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Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo in die Runde.

Ich konnte vor einigen Monaten einen Infanteriesäbel M 1715 mit Scheide
erwerben. Er kam aus dem französischen Raum und war absolut im Fundzustand.
Wie an dem umgedreht tropfenförmigen Knauf, dem schlank gehaltenen Griffelement
und dem trichterförmigen Angeleinlaß zur Klinge ersichtlich, handelt es sich
offensichtlich um eine späte Fertigung aus der Periode um 1800.

Gesamtlänge mit Scheide: 750 mm
Klingenlänge: 570 mm
Klingenbreite: 30 mm
Klingenstärke: 6 mm

Beidseitiger Hohlzug am Klingenrücken.

Auffällig ist, daß der Hohlzug zur Angel durchgezogen und keine Fehlschärfe
vorhanden ist. Der trichterförmige Angeldurchlaß wurde mit eine Art Lötzinn
plan und grob alt geschlossen. Der Klingenrücken weist quer zum Klingenverlauf
zwei mir unbekannte Feilstriche nahe des Stichblatts auf. Der sehr steil gehaltene
Griffbügel hat über einem unlesbaren, alten Truppenstempel die letzte Stempelung:
43.L.I.3.11.

Auffallend ist auch, daß Mund- und Ortblech auf den Lederscheidenkörper sichtbar
und aufgeschoben sind. Diese weisen keine Klammern auf, so daß von einer
Verleimung ausgegangen werden muß.

Sind weitere Stücke dieser Art mit sichtbaren Scheidenbeschlägen bekannt?
Wann wurde das 43te Landwehrínfanterieregiment gegründet und wo lag das 1te Batallion?
Gibt es Hinweise auf die markanten Feilstriche und deren Bedeutung?

Eine Herrscherdevise, Abnahmen oder Hersteller sind leider nicht erkennbar.
Allerdings wurde die Klinge in älterer Zeit einmal beschliffen.

Mit Gruß


04.10.15, 21:35:48

Eisenhauer

(Mitglied)

Hier noch ein weiteres Bild vom Griffbügel mit dem Truppenstempel. Auffallend ist auch die sehr steile Führung des Bügels vom Stichblatt hoch zum Knauf.
Mit Gruß

04.10.15, 21:40:50

mario

(Administrator)

Zitat von Eisenhauer:

war absolut im Fundzustand.


Was ist damit gemeint und war die Scheide auch schon bei?
Gruß Mario


123
02.11.15, 09:25:11

Eisenhauer

(Mitglied)

Mallo, Mario.
Das Messing war komplett angelaufen. Das Ortblech hatte sich gelöst.
Klinge war ungereinigt gleichmäßig angerostet. Der Säbel war in dieser Scheide versorgt. Diese paßt Einza!
Kleine unerwähnte Besonderheit: Der Griffbügel ist mit Kupferlot im Schwalbenschwanz an der Verlängerung des Parierelementes angelötet. Die gleiche Machart kenne ich eigentlich nur beim späteren, preußischen Säbel mit Stichblatt M 1816.
Mit Gruß

12.11.15, 19:44:40
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