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Hariuha

(User)

Hallo zusammen,

Änderung: Sorry, das Teil ist natürlich ein IOD 89 nicht 98. Kann leider die Überschrift nicht ändern...

Ich konnte meinen Link > Dachstuhlfund jetzt endlich aus seiner Scheide befreien. Angaben siehe dort.

Nachdem ich den Griff lösen konnte (problemlos, alles ohne Kraftaufwendung), war nur noch die Klinge in der Scheide festgebacken.
Leider brachte auch der Tipp mit den Schrauben von "mario" erstmal keinen Erfolg. Daraufhin hab ich ein Essig/Öl-Gemisch eingefüllt
und das Ganze eine Weile stehen gelassen.

Heute ließ sich das Teil dann endlich lösen.

Ergebniss: Klinge sieht so weit noch ganz gut aus, nur total voller Kerben und von Schärfe keine Spur zwinkern

Sieht so aus, als wäre das Teil an der Spitze in der Scheide festgebacken gewesen.

Jetzt bräuchte ich mal bitte ein paar Pflege./Aufbereitungshinweise. Möchte ja nichts noch mehr kaputt machen, als es schon ist.

Ein paar Detail, siehe Fotos.

Das Stoßleder ist in meinem Fall übrigens keine Leder sondern roter Filz. Die Fingerschlaufe ist leider abgerissen, Farben kaum noch erkennbar.

Ist das Messing im Original eigentlich glänzend oder matt gewesen? Will heißen: putzen oder nicht?

Wie kann ich den Griff am Besten pflegen?

Was mache ich mit der Klinge?
So lassen oder versuchen, die Kerben auszuschleifen? Scheint ja viel im Einsatz gewesen zu sein, das Teil....
Kerben dürften zu denen auf dem "Link > Degen 1" passen - oder Kinder haben im Laufe der letzten 100 Jahre damit gespielt, engarde

Kann jemand was mit der Schmiedemarke anfangen?

Die Scheide ist ja schwarz lackiert. Man kann aber erkennen, dass sie unter dem Lack gerostet ist. Lieber so lassen oder Lack entfernen und Rost behandeln?

Es soll kein Museumsstück werden, aber vernünftig aufbereitet, so dass das Teil nochmal 100 Jahre hält...
Und kaputt machen will ich den Degen auch nicht.

Danke schon mal für jeden Hinweis,



29.01.15, 11:19:34

joehau

(Mitglied)

Für die Restauration gilt: "Weniger ist mehr".

Sicher waren die Messingteile früher auf Hochglanz poliert, aber da das Teil nun 100 Jahre
alt ist, steht ihm die Patina ganz gut. Das Gefäss würde ich also so lassen.

Die Klinge wurde übel zugerichtet, deine Vermutung in Richtung Kinderspiel teile ich.
Mit diesen IOD hat man nicht mehr wie im Mittelalter Schwertkämpfe ausgetragen.
Scharf geschliffen waren sie in der Regel auch nicht, einige wurden evtl. bei Kriegsbeginn
geschärft. Stumpf ist also normal.

Die Scharten wird man nicht mehr schliessen können, aber abschleifen, bis sie nicht mehr
zu sehen sind, empfehle ich auch nicht. Man kann versuchen, den Materialüberstand an den
Schartenrändern in die Scharte zurückzuklopfen. Dazu legt man die Klinge auf eine gerade
Stahlunterlage und arbeitet mit einem kleinen Schlosserhammer. Das bringt eine kleine
optische Verbesserung.

Die Scheide würde ich lediglich mit einem öligen Lappen abwischen, die Klinge dann ebenfalls
und es dabei belassen.

Gruss Jörg

02.02.15, 12:40:48

joehau

(Mitglied)

Zitat von Hariuha:

Kann jemand was mit der Schmiedemarke anfangen?


P.O.& Co ----> Pack, Ohliger & Co, Solingen

Ein gutes Bild des Firmenzeichens könntest Du mal hier

http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=2468&

einstellen.

02.02.15, 12:47:03

joehau

(Mitglied)

Zitat von Hariuha:
... Daraufhin hab ich ein Essig/Öl-Gemisch eingefüllt
und das Ganze eine Weile stehen gelassen.


... nehme ich auch immer zur Salatherstellung.

Da Essig eine schwache organische Säure ist, muss die erstmal restlos in der Scheide
mit Seifenwasser neutralisiert werden, sonst rostet es verstärkt weiter. Danach klarspülen,
gründlich trocknen lassen, etwas Öl einfüllen und gut verteilen.

02.02.15, 12:55:03
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