Hallo mac_oli,

das Bild zeigt wirklich eine ungewöhnliche Chimäre von einem Soldaten.

Der Säbel könnte einer dieser Kavallerie-Offizier-Interimsäbel sein, wie er u. a. auch von einzelnen Dienstgraden bei der preußischen Grenzaufsicht geführt wurde. Eckige Parierstangenlappen, darauf ein Kranz mit aufgelegten Säbeln oder Lanzen. Beim unteren Scheidenring hat man fast das Gefühl, als ob hier nachträglich ein fester Ring angebracht worden wäre.

Das Portepee ist ein bayerisches für Offiziere der Kavallerie, Artillerie etc. Erkennbar am metallenen Steg, an dem das Band eingehängt ist.

Wie jetzt der preußische Ringkragen in das Gesamtbild paßt, ist Ansichtssache. Ich neige dazu, den Soldaten als Preußen zu sehen, der in Ermanglung eines anderen verfügbaren Portepees auf ein bayerisches zurück gegriffen hat.

Grundsätzlich tragen die bayerischen und preußischen Gendarmen - wenn sie im Range eines Offiziers oder Portepeeunteroffiziers stehen – das weiße Armeeportepee. Kein Beamtenportepee.

Bei der preußischen Landgendarmerie wird erst 1916 der untere Scheidenring entfernt und die Scheide geschwärzt. Bei Verwendung als Feldgendarm ist m. E. alles möglich.

Gruß

ulfberth