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joehau

(Mitglied)

Danke, Thomas, für's drehen, nun ist es viel einfacher !


Fangen wir mal oben an:

和泉 --> Izumi ( alter Provinzname, heute Südteil der Präfektur Osaka )
--> no Kami
藤原 --> Fujiwara
國貞 --> Kunisada


Izumi no Kami Fujiwara Kunisada 和泉守藤原國貞 ca. 1623-1645


Kannst das Wakizashi also abholen, auch wenn es 250 km entfernt ist !

Gruß
Jörg




24.02.15, 21:05:33

murgtaler16

(User)

Hallo Jörg

vielen Dank für die Info, das ist ja nicht schlecht, vielleicht wird das mein erstes
historisches Schwert, mal sehen.

Jetzt noch eine Frage, woher kennst Du die Zeichen, gibt es da Literatur, oder
Internetseiten, oder kannst Du gar japanisch?

Gruß Wolfgang

24.02.15, 23:39:17

joehau

(Mitglied)

Diese jap. Zeichen, 'Kanji' genannt, sind chinesischen Ursprungs. Von den chinesischen
kenne ich einige, nur die Aussprache ist oft komplett anders.

Mit den Zeichen oder einem Teil davon, kann man über die Suchmaschinen auch noch
den Rest ermitteln. Besonders bei den japanischen Namen kann man nur über andere
Quellen weiterkommen. Die Übersetzung der Zeichen oder die Aussprache des einzelnen
Zeichens hat mit dem Namen nämlich gar nichts zu tun.

Einzeln betrachtet wäre z.B.:

( modernisierte Schreibweise ) --> koku ( Land )
--> tei ( Tugend )
aber als Name ausgesprochen Kunisada.

Für die Übersetzung normaler Wörter oder die Aussprache ist das hier hilfreich:
http://www.bibiko.de/wadoku/


25.02.15, 00:19:26

joehau

(Mitglied)

Hallo Wolfgang,

solltest Du das Schwert abholen, frag doch mal nach weiteren Dokumenten oder Relikten
aus der Dienstzeit des Urgroßvaters. Versuch das ganze Konvolut zu bekommen.
Das macht sich immer gut z.B. bei der Beurteilung der Originalität des Schwertes.
( Ansonsten hätte ich Interesse an den Nachlass ;-) )

Ganz wichtig ist auch, dass Du nicht versuchst, das Schwert irgendwie zu reparieren.
Ich würde es auf jeden Fall im Fundzustand belassen !


Gruss Jörg

25.02.15, 16:41:42

murgtaler16

(User)

Hallo Jörg

Ich denke, dass ich dieses Schwert nicht bekommen werde, ich hatte dem Besitzer erzählt,
dass ich die Bilder im Forum einstellen werde, und er hat sich auf meine Empfehlung auch
einen Account eingerichtet um das ganze mit zu verfolgen, denn ich will eigentlich niemand
über den Tisch ziehen, ich bin halt ´ne ehrliche Haut.

Nachdem es nun wiedererwartend so alt ist, will der Besitzer es schätzen lassen, und
ich denke, dass das gute Stück dann außerhalb meines momentanen Etats ist. Aber ich
werde Ihm empfehlen es vielleicht in Forum zum Kauf anzubieten, werde auch mal nach
dem weiteren Nachlass Fragen.

Gruß Wolfgang


26.02.15, 00:52:20

joehau

(Mitglied)

Auch wenn die Klinge wahrscheinlich aus der Zeit stammt, die ich genannt habe, ist die
Montierung sicher neueren Datums. Die lässt sich ja sehr leicht austauschen. Das Wesentliche
eines Schwertes ist natürlich die Klinge. Die wurde in der Familie immer weiter gereicht.

Interessant wird sein, was der 'Schätzer' dann von sich gibt. An Stelle des jetzigen Besitzers
würde ich dem 'Schätzer' keinerlei Angaben über das machen, was wir hier geschrieben haben.
Mal sehen, ob er überhaupt herausbekommt, um was es sich handelt. So kann man gleich mal
überprüfen, auf welchen Fakten seine vermutlich kostenpflichtige Schätzung beruht.

... bin gespannt !

26.02.15, 17:07:38

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von murgtaler16:
...will der Besitzer es schätzen lassen...


Als erstes bin ich ganz froh darüber, dass die Waffe gefunden wurde und das Interesse an
ihr groß ist. Einen "Schätzer" in Deutschland, oder überhaupt in Europa, zu finden wird
eher nicht möglich sein. Die einzige Institution die eine aussagekräftige Expertise erstellen
kann ist die NBTHK (Nihon Bijutsu Token Hozon Kyokai) mit Sitz in Tokio.

Antiquitätenhändler oder Museumsmitarbeiter kann man gleich außen vor lassen. Nur soviel,
das Alter der Klinge hat keine Auswirkung auf deren Wert, sondern allein die Qualität des
Schmiedes, der diese fertigte. So kann eine 500 Jahre alte Klinge nur einen Bruchteil dessen
Wert sein, als eine aus dem 19. Jahrhundert.

Weiterhin wurde im Laufe der japanischen Schwertschmiedegeschichte auch gern gefälscht,
soll heißen, dass schon vor hunderten von Jahren einige Schmiede ihre Klingen mit Namen
von anderen, sehr guten, Schmieden signierten. Das heraus zu bekommen geht nur über die
Klinge selbst, wozu allein die oben genannte Institution fähig ist.


Folgende Worte sind an den jetzigen Besitzer gerichtet:

Zuerst hat die Klinge absolute Priorität!
1. Nie mit bloßen Fingern berühren, denn Rost der durch Schweiß verursacht wird, ist
nicht rückgängig zu machen.
2. Ölen, ölen ölen. Dazu ist säurefreies Öl notwendig (unparfumiertes Nelkenöl).
3. Unter gleichbleibenden Raumklima-Bedingungen aufbewahren (Schublade, Schrank etc.)

Für das Thema selbst wünsche ich bitte noch die Maßangaben des Schwertes.

Gruß,
Thomas

27.02.15, 06:14:22

moe

(User)

Hallo zusammen,

ich bin der derzeitige Besitzer des besagten Katana Schwertes. Ich bedanke mich für
die vielen und hilfreiche Informationen.

Ich habe mich auch ein wenig schlau gemacht und habe Informationen bekommen, dass
diese Signatur eine der meist gefälschten Signaturen ist. Aus diesem Grund werde ich
diese Klinge vorerst kostenpflichtig in Deutschland auf Echtheit prüfen lassen und dann
ggf. durch die NBTHK in Japan.


Informationen zu der Klinge:

Die reine Klingenlänge beträgt 617mm (Gemessen von der Spitze bis zur Habaki)
und hat ein Gewicht von ca 640-650 Gramm. DIe Klinge ist schwer bis kaum biegsam.

Es gibt zu diesem Katana noch ein Kurzschwert, welches ich selber noch nie gesehen habe.
Das Kurzschwert befindet sich sehr wahrscheinlich im Besitz der Verwandtschaft. Ob dies
noch existiert, werde ich herausfinden.

Weitere Nachlässe sind nicht vorhanden.

Gruß Moritz

27.02.15, 15:37:35

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Moritz,

willkommen im Forum und vielen Dank fürs Nachreichen der Maße. Für weitere Informationen
könnte bestimmt der Nihonto-Club Deutschland hilfreich sein.

Falls das Wakizashi (Kurzschwert) auftaucht, würde ich mich auch auf dessen Vorstellung hier freuen.

Gruß,
Thomas

PS: Ich denke mal, einen Blick von Markus Sesko draufgeworfen könnte auch nicht schaden.
Ich versuche mal, ihn zu kontaktieren.

28.02.15, 12:31:49

gebirg-fr

(Mitglied)



Bernard
01.03.15, 07:16:50
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