Der abgebildete Kavallerie-Säbel M/52 (ursprüngliche Klinge, aber nach 1879 Lederschlaufe mittels Schraube und eingestrichener Mutter angebracht, ein Tragering) ist formationsgeschichtlich interessant gestempelt.
Der älteste Truppenstempel (nun ungültig, kein kursives „R“ !) dürfte der des 4. Reserve-Ulanen-Regiments „
4. R. U. 3. 3.“ sein.
Die Berittenen des preußischen Trains wurden ab dem 20. Juli 1896 mit diesem Modell anstelle der bisher getragenen Artilleriesäbel ausgerüstet. Beim Train fiel erst ab dem 27., bzw. 29. März 1903 der untere Tragering und somit der Schleppriemen fort.
Als am 25. März 1899 drei Telegraphen-Bataillone gestiftet wurden (davon das 1. Telegraphen-Bataillon mit Garderang; Standort Berlin, Stärke 3 Kompanien; wurde erst am 1. Oktober 1899 errichtet), wurde dessen zugleich neu errichtete Bespannungs-Abteilung vom Garde-Train-Bataillon gestellt; der (ebenfalls ungültige) Truppenstempel „
G. T. B. 9. 3.“ dürfte aus diesem Zeitraum stammen. Erst ab dem 1. Oktober 1904 wurde die Bespannungs-Abteilung fest dem 1. Telegraphen-Bataillon zugeteilt und erhielt damit dessen Uniformierung und Ausrüstung.
Der letzte (gültige) Truppenstempel „
T. A. G. 1.“ belegt, dass der Säbel zumindest noch eine gewisse Zeit bei dieser Einheit getragen wurde.
Die einschlägigen Quellen erwähnen für die berittenen Unteroffiziere und Mannschaften der Telegraphentruppe ansonsten stets den Artillerie-Säbel.
Diese Stempelung taucht erstmals in der „Vorschrift über das Stempeln der Handwaffen - DVE Nr. 296“ aus dem Jahr 1900 auf und wird darin mit „Korps-Telegraphen-Abteilung nebst Train-Kolonne des Gardekorps, Waffe Nr. 1“ erklärt. In der „Vorschrift über das Stempeln der Handwaffen - DVE Nr. 185“ aus dem Jahr 1909 lautet die Erklärung folgerichtig nunmehr „Korps-Telegraphen-Abteilung des Gardekorps, Waffe Nr. 1“.