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mario

(Administrator)

Hallo,
Pietsch schreibt zur Bewaffnung der Jäger-Regimenter zu Pferde in "Die Formations-und Uniformierungs-Geschichte des preußischen Heeres 1808-1914" :Die Hiebwaffe war der Kavallerie-Säbel 89 mit Faustriemen wie bei Dragonern, Offiziere und Portepee-Unteroffiziere trugen den Kürassierpallasch 54,...

soweit so gut, Der mir vorliegende Kavallerie-Offizier-Säbel 52 passt so gar nicht in die Bewaffnung der Jäger zu Pferde, war auch nicht als solcher ersteigert. Grund zum kauf war, dass er noch so unbehandelt ist, voller "Feldgrau" (Tarnfarbe)am Korb.Der Truppenstempel war eine angenehme Überraschung. Das Regiment wurde wohl am 1.Oktober 1913 aufgestellt. Man sollte davon ausgehen, dass es zu der Zeit noch nicht an Kürassier-"Degen" gefehlt hat.
Da es ein KOS ist, wird es wohl die Waffe des Wachtmeister des 3.Eskadron sein. Wo er seinen Degen gelassen hat ist mir unwichtig aber eben interessant, dass er einen Säbel getragen hat, der so nicht vorgesehen war für Jäger-Regimenter. Es gibt schon mehrere "Aushilfs-Säbel" hier im Forum die zeigen,dass im Krieg (Mangel an allem) vieles möglich war.
Ab 1915 wurden die langen Waffen abgelegt (A.K.O. liegt mir gerade nicht vor)

mehr zu Jäger zu Pferde

Gruß Mario


123
10.07.15, 10:47:36

mario

(Administrator)

zwinkern
Tja, wie würdest Du dieses Teil nennen, wenn Du den Trupenstempel auf dem Gefäß kennst?
Der Säbel für sich ist ein Kavallerie-Offizier-Säbel aber mit den Truppenstempel ist es ein Ersatz für einen Kürassier-Offizier-Degen , er hilft aus="""Aushilfssäbel""".
Was jetzt natürlich noch der Hammer wäre, wenn Du mir eine "Vorschrift" hinlegst in der steht, dass der K.O.S. bei den Portepee-Unteroffizieren Jägern zu Pferde getragen wurde.
Gruß Mario


123
11.07.15, 20:02:05

ulfberth

(Moderator)

Zitat von mario:
zwinkern
Tja, wie würdest Du dieses Teil nennen, wenn Du den Trupenstempel auf dem Gefäß kennst?
...
Gruß Mario

K.O.S. beim Rgt. Jäger zu Pferde Nr. 11

Durch Erlaß vom 31. August 1913 wurden die Unteroffiziere und Mannschaften der neu aufgestellten J.z.P.-Regimenter 7 bis 13 bereits mit Seitengewehren 84/98 bewaffnet. Die zusätzlich ausgegebenen Degen wurden nur noch zum Ausgehanzug angelegt.

In wie weit dies sich dies auch auf die Bewaffnung der Portepee-Unteroffiziere ausgewirkt hat, ist nicht eindeutig geklärt.

Falls das Regiment die Degen bei Beginn des Weltkrieges abgegeben hat, dürften es beim Einsatz im Osten vermutlich wieder zu einer Neuausgabe gekommen sein. Russischer Kavallerie konnte man nicht mit dem Bajonett begegnen.

Die für den Osten teilweise angegebene „Partisanenbekämpfung“ ist eine sehr vage Umschreibung für die massiv auftauchenden russischen Deserteure, welche schwer bewaffnet in Horden die Region unsicher machten. Hier geht es nicht um 10 oder 15 Mann, sondern um Banden von teilweise mehren hundert Mann.

Mario, Du solltest Dir einmal die Regimentsgeschichte ausleihen. Möglicherweise bekommst Du dann eine ganz andere Sichtweise.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
12.07.15, 15:16:45

ulfberth

(Moderator)

Eines der wenigen bis 1919 als Kavallerie aktiven Jäger zu Pferde Regimenter war Nr. 7. Hier gibt es Aufnahmen des Kommandeurs vom Oktober 1918 noch mit dem Stichdegen.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
18.09.15, 09:08:24

ulfberth

(Moderator)

Es scheint schwieriger zu sein die Regimentsgeschichte des Jäger zu Pferde Regiments Nr. 11 zu bekommen, als die von Nr. 12 oder 13.

Das Jäger zu Pferde Regiment Nr. 13 (JzP 13) wurde errichtet aus 1. Eskadron Ulanen 7, 2./ Husaren 13, 3./ Dragoner 24, 5./ Dragoner 23 und 5./ Dragoner 14. Die abkommandierten Eskadronen gelangten per Fußmarsch und Bahntransport zum neuen Standort Saarlouis. Bekleidet mit der jeweiligen Uniform, dürften die Eskadronen in der Anfangszeit ein ziemlich buntgeschecktes Bild ergeben haben. Leider macht die Regimentsgeschichte keine Angabe darüber, ob auch die Waffen – was ich aber nicht glaube – mit zum neuen Regiment genommen wurden.

In dieser Regimentsgeschichte ist auch ein Unteroffizier mit einem 1852er Säbel (?) abgebildet. Zumindest nach dem Faustriemen (?) dürfte es sich um die Mannschaftswaffe handeln.


www.seitengewehr.de
21.03.16, 00:06:04

Zietenhusar

(Supporter)

Vielleicht sind die Träger erst im "Akutfall" zum Regiment gestossen und haben die Waffen ausgehändigt bekommen, an denen sie in ihrem "Ursprungsregiment" ausgebildet wurden. Das erklärt aber nicht das Übergehen der Vorschrift zum Tragen des Seitengewehrs 84/98. Eine Sonderregelung?

Eine Mitnahme aus dem alten Regiment würde ich ausschließen, denn dann würde zumindest ein weiterer, aber gelöschter, Stempel auf der Waffe zu erkennen sein.

21.03.16, 05:45:48

ulfberth

(Moderator)

Zitat von ulfberth:
...
Mario, Du solltest Dir einmal die Regimentsgeschichte ausleihen. Möglicherweise bekommst Du dann eine ganz andere Sichtweise.
Gruß
ulfberth


Zur Lösung des Rätsels sei nun der Besitzer aufgerufen! lachen

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
21.03.16, 09:24:01

mario

(Administrator)

Noch ne Baustelle...


123
29.08.23, 17:25:40

kürassier

(Moderator)

Mal ein Einwurf aus uniformkundlicher Sicht.Es gab eine Reihe Unterschiede in Uniformierung und Ausrüstung zu den zuerst aufgestellten Regimentern. Zum Beispiel der Helm. Das Kriegsministerium hatte für die Mannschaften den Lederhelm der Dragoner vorgesehen und auch beschafft. Seine Majestät hat jedoch entschieden auch diese Regimenter sollten den Helm der Jäger zu Pferde tragen. Die schon beschafften Dragonerhelme wurden jedoch ausgeben und erst später ausgetauscht.
Möglicherweise war es bei den Seitenwaffen ähnlich.


Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
07.09.23, 16:01:34
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