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corrado26

(Super-Moderator)

Ich bin neu hier und habe ein kleines Problem:
Ich besitze einen nach meinem Dafürhalten recht frühen Infanteriesäbel um 1720/30 mit halbem Stichblatt und Daumenring an der Quartseite. Die Klingenlänge beträgt 640mm, die Klingenbreite 34mm, insofern nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich und Kopfzerbrechen verursachend erscheint mit das Monogramm unter Kurhut. Vielleicht fühlt sich ja jemand aus der Sammlergilde in der Lage, das Rätsel zu knacken? Ich würde mich freuen!
Gruß
corrado26

06.04.08, 17:59:20

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo corrado26,

willkommen im Forum. Ohne Wissen in der Materie Monogramme zu haben, vermute ich mittig dieses Monogrammes ein "A". Ob man die beidseitig ausladenen "Kringel" als gespiegeltes "C" entziffern kann, weiß ich nicht.

Gruß,
Thomas

06.04.08, 19:58:10

corrado26

(Super-Moderator)

Danke für die Antwort. Auch ich habe diese Spur verfolgt, doch bin ich mir nicht absolut sicher. Erzbistum Köln, Clemes August könnte zwar hinkommen, doch leider kann ich diesen Säbeltyp dort nicht nachweisen. Möglicherweise kann das einer der Spezialisten hier?
Gruß
corrado26

07.04.08, 16:07:19

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von corrado26:
Möglicherweise kann das einer der Spezialisten hier?


Hallo corrado26,

ich bitte um Entschuldigung, daß ich hier so vorgeprescht bin. Auch wenn ich kein "Spezialist" bin, beteilige ich mich dennoch mal kurz am Thema, um anschließend für immer zu schweigen.

Bei dem, was ich bisher finden konnte, hat der Kölner wenig gemeinsam mit diesem Monogramm. Nicht viel einfacher bei der Zuordnung macht es, wie ich meine, die Krone. Ich würde in diesem Fall weniger vom Kurhut reden, was einen Kurfürsten als Träger eventuell trotzdem mit einschließen kann. Sie hat ziemliche Ähnlichkeit mit den aus dem Anfang des 18. Jh. stammenden Kronen auf Münzen Rußlands. Allerdings kann ich dazu keinen Herrscher ausmachen, welcher ein Monogramm dieser Schreibweise hätte.

Säbel dieser Bauart wurden in verschiedenen Staaten, auch außerhalb Deutschlands, genutzt. Hilfreich für eine Bestimmung wäre die Scheide, falls vorhanden, und ein Ganzfoto von der Waffe.

Auch wenn meine Antworten keine Zuordnung herbeifügt, wollte ich das nicht unerwähnt lassen.

Gruß,
Thomas

07.04.08, 17:22:05

corrado26

(Super-Moderator)

Nochmals Dank für Deine Ausführungen.

Da ich mich schon seit vielen Jahrzehnten mit Numismatik befasse und mir von daher die russische Münzgeschichte recht vertraut ist, wage ich Deiner Auffassung zu widersprechen:
Die Krone des Zarenreiches auch des 18. Jahrhunderts hat mit einer deutschen Fürtstenkrone oder dem reichsdeutschen Kurhut keine zu große Ähnlichkeit. Daraus ergibt sich zumindest für mich, dass Russland als Quelle des fraglichen Säbels auszuschließen ist, zumal ein russischer Herrscher mit dem Monogramm "A" in der fraglichen Zeit nicht nachgewiesen werden kann.

Nach allem, was ich bis jetzt herausfinden konnte, lag das Hauptgewicht im Namen des Kölner Erzbischofs Clemens August auf dem Zweitnamen August, sein Schloss Augustusburg mag als Beleg gelten. Da er der einzige deutsche Kurfürst der fraglichen Zeit ist, welcher ein "A" im Monogramm führt, möchte ich vorerst bei der Kölner Provenienz des Stückes zumindest so lange bleiben, bis ich anderes belegt bekomme.
Gruß
corrado26

07.04.08, 20:35:34

limone

(Super-Moderator)

Hallo corrado26,

zum Monogramm von Clemens August schau mal bitte auf dieser Deckelterrine.

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
07.04.08, 21:10:11

Zietenhusar

(Supporter)

Kurzer Nachtrag, da es mich auch interessiert.
Gesetz des Falles, mit diesem Monogramm ist lediglich ein gespiegeltes "C" gemeint, dann könnte man das Augenmerk vielleicht auch in Richtung Karl August Friedrich Fürst von Waldeck 1728-1763 (* 1704 Hanau † 1763 Arolsen) richten.

Ist zwar gewagt, wollte es aber nicht unerwähnt lassen.

Gruß,
Thomas

08.04.08, 06:14:14

corrado26

(Super-Moderator)

Zitat von limone:
Hallo corrado26,

zum Monogramm von Clemens August schau mal bitte auf dieser Deckelterrine.

Grüße

Carsten


Dieses Monogramm kenne ich, es ist auch bei Flämig, Monogramme auf Münzen, Medaillen, Marken, Zeichen und Urkunden vorhanden. Das aber alleine sagt noch nicht, ob es nicht auch andere Monogrammformen gegeben hat, die nicht verzeichnet sind, zumal es sich beim fraglichen Stück nicht um ein numismatisches Objekt handelt. Dennoch danke für den Hinweis.
Gruß
corrado26

08.04.08, 08:40:12

corrado26

(Super-Moderator)

Zitat von Zietenhusar:
Kurzer Nachtrag, da es mich auch interessiert.
Gesetz des Falles, mit diesem Monogramm ist lediglich ein gespiegeltes "C" gemeint, dann könnte man das Augenmerk vielleicht auch in Richtung Karl August Friedrich Fürst von Waldeck 1728-1763 (* 1704 Hanau † 1763 Arolsen) richten.

Ist zwar gewagt, wollte es aber nicht unerwähnt lassen.

Gruß,
Thomas


Der Hinweis wäre sehr gut, wenn da nicht die Sache mit dem Kurhut wäre. Ich werde dennoch prüfen, inwieweit Waldeck Infanterietruppenteile im fraglichen Zeitraum unterhalten hat.
Danke!
Gruß
corrado26

08.04.08, 08:42:12

OTTO

(Mitglied)

Hallo und guten Morgen,
Im Katalog der Ausstellung des Schlosses Augustusburg zu Brühl im Jahre 1961 mit dem Titel "Kurfürst Clemens August, Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts" findet sich im Bildanhang unter der Nummer 162 das anhängende Spiegelmonogramm von CA.

Gruss,
Otto


OTTO - find ich gut!
08.04.08, 09:32:55
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