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schwekapi

(Moderator)

Am Anfang ein kurzer geschichtlicher Überblick vom Kronprinz Husaren Regiment, welches aus dem schwedischen Husaren Regiment hervor ging.

Kronprinz Husaren Regiment


von

Gustaf Peyron


Schwedens Teilnahme am siebenjährigen Krieg von 1756 - 1762 zeigte die Notwendigkeit, einer so genannten leichten Kavallerie. Friedrich II. gut organisierte und kriegstaugliche leichte Kavallerie, forderte eine ähnliche Organisation innerhalb der schwedischen Armee. Aus dem Grund wurde 1758 das schwedische Husaren Regiment - später das Kronprinz Husaren Regiment - aufgestellt. Am 19. Dezember 1757 wurde zwischen der Kriegsleitung, Kapitän Graf Fredrik Putbus und Leutnant Philip Julius Bernhard von Platen ein Vertrag geschlossen. Die letztgenannten sollten ein Husaren Corps mit 200 Mann, verteilt auf zwei Schwadron, aufstellen. Dieses Putbus-Platens Husaren Corps wurde laut Vertrag vom 14. April 1758 mit Major Freiherr Georg Gustaf Wrangel der Stamm, für das königlich schwedische Husaren Regiment. Er sollte dieses Regiment in einer Stärke von 1.000 Mann, verteilt auf 10 Schwadron, durch Anwerbung aufstellen.
Das Regiment wurde auf Rügen aufgestellt und die einzelnen Schwadron nach ihrer Fertigstellung, nach Pommern überführt. Die erste Schwadron ging Mitte August zum Kriegsschauplatz.

Das erste Modell eines schwedischen Husarensäbels wurde jedoch erst im Jahre 1759 angenommen. Es ist durchaus möglich, dass diese Säbel erst 1760 oder 1761 ausgeliefert wurden.

Bilder vom Säbel m/1759.


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
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Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
26.12.13, 14:17:21

schwekapi

(Moderator)

Von Anfang an waren die Husaren jedoch mit einem Säbel nach preußischen Muster ausgerüstet. Diese wurden vermutlich im Zeughaus Stralsund nach einem preußischen Beutestück, kopiert. Natürlich auch mit einigen Vereinfachungen, da diese Säbel schnell fertig gestellt werden mussten. Solch ein Stück konnte ich vor kurzen erwerben.

Ein Stück von diesem Modell ist im Armeemuseum in Stockholm. Man kann sehr gut die Ähnlichkeit mit dem zur damaligen Zeit bei den Preußen geführten Stücken, sehen.

Mein Stück hat dann im Laufe der Zeit noch Änderungen durchmachen müssen und stand lange im Dienst. Worauf ich jetzt eingehe. Er hatte mit größter Sicherheit am Anfang eine Klinge mit einer Pfeilhöhe von 6,1 cm. So wie auch bei dem Modell vom Armeemuseum vermerkt. Vermutlich um 1810/20 wurde diese Klinge durch eine vom Dragonersäbel m/1770 ersetzt. Viel später wurde der Säbel noch zur Bewaffnung der "Beväring" (Wehrpflichtige) verwendet. Er kam beim Göta Artillerie Corps, Beväring, Nummer 27, zum Einsatz. Später wurden die Artillerie Regimenter umbenannt und waren nur noch nummeriert. Das Göta Artillerie Corps war nun das 1. Artillerie Regiment. Da die Waffen des "Beväring" meist sehr zweitrangig behandelt wurden, hat man einfach nur die "1." davor gestempelt.


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
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Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
26.12.13, 14:45:19

schwekapi

(Moderator)

Hier nun die technischen Daten:

Länge gesamt: 102,5 cm

Länge Klinge: 89 cm

Breite Klinge: 3,7 cm

Pfeilhöhe: 3 cm

Auf der Fehlschärfe gestempelt: vS

Vielleicht kann mir jemand sagen, was "vS" bedeutet?!


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
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Die Liebe des Volkes ist meine Belohnung.
Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
26.12.13, 14:53:57

Black

(Mitglied)

Zum Thema vS kann ich zwar nichts sagen-aber ich sag Danke für´s Vorstellen des schönen Stücks und für die Erläuterungen dazu.

Spannend mal über den Tellerrand zu schauen!

05.03.14, 21:46:22

Gost

(Mitglied*)

Hallo Thomas,
ich hab noch so ein Teil mit einem "P" unter dem Mitteleisen.
Wäre das die ältere Klinge?
Diese Scheide aus dem Buch ist wirklich gut gelungen und sieht man sehr oft auf den preuß. Husarensäbel. (das Original natürlich zwinkern )
Scheide auf meinen Säbel, ist auch eine ältere.
Bilder kann ich leiderr noch nicht einstellen.
Könnte aber diese Stück sein.
Gruß Gost

07.05.20, 21:13:25

schwekapi

(Moderator)

Ich muss mich wohl hier erstmal entschuldigen. Ich habe Deinen Beitrag gelesen, Gost. Jedoch habe ich es total verschwitzt darauf einzugehen.

Es muss als erstes gesagt werden, dass der Säbel im Link kein Säbel m/1759 - 1791 ist. So einen Säbel gibt es in Schweden nicht. Es ist ein reiner Säbel m/1759. Hier kann man aber Blankhans keinen Vorwurf machen. Es ist ja nun mal so. Findet man erstmal etwas in einem Buch, ist dieser Irrtum schwer auszumerzen. Die Aussagen zu dem Säbel sind schon sehr alt und die Forschung hat neueres ergeben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mal ein paar Bilder Deines Säbels einstellst. Anhand von Bildern ist es immer leichter, etwas zu sagen. Wenn Du damit Probleme hast, wende Dich bitte an unseren Administrator. Der hilft Dir gerne.

Ansonsten bitte ich Dich, meinen neuen Beitrag durch zu lesen - "Die Unterschiede schwedischer Husarensäbel".


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
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Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
22.12.20, 19:52:01
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