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Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag,
auf einer preussischen Kavallerie-Pistole 1815 sind in den Lauf die Stempel FW mit Krone und FS geschlagen. Kann mir jemand weiterhelfen und mir die Buchstaben FS erklären?
Danke und Gruss
Preussen


07.12.13, 13:31:43

corrado26

(Super-Moderator)

Wo wurde die Pistole gefertigt?
corrado26

08.12.13, 09:22:04

Preussen

(Mitglied*)

Die Pistole wurde in Potsdam gefertigt.
Gruss
Preussen

08.12.13, 10:44:21

corrado26

(Super-Moderator)

Preußen, Pistole 1813
hergestellt in der preußischen Gewehrfabrik Potsdam-Spandau, entsprechende Signatur „Potsdam G.S.“ auf dem Schloßblech. Preußischer Superrevisionsstempel „FW“ unter Krone und Kontrollstempel „FS“ am Pulversack oben links. Ausgabejahr an die Truppe „1819“ am Pulversack oben rechts. Landwehr-Truppenstempelung „12.L.W.R. 3.E. 36.“ (12. Landwehrregiment, 3. Eskadron, , Waffe n°36) an der Kolbenkappe rechts. Englische Königskrone über „GR“ über der Herstellersignatur „Potsdam G.S.“, diese dennoch klar lesbar. „TOWER“ auf dem Schloßblech links vom Hahn. Schwarz gebeizter Nussbaumschaft ohne Verschneidungen mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus halbem Nasenband, Ladestockröhrchen, Abzugsbügel, seitlich modellentsprechend flachgedrückter Kolbenkappe mit angedeuteten, seitlichen Sporen und flachem, bündig im Schaftholz verlegtem Schlossgegenblech. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit aufgesetztem Messing-Dachkorn, keine Kimme. Das Schwanzschraubenblatt endet rund. Steinschloss französischen Typs mit links vom Hahn gerundetem, sonst flachem Schloßblech, gerundetem Herzhahn, gegossener Messingpfanne und im oberen Viertel nach vorne gekröpfter Schlagfläche der Batterie. Sehr gute Schlossfunktion.

Die Entwicklung der Kavalleriepistole von 1813 verlief analog der Entwicklung des Infanteriegewehrs M 1809/12, von dem mehrere Varianten bekannt sind, die im Laufe seiner Evolution nacheinander entstanden. Während das erste und nur in Neiße gefertigte Muster der neupreußischen Pistole von 1813 ein Kaliber von 15,9mm hatte und sich noch sehr stark an die französischen Vorgaben M An 9 und M An 13 hielt, besaß das fast zeitgleich in Potsdam gefertigte Muster eine völlig andere Kolbenkappe und ein flaches Schloßblech mit ebenfalls flachem Steinschloss-Herzhahn. Das Kaliber dieser Waffe betrug 16,5mm. Die 3. Version in dieser Gesamtentwicklungsreihe, der die hier angebotene Pistole entspricht, besaß nun ein teilweise abgerundetes Schloßblech mit ebenfalls gerundetem Herzhahn; zusätzlich war das obere Viertel der Batterieschlagfläche nach vorne abgekröpft. Der letzte Entwicklungsschritt dieser Pistole von 1813 vor Einführung der neu konzipierten und auch tatsächlich als Modell eingeführten Pistole M 1823 ist die 4. Version mit etwas anders geformtem Abzugsbügel und einem nun von unten in einem Sockel des Laufs verschraubten, halben Mündungsband. In diesem Zusammenhang von unterschiedlichen, vom König zum Modell erhobenen Pistolen M 1813, M 1815 und M 1820 zu sprechen, ist irreführend und entspricht keinesfalls der Aktenlage.

Die namentliche Zuschreibung des Kontrollstempels "FS" auf dem Lauf ist wegen fehlender Dokumentation leider nicht möglich.
corrado26

08.12.13, 13:02:51

Preussen

(Mitglied*)

Hallo corrado 26,
Die Gemeinde ist doch sehr übersichtlich, vielen Dank für die Ausführungen!
Gruss
Preussen


08.12.13, 13:22:10
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