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Spartaner545

(Mitglied)

Hallo Blacky21,

du hast natürlich vollkommen recht. Der "KM. Stempel" bedeutet, dass das gestempelte Stück Eigentum der königlichen/kaiserlichen Marine ist. Bin etwas durcheinander gekommen, da das EM ja so spät gestempelt wurde.
Eben 9 Jahre nach dem Beschluss den "KM Stempel" durch das M über Krone ersetzt werden sollte.

- ältere Teile wurden tatsächlich beim EM 91 verwendet. Allerdings waren das laut Reckendorf nur Klingen.


- solches Vertauschen gab es sicherlich. Wenn dies bei dem EM vom Preussen der Fall ist, müsste sich dann aber nicht auf der Scheide schon die Nummer des "KM. Stempels" des EM 91 mit der "Stückzahlnummer" 837 befinden?

Meine These ist, dass das vom Preussen vorgestellte Entermesser 1891 ("Stückzahlnummer" 603) seine Scheide verlor (warum auch immer...) und dann eine Ersatzscheide bekam.
Diese Ersatzscheide hatte die "Stückzahlnummer" 837 und noch keine "KM Stempel" Zahl.
Diese wurde dann einfach mit dem EM 91 vom Preussen verheiratet indem der passende "KM. Stempel" auf dem Mundblech eingeschlagen wurde...




Waren die Entermesser Ausrüstungsgegenstand des Torpedobootes und besitzen deshalb meistens keine expliziten Truppenteilstempel?


28.12.14, 19:18:29

blacky21

(Mitglied)

Hallo,

ich weiß nicht, wo Reckendorf die Klingen erwähnt hat. Mir ist keine Klinge bekannt,
die vor 1891 gestempelt ist. Bei Betrachtung des Entermessers fällt mir eher die
rudimentäre Palmette auf, die in anderen Staaten schon längst nicht mehr vorhanden ist.
Man sollte mal das Vorgängermodell u. das 91`er nebeneinander legen. Wenn man vom
Korb ausgeht, eröffnet das neue Möglichkeiten.

29.12.14, 10:37:31

blacky21

(Mitglied)

Habe mal ein paar Bilder gemacht. Die Nr. 1861 auf dem EM 91 ist bis jetzt mir
die höchste bekannte Nr. Scheide u. Waffe sind nummerngleich. Die Nummer auf
der Scheide befindet sich oberhalb des Tragehakens.

02.01.15, 09:29:43

Spartaner545

(Mitglied)

Hallo,

tolle Sammlung hast du da, Blacky. prima
Da werde ich direkt ein wenig neidisch... ein Entersäbel 1849 fehlt mir noch. Die sind leider recht schwer zu bekommen.

Bezüglich der Verwendung von "alten Teilen", beim direkten Vergleich meine ich zu erkennen, dass der "Griffbügel" beim EM 61 und ES 49 eine andere Form hat als es beim EM 91 der Fall ist.. Vor Allem dort, wo er in den Griff übergeht.
Irre ich mich?
Bin leider noch im Urlaub und kann daher meine Stücke nicht heranziehen.

Beste Urlaubsgrüße

Vincent

PS: auf Bild 4 ist sehr schön der einzige stilistische Unterschied der Scheiden EM 61 und EM 91 zu sehen. Beim EM 61 ist der Trageknopf direkt auf dem Blech angebracht, beim EM 91 ist noch eine rechteckige Platte dazwischen.

02.01.15, 18:41:39

blacky21

(Mitglied)

Hallo,

leider ist es kein 49`er, sondern ein Säbel aus dem Fertigungsprogramm der Fa. S u. K
( vermutlich fürs Ausland ) aus dem Jahr 1832. Siehe hierzu Beitrag S u.K Preußen.
Das Stück sieht fast genauso aus, hat aber keine entsprechenden Stempel u. Gravuren.

Der Übergang ( kleine Höcker ) zur Griffkappe beim EM 91 ist glatt, du hast richtig
gesehen. Der KM-stempel befindet sich, im Unterschied zu den anderen Waffen, auf der
Terzseite des Stichblattes.



03.01.15, 09:08:53

Spartaner545

(Mitglied)

Ok. Ich denke daher, dass die Weiterverwendung der alten Körbe für das Entermesser 1891 eher unwahrscheinlich ist.

Da ich keine weiteren Ideen mehr zu der Frage habe, warum die "Stückzahlnummern" und die "KM Stempel" nicht gleich sind, bzw. warum sich der Differenz der beiden Zahlen steigt, lasse ich die Frage hier einfach mal im Raum stehen und schreibe erstmal nichts mehr dazu.
Ich bin gespannt ob hier noch der ein oder andere Marineexperte seine Meinung darlegt.

Ich wollte noch fragen ob jemand von euch andere Literatur (außer Rechendorf) zu den preussischen Entermessern kennt?
Es scheint hier nur wenig zu geben...

Beste Grüße

Vincent

05.01.15, 15:01:27

korseke1950

(Mitglied)

Hallo,

zu deiner Frage nach weiterer Literatur zum Thema deutsche Entermesser:
Deutsches Waffen-Journal.
Seifert, Gerhard: Deutsche Entermesser.
Jahrgang 9 (1973) H.5, S. 490 f, H. 6, S. 608 f, H. 7, S. 710-712, H. 8, S. 800-802.
ACHTUNG! Ich kann nicht garantieren, dass dein Modell in dieser Aufsatzreihe behandelt wird!

Grüße
korseke

06.01.15, 11:25:17

Spartaner545

(Mitglied)

Hallo,

vielen Dank für die Vorschläge. Ich schaue gleich mal ob ich die Hefte bzw. Artikel irgendwo bekomme.

Kurz zurück zu dem Punkt der "alten Teile". Ich hatte ja behauptet, dass Reckendorf über Klingen schrieb.
Ich habe die Stelle gefunden.

S. 85 im unteren Drittel. Im Kapitel über den HF71, bzw. die Abschaffung der Entermesser in der KM. Ich zitiere:

"Aus den Klingen der eingezogenen Entermesser entstanden z.T. die Entermesser 1891."

Wahrscheinlich wurden die Klingen leicht umgeschliffen (z.B. um den längeren Rückenschliff zu ermöglichen) und dabei die alte Abnahme weggeschliffen.

Soviel dazu.

Danke und beste Grüße

Vincent

15.01.15, 20:11:57

Spartaner545

(Mitglied)

Hallo Zusammen,


hier ein kurzer Nachtrag zum Thema Entermesser 1891.

Ich war vor kurzem in dem überragendem Museum in Rastatt und habe dort ein sehr interessantes EM 91 gefunden. Inventarnummer ist die L 019 616 - Sammlung Waechter.

Es besitzt den "KM Stempel" KM 2322. Das ist bis hierher die höchste Nummer, die ich kenne.


Weit interessanter ist jedoch die Klinge.
Diese besitzt keine Abnahme von 91/92 auf dem Klingenrücken und weist auch sonst keine Merkmale des EM 91 auf!
Der Rückenschliff am Ort ist viel kürzer als er im Regelfall ist. Dazu kommt der Stempel des, für das EM 91 untypischen, Herstellers P.D.L.

Aufgrund dieser Merkmale denke ich, dass es sich bei dem Stück aus dem WGM um ein EM 91 mit älterer Klinge (EM 52 oder EM 61) handelt, so wie es Herr Franz beschrieben hat.


Es hat mich sehr gefreut über dieses Stück zu "stolpern".

Beste Grüße

Vincent



PS: Leider war durch die reflektierende Glasscheibe kein gescheites Bild drinne, sollte jemand aus dem Forum zufällig ein Bild des beschriebenen EM's besitzen kann er es ja hier posten.

13.03.15, 17:43:20

ulfberth

(Moderator)

Das waren auch seinerzeit nur schwer abzufotografierende Objekte: HIER

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
13.03.15, 18:49:21
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