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pdgdolch

(Mitglied)

Enterhauer m/1851 - Änterhuggare m/1851

Gesamtlänge: 735 mm
Klingenlänge: 595 mm
Klingenbreite: 46 mm

Hersteller: G.E. Svalling / Rosenfors

Waffennmmer (?): 305

Im Griffholz quartseitig eine kleine Krone, sieht zumindest so aus.

Leider habe ich bei meiner Recherche keine nennswerten, weiteren Informationen zu dem
guten Stück gefunden.
Vielleicht kann ja ein Schweden-Experte hier Abhilfe schaffen und die Bildinformationen
damit ergänzen.

Gruß Peter


28.03.15, 13:32:53

pdgdolch

(Mitglied)

Noch ein paar Bilder.

28.03.15, 13:34:02

schwekapi

(Moderator)

Hallo Peter,

gib mir bitte bis heute Abend Zeit. Dann kann ich Dir einige Erkenntnisse zu dem Teil mitteilen.

Gruß Thomas


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Liebe des Volkes ist meine Belohnung.
Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
28.03.15, 14:16:09

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Thomas,

das hatte ich gehofft, bin sehr gespannt.

Zeit ist gar kein Problem, ich habe nicht vor mich von dem
guten Stück so schnell wieder zu trennen.

Gruß Peter



28.03.15, 14:38:25

Spartaner545

(Mitglied)

Hallo Peter,

ein sehr schönes Teil, vor allem in diesem Zustand.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr sich die Waffen verschiedener Nationen ähneln.
Da wurde wohl fleißig voneinander abgeguckt beim "Design" der Waffen lachen


Danke fürs Zeigen


Vincent

28.03.15, 15:32:08

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von Spartaner545:

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr sich die Waffen verschiedener Nationen ähneln.
Da wurde wohl fleißig voneinander abgeguckt beim "Design" der Waffen lachen


Hallo Vincent,

das ist wohl wahr.

Wobei mir die Klingenform hier bei dem schwedisches Modell mit am besten gefällt.

Gruß Peter

28.03.15, 16:15:36

joehau

(Mitglied)

Zitat von pdgdolch:

Wobei mir die Klingenform hier bei dem schwedisches Modell mit am besten gefällt.


Du sagst es ! Die kopflastige Klinge hat was. Das Teil liegt sicher gut in der Hand, gefällt mir auch.

Gruss Jörg

28.03.15, 16:39:16

schwekapi

(Moderator)

Hallo, liebe Sammlergemeinde, Hallo Peter,

einiges konnte ich über den Hauer raus finden. Leider ist in Schweden die Erforschung von Waffen der Flotte, zumindest was mir bekannt ist, nicht so gut erforscht, wie die der anderen Waffengattungen.

Hier das was ich finden konnte.

Ein Text aus dem Buch "svenska Blankvapen" Teil 5 von Olof P. Berg. Ich habe den Text so übersetzt, wie er geschrieben steht. Und wie man lesen kann, ist die Empfindung von Schönheit subjektiv. Ich finde das Teil auch sehr schön.

Mein schwedischer Freund hat mir bei der Übersetzung geholfen - er findet das Teil auch nicht schön. traurig

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Diese neue Klingenform wurde für den im Jahr 1851 angeschafften Hauer verwendet. Er wurde als Enterhauer m/1851 bezeichnet.

Das Gefäß hat eine recht große Parierplatte und geht in einen breiten, und dann schmaler werdenden Handbügel über.

Es ist keine besonders schönes Waffe und bekam den Spitznamen "kolskopan" (Kohlenschaufel). Oberlehrer

Wie man bei dem Namen vermuten kann, wurde er in der Zeit der Holzschiffe eingesetzt. Zu der Zeit rechnete man noch damit, dass Enterungen feindlicher Bootsbesatzungen vorkommen können.

Die Entwicklung der Materialien im späten 19. Jahrhunderts ging jedoch sehr schnell weiter, so dass mit Enterungen nicht mehr gerechnet wurde. Die Schlachten wurden nun hauptsächlich durch die Artillerie geführt.

Der Hauer m/1851 war deshalb der letzte festgestellte Hauer, welcher Anwendung bei der Flotte fand.

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Die "Krone" auf dem Griff ist die sogenannte "Katzenpfote" - Einvernahme Stempel der Flotte (siehe Bild).

Auf der Messingplakette ist tatsächlich die Waffennummer angegeben. Anders als bei den anderen Waffengattungen waren bei der Flotte und der Küstenartillerie, Handwaffen nicht Personen gebunden. Durch die Nummerierung auf der Plakette konnte bei der Rückgabe der Waffen nach dem Ereignisfall kontrolliert werden, ob alle wieder da waren. Zu der Zeit gab es immer wieder Meutereien und die Schiffsführung wollten natürlich tunlichst Vermeiden, dass die Mannschaft ständig bewaffnet war.

Die Klinge wurde von Jonas August Haström konstruiert und fand das erste Mal beim Säbel m/1842 der Kavallerie Verwendung.

Hier der Text dazu aus dem Buch "Blankvapen och Skyddsvapen" von Josef Alm. Erstausgabe 1932 (diese Ausgabe von 1975)

1839 war man der Ansicht, neue Modelle von Dragoner- und Husarensäbeln anzuschaffen. Seine königliche Majestät befahl deshalb, dass der Leutnant beim Svea Artillerieregiment Jonas August Hafström in Zusammenarbeit mit dem Rittmeister bei der Leibgarde zu Pferd, Gustaf Fredrik Liljencrantz, sollten „konstruieren und zu gnädiger Genehmigung vorlegen zwei solcher Modelle“. Als Resultat blieb ein Säbel, der von Hafström allein konstruiert worden war. Dieses Projektmodell erfuhr noch einige Änderungen am Gefäß und wurde 1842 als Modell eines neuen schwedischen Kavalleriesäbels genehmigt.

Vielleicht noch interessant:

Diese Klingenform wurde zu der Zeit noch bei vielen anderen Blankwaffenmodellen eingeführt. Am bekanntesten ist wohl das Faschinenmesser m/1848. Mit dieser Klinge bekamen aber auch beim Modell 1853 die Unteroffiziere der Infanterie und Infanterieleibgarderegimenter eine neue Seitenwaffe. Auch der Säbel m/1849 für die Offiziere der Leibgarde zu Pferd hatte diese Klinge. Die Säbel m/1852 für Offiziere der Leibregimenter zu Fuß, der Enterhauer m/1851 und der Hauer m/1866 für die Schärengarten Artillerie bekamen diese Klinge. Zu guter Letzt wurden mit dieser Klinge noch der Haudegen m/1843 für Unteroffiziere der Flotte, der Säbel m/1846 für Flaggenunteroffiziere, der Hauer m/1885 für Unteroffizierskorporale (Flotte) und der Säbel m/1850 für Seeoffiziere ausgestattet.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Thomas


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Liebe des Volkes ist meine Belohnung.
Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
28.03.15, 21:49:25

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Thomas,

da bin ich nun aber platt.

Mit der Fülle von Informationen hatte ich dann doch nicht gerechnet,
damit sind ja alle Geheimnisse zu dem Stück schon gelüftet. Vielen Dank !
Jetzt habe ich noch mehr Spaß damit.

Schön oder nicht schön ist selbstverständlich subjektiv, filigran gefertigt
sind Entermesser, -Säber oder -Hauer ja nun wirklich nicht, aber auf jeden Fall beeindruckend.
So eine Blankwaffe liegt schon ganz anders in der Hand als ein Säbel z.B. und als
Kohlenschaufel werde ich ihn nicht benutzen freuen

Gibt es über den Hersteller oder die schwedische Flotte noch Angaben zum Fertigungszeitraum
bzw. gefertigten Stückzahlen ?

Von der "Katzenpfote" habe ich mal noch ein paar Detailaufnahmen gemacht.

Gruß Peter

29.03.15, 08:32:53

tuborg99

(Mitglied)



Ein weiteres Stück aus Eskilstuna.
(Mir gefällt die "Kohlenschaufel" lachen )

vG

/Thomas

07.01.16, 15:00:41
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