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schanzer

(Mitglied)

Danke ulfberth,jetzt habe ich es kapiert,kann es auch ein Hessisches Grenzjäger-Seitengewehr sein?ich Frage nur weil im Buch"Blankwaffen im Museum Jagdschloss Kranichstein" der selbe Hirschfänger vorgestellt wird,mit den Hinweis: Ob es sich bei der Waffe um ein für den Jagdlichen Gebrauch bestimmtes Exenplar oder um einen militärischen Hirschfänger handelt,ist ungeklärt.
Gruß schanzer

30.03.14, 10:34:39

ulfberth

(Moderator)

Das Großherzogtum Hessen hatte eine Zollbereiterei, welche aber keine wirkliche und dauerhafte Grenzaufsicht ausübte.

Ab 1824 wurde bei Einführung des Grenzzollsystems eine Grenzaufsicht mit Grenzaufsehern errichtet. Diese wurde auch nach der Neuordnung der Grenzaufsicht nach der Zollvereinigung mit Preußen beibehalten. Als Baden und Nassau 1835 sowie Frankfurt a. M. 1836 dem Deutschen Zollverein beitraten, fielen für das Großherzogtum Hessen die Zollaußengrenzen weg - und folglich auch die Grenzaufsicht.

Da die Hirschfänger aber noch in den 50er Jahren in den Bekleidungsreglements auftauchten, erscheint die Verwendung bei den Grenzaufsehern fraglich.


www.seitengewehr.de
30.03.14, 22:49:01

ulfberth

(Moderator)

Die vorsichtige Zurückhaltung bei der Zuordnung eines solchen Stückes in der Sammlung Jagdschloß Kranichstein ist verständlich.

So gibt es verschiedene exakte Bekleidungsreglement zu den großherzoglich hessischen unteren Zivilbeamten. Die Crux besteht aber darin, daß die einzelnen Waffen darin keinem speziellen Personenkreis zugeordnet werden.

Folglich ist auch nicht gesichert, ob es sich hierbei wirklich um einen Hirschfänger für die unteren Forstbediensteten (nicht Jäger!) handelt.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
30.03.14, 22:50:00

schanzer

(Mitglied)

Danke ulfberth
Gruß schanzer

31.03.14, 09:20:47

MerryPhantom

(User)

Zitat von schanzer:
Hallo,die beiden beschriebenen Hirschfänger mit den L(nehme mal an für Ludwig VI bis 1892)wurden angeblich bis in die Zeit des Volksstaat Hessen verwendet? mit diesen Monogramm?nach Ludwig VI kam doch Ernst Ludwig(1892-1918)hatte der kein eigenes Monogramm?ich hänge mal Bilder meines Hirschfängers an(Monogramm L wahrscheinlich für Ludwig VI)meine Frage,gibt es schon neuere Erkenntnisse ob der Hirschfänger Militärisch oder in Forstdienst getragen wurde?
Gruß schanzer

Auch wenn es schon etwas her ist...
Es gab nie einen Großherzog Ludwig VI, richtig muss es hier heissen Ludwig IV.
Die Chiffre "L" wurde schon unter "Ludewig dem Ersten" eingeführt, diente zuerst als Herrschermonogramm, fand dann aber auch als Regimentsabzeichen Verwendung. Das Leibgardeinfanterieregiment 115 trug das weiße L auf rotem Grund, unter Ernst Ludwig wurde es dann in EL geändert.
Soviel zur Frage, ob er eine eigene Chiffre hatte. Das hessische Kriegerehrenzeichen in Eisen zeigt diese Chiffre ebenfalls. Die 23er Gardedragoner behielten ihr L bis 1918.
So gibt es also Kavalleriedegen aus der Zeit von Ernst Ludwig, die das L als Chiffre zeigen, und nicht EL.

26.02.15, 11:53:33
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