auch gereinigt.

Bei Restaurationen würde ich auch möglichst auf altes Leder zurückgreifen.

Zu Kleben gibt es sog. Sohlenkleber, der speziell für Leder konzipiert ist.

Ein alter Schuhmacher, bzw. Sattler, hat mir so mal einen Kavalleriesattel in ursprünglich äußerst desolatem Zustand wieder zu einem Schmuckstück gemacht.


Suche ständig höhere Stufen des Roten Adlerordens, Kronenordens und Hohenzollernschen Hausordens,
sowie Steigbügel für Ulanen mit Aufnahme für Stahlrohrlanze.
04.02.09, 11:54:16

Pauker

(Mitglied)

Fischleim wird vom Deutschen Ledermuseum empfohlen.

Stinkt wie Fisch, zum Glück nur bei der Verarbeitung
klebt sehr gut, ist durch Wasser löslich, kann also wieder
entfernt werden.

Fischleim trocknet ein, kann aber durch ein warmes Bad der Flasche wieder
flüssig gemacht werden.

Gruß Pauker

15.01.11, 00:15:04
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