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pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

da hier in der Rubrik noch nicht vorgestellt, wollte ich mal kurz meinen Neuzugang zeigen:

Artillerie-Offizierssäbel mit 1920er Übernahmestempel in die Reichswehr.

Hersteller Alex Coppel
Klingenrücken W 10
Klingenlänge 83,5 cm

Einen Reichswehr-Truppenstempel hat er nicht.

Gruß Peter

14.06.14, 10:15:10

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Peter,

dann möchte ich auch an dieser Stelle den woanders schon einmal vorgestellten A.O.S. zeigen, wegen der Zuordnung zur Reichswehr.

Die Waffe hat keinen 1920 Stempel, aber einen so genannten "vorläufigen Stempel" auf der Scheide.

Nachfolgend zitiere ich das...

Zitat:
Heeres-Verordnungsblatt

Reichswehrministerium. Chef der Heeresleitung. Berlin, den 9. April 1921
Nr. 1140/2.21. Jn.2.

211. Stempeln und Bezeichnen von Infanteriewaffen und infanteristischen Waffengerät.
Die bisherigen Vorschriften über das Stempeln und Bezeichnen von Infanteriewaffen und infanteristischen Waffengerät treffen nicht mehr zu. Neue Bestimmungen sind in Bearbeitung. Mit ihrem Erscheinen ist in einiger Zeit zu rechnen.
Um bis zu diesem Zeitpunkt eine bessere Kontrolle zu ermöglichen, wird angeordnet, daß die Infanteriewaffen und das infanteristische Waffengerät - letzteres zunächst nur, soweit es von den Truppenkommandeuren für erforderlich gehalten wird - mit einem vorläufigen Stempel zu versehen sind. Ausgenommen von dieser Stempelung ist das optische Gerät.
Dieser vorläufige Stempel darf jedoch nur die Nummer der Kompagnie (Eskadron, Batterie) und die laufende Waffennummer enthalten.
Es ist demnach zu stempeln:
1. Komp. Gewehr Nr. 12 mit 1.12.

Der bisherige Ort der Stempelung (z.B. S 98/05, innere Seite der Parierstange und innere Seite der Höhe der Mundblechschraube) ist für die entgültige Stempelung frei zu lassen. Für die vorläufige Stempelung ist von der Truppe selbst eine geeignete Stelle zu suchen wählen (z.B. S 98/05: Untere Seite der Parierstange und Knopf oder Tragehaken der Scheide).
Bei der späteren entgültigen Stempelung müssen die Waffen sodann die gleichen laufenden Nummern erhalten, mit denen sie bei der vorläufigen Stempelung versehen worden sind.
Die Verfügung vom 12. Januar 1921 - Nr. 5/1. 21. Jn 2. -, Schlußsatz, wird hierdurch aufgehoben.

In Vertretung: Frhr. von Kreß.


Demnach wäre der Stempel auf der Scheide dieses Artillerie-Offiziersäbels mit "2. Kompanie, Waffe Nummer 9" aufzulösen, ohne jeglichen Hinweis zu einem Regiment.

Weitere Angaben:
Alle Metallteile sind mit Revisorstempel versehen.

Hersteller: Alex. Coppel Solingen

Abnahmestempel W 15 oder 16 (also auch eine Kriegsfertigung)

Die Maße
Gesamtlänge: 1007 mm
Säbellänge: 980 mm
Klingenlänge: 840 mm
Klingenbreite: 29 mm
Klingenstärke: 7,5 mm

Gruß,
Thomas

26.12.14, 10:49:57

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Thomas,

danke, dass Du Ihn hier noch mal so ausführlich vorgestellt hast.

Sehr interessant für mich vor allem auch diese Verordnung,
das war mir bisher so nicht bekannt.
Den hätte ich mit dem unvollständigen Stempel nicht der Reichswehr zugeordnet.
Da werde ich in Zukunft mal genauer drauf achten.

Zu meinem hatte ich leider keine Scheide.

Gruß Peter

27.12.14, 10:00:32

Preussen

(Mitglied*)

Zitat von Zietenhusar:
Hallo Peter,

dann möchte ich auch an dieser Stelle den woanders schon einmal vorgestellten A.O.S. zeigen, wegen der Zuordnung zur Reichswehr.

Die Waffe hat keinen 1920 Stempel, aber einen so genannten "vorläufigen Stempel" auf der Scheide.



Guten Tag,
diese Information von Zietenhusar ist sehr interessant und war mir bisher unbekannt.
Ich besitze einen Ulanensäbel u/M der u.a. mit den Zahlen 1.29 gestempelt ist.
Das müsste dann auch ein Reichswehrstempel sein und das zitierte Heeres-Verordnungsblatt
regelt nicht nur die Stempelung von Infanterie- sondern auch die von Artillerie-Waffen.

Gruss Preussen

27.12.14, 13:14:46

pdgdolch

(Mitglied)

Hier mal ein weiterer A.O.S. bei dem man schön die Umsetzung der Verordnung sieht.

Vorläufige Stempelung terzseiting 2.3. (2. Kompagnie Waffe 3) neben Reichswehrstempel 1920.
Endgültiger Truppenstempel quartseitig 2./N.2.3. (2. Kompagnie 2. preußische Nachrichten-Abteilung Waffe 3)

Klingenhersteller Clemen&Jung, montiert in der Königlich Preußischen Gewehrfabrik Erfurt.
Militärfiskalischer Stempel W 99.

Gruß Peter


30.10.15, 19:55:44
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