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Koppel1944
(Mitglied)
Hallo zusammen,
hab hier dieses 1WK Bajonett das in der Reichswehr weiterverwendet wurde! Klingenrücken Abnahme ist keine vorhanen
Leider kann niemand den Truppenstempel 6/ 10.Eig.94 deuten.
Meine Vermutung war Eisenbahngeschütz, ein Mff Kollege meint ein Ort oder Kaserne, evt Eilenburg??
Danke und Gruß
K

09.10.14, 16:01:34

thüringer
(Mitglied)
Hallo!

Ich halte den Stempel nicht für Reichswehr, denn es fehlt der Stempel 1920 oder andere Abnahmestempel, die auf dem SG zu finden sein sollten. Eine "Neufertigung" für die Reichswehr schließe ich auch aus, da noch genügend Material aus dem 1.WK vorhanden war.
Dieser Stempel entspricht (meiner Meinung nach ) nicht der Stempelform von 1920, es fehlt nach den Strich / die Waffengattung (R.R. oder J.R.usw.).
Ich glaube eher, daß dieser Stempel einer zivilen Einrichtung (Wachschutz; Bürgerwehr; Feuerwehr) eines Städtchens mit den betreffenden Buchstaben Eig zuordnen läßt.

Bis bald
Roland

Hüte Dich, alles zu begehren, was Du siehst,
alles zu glauben, was Du hörst,
alles zu sagen, was Du weißt
und alles zu tun, was Du kannst.
11.10.14, 12:10:05

Koppel1944
(Mitglied)
Ich denke das SG ist nicht ausgegebener Lagerbestand aus dem 1 WK,
Abnahme am Griffkopf ist vorhanden.

Der Stempel ist schon typisch für die Reichswehr, auch war es ein größerer
Verband, 6. Kompanie vom 10. Regiment!?! Ferner ist ein Stück der 7. Kompanie bekannt.

Danke
Koppel

11.10.14, 17:06:08

joehau
(Mitglied)
Hallo Koppel

die Idee mit dem Eisenbahngeschuetz kaeme nur dann in Betracht, wenn
es kein Stempel der Reichswehr waere, sondern einer gegen Ende des
Krieges. Da wurden gelegentlich recht seltsame Stempel geschlagen.

Der fehlende 1920-Stempel ist zwar kein Beweis, dass es keine Reichswehr
Stempelung ist, denn der 1920-Stempel fehlt gelegentlich einfach. Immerhin
ist es ein Indiz. Ich gehe auch mit thüringer konform, dass bei der
Stempelsystematik der RW, hinter dem Schraegstrich immer erst die
Buchstaben der Waffengattung stehen und dahinter dann die Ordnungszahl
der Grosseinheit. Hier ist es umgekehrt.

Gruss Joerg

14.10.14, 14:41:00

Koppel1944
(Mitglied)
Hallo Jörg,

diesen Gedanken hatte ich auch schon, da sich dieser (Eig, Eisenbahngeschütz)
von den RW Truppenstempeln ja schon etwas unterscheidet, Reg. und Komp Nr vorne.
Wobei die Nummern Stempel der Scheide eher wieder RW typisch sind!?

Obwohl es 1918 sicher nicht mehr viele Trupst. gab dürfte sich diese kleine
Truppe die die größten Kaliber verschoss sicher als Eliteverband gefühlt
haben, und der Wunsch nach einem Trupst., auch noch 1918, der dies zum
Ausdruck brachte ist durchaus nachvollziehbar!

Sicher hat da der eine oder andere Soldat sein SG nach dem 1 WK vernickeln
lassen und so im Soldatenverein getragen!

15.10.14, 16:01:37

joehau
(Mitglied)
Da waeren jetzt die Formationsgeschichtler gefragt, ob die Numerierung
damit in Einklang zu bringen waere.


Dass das 7./10.Eig. SG bei Kriegsende mitgenommen und dann privat vernickelt
wurde, halte ich auch fuer nicht unscheinlich.

Dieses vernickelte SG wurde hier von farmertom auch schon gezeigt:
http://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=4326&
15.10.14, 16:22:47

Gottscho1914
(Moderator)
Hallo ,

- laut Albrecht Wacker , Joachim Görtz "Handbuch Deutscher Waffenstempel - auf Militär-und Diensthandwaffen 1871-2000",
Seite 277
H.Dv.464/1
M.Dv. Nr.374/1
"Vorschrift über das Stempeln und Bezeichnen von Waffen und Gerät bei der Truppe", Teil 1 Allgemeine Bestimmungen, Vom 24.6.36.
18./J.R.2.
18.(Ergänzungs-Infanteriegeschütz)-Kompanie , Infanterie-Regiment 2

- laut Georg Tessin "Deutsche Verbände und Truppen 1918-1939",
Seite 239
6.10.1936
Die 13.MW-Kompanie war in eine 13.(IG=Infanterie-Geschütz)-Kompanie umgebildet worden.

Seite 241
1937
Infanterie-Regiment zu drei Bataillonen
1.-3.Kompanie
4.MG-Kompanie
5.Krad-Kompanie
6.-7.mot. -Kompanie
8.MG mot. -Kompanie
9.schw.mot. -Kompanie
10. IG (Infanterie-Geschütz)-Kompanie
11.Pz. Abw.- Kompanie
12.MG (schw. mot.)- Kompanie

- laut Generalleutnant a.D. Friedrich Stahl "Heereseinteilung 1939-Gliederung,Standorte und Kommandeure sämtlicher Einheiten und Dienststellen des Friedensheeres am 3.1.1939 und die Kriegsgliederung vom 1.9.1939" ,
Seite 84
Infanterieregiment 38
I.Bataillon
II.Bataillon
III.Bataillon
E
15.(EIG=Ergänzungs-Infanterie-Geschütz)-Kompanie
Rgt. Vet.




- Darum lautet mein "Deutungsversuch" für die Truppenstempel:

6./10.Eig.94.
7./10.Eig.135.

6.Ergänzungs-Infanteriegeschütz-Kompanie ,Infanterie-Regiment 10 , Waffe Nr.94

7.Ergänzungs-Infanteriegeschütz-Kompanie ,Infanterie-Regiment 10 , Waffe Nr. 135


Gruß Jens
02.01.15, 14:59:55

Koppel1944
(Mitglied)
Ohhh, alle Achtung!!!
meinen Respekt!!!
Danke und Gruß
K

03.01.15, 18:47:18

Gottscho1914
(Moderator)
ZUSATZ :

Laut Lexikon der Wehrmacht / Wikipedia

- 1927 wurde bei der Firma Rheinmetall der "leichte Minenwerfer 18" konstruiert.
Dieser wurde als Infanterie-Unterstützungs-Waffe für Flach - und Steilfeuer bei den Infanterie-Regimentern 1932 eingeführt (laut anderen Quellen schon 1930).
1935 wurde er in "7,5cm-leichte-Infanterie-Geschütz 18 (le. I.G. 18)" umbenannt.

- 1927 wurde bei der Firma Rheinmetall der "schwere 15,24-cm Minenwerfer" konstruiert und 1933 eingeführt.
Später umbenannt in "schweres Infanterie-Geschütz.33 besp (bespannt),(sIG 33)".

Gruß Jens

04.01.15, 14:22:14

Gottscho1914
(Moderator)
-----------ZUSATZ------------

Mein "DEUTUNGSVERSUCH" für die Truppenstempel im möglichen Zeitraum 1932-1934 ist nicht mehr haltbar.

Bei dem Seitengewehr 84/98n.A. mit dem Truppenstempel 6./10.Eig.94. war ich von einem schwachen , nicht mehr sichtbarem "1920-Stempel" ausgegangen, diesbezüglich auch keine Angabe des zweiten Herstellers "BAYARD".
Bestärkt durch die Angabe in der Überschrift "1920" beim zweiten Seitengewehr 84/98n.A. mit dem Truppenstempel "7./10.Eig.135." nahm ich ein Deutungsversuch für die Reichswehr vor.
Leider musste ich erst aus einem anderen Forum erfahren , das dieses Seitengewehr 84/98n.A. doch kein "1920-Stempel" hat und somit eine Deutung des Truppenstempels für die Reichswehr nicht möglich ist.

Gruß Jens

12.02.15, 18:22:24
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