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Eisenhauer

(Mitglied)

Ich möchte hier eine Neuerwerbung vorstellen, die zuerst keine und hinterher jede Menge Fragen aufwirft:
Auf den ersten Blick: Das PFM 1810 cool
Auf den zweiten Blick verwirt
Nun zu den technischne Daten:
Gesamtlänge ohne Scheide: 635mm
Klingenlänge:488mm
Fehlschärfe vorne: Etwa 10mm
Keinen Hersteller, keine Abnahmen, Truppenstempel GPA 3 C
Nun zu den Besonderheiten:
Griffstück in Messing zweiteilig, mit Kupfer gelötet,keine Griffnieten, flacherer Vernietknauf, andere Griffkopfform, Parierelement ist mit ca. 5-6mm etwas dünner als "normal",
15 Griffrillen, deutlich flacher gehalten. In der eingelassenen Angel sind die Griffrillen des Griffstücks nicht eingefeilt.
Zur Klinge: 31 Sägezähne, Spitzen versetzt in Richtung des Ort, aber nicht versetzt zueinander gefeilt.
Zur Stempelung: Gardepionierabteilung, 3te Kompanie.
Errichtung in Berlin 1810, zuerst eine, ab 1820 auch eine zweite Kompanie. Im Jahr 1848 wird eine 3te Kompanie erwähnt. Wann diese eingerichtet wurde und wo ihre Unterbringung erfolgte, konnte ich nicht erlesen.
Wer kann zu diesem sicherlich recht interessantem Stück weiterführende Angaben tätigen?

13.10.13, 00:25:34

Eisenhauer

(Mitglied)

So - nun zum Zweitenmal in die Runde zwinkern
Die CPU-Auslastung bei meinem PC verhinderte die Einstellung von Fotos - dies sei nun nachgeholt!
Die erste Serie, denn mehr als sechs Fotos geht wohl nicht geschockt

13.10.13, 00:35:19

Eisenhauer

(Mitglied)

So - nun die zweite Runde Fotos. Habe aus meiner Sammlung ein PFM a.A. daneben gelegt, damit die Unterschiede deutlicher werden!
Mit Gruß in die Runde!

13.10.13, 00:46:04

ulfberth

(Moderator)

Hier die Daten zur Stammliste

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
13.10.13, 00:46:57

Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo, ulfberth.
Es geht nichts über gute Literatur.
Schon ist das Errichtungsjahr mit 1859 geklärt Deal
Schauen wir mal, was noch an Fachwissen so zusammen kommt lesen
Mit Gruß

13.10.13, 00:55:00

Eisenhauer

(Mitglied)

Aufgrund von ulfberths Quellennachweis wird das Stück eigentlich immer rätselhafter lesen
Denn im Jahr 1841 erhielt die Gardepionierabteilung bereits ihr nächstes Modell, das PFM 1841.
Nun meine Vermutung anhand dieses Stücks und seiner vorhandenen und offensichtlich alten Truppenstempelung:
Es muß m.E. nach bereits vor 1841 die Errichtung einer dritten Kompanie geplant worden sein. Dies würde die auf dem Stück fehlende Waffennummer durchaus erklären. Um den Faden weiter zu spinnen, wurde der Waffenetat bereits auf Kammer bereitgestellt. Aus irgendwelchen Gründen kam es dann nicht zur geplanten Aufstellung und das Stück blieb erhalten,so wie es ist. Ist natürlich nur Spekulation und so nicht belegbar :D, ergäbe aber durchaus Sinn.
Warum dieses Teil jedoch so völlig aus dem Rahmen fällt, ist nach wie vor absolut unerklärlich wütend

13.10.13, 11:38:37

Clouseau

(Mitglied)

Meister Ich vermute, anhand dieses Sensationsfundes und den sich daraus ergebenden Überlegungen muss die Stammliste der preußischen Armee in wesentlichen Punkten verworfen und von dazu berufenen Experten neu geschrieben werden … Meister

13.10.13, 19:45:27

Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo, Clouseau. lachen
Und ich dachte immer, dies hier wäre ein Forum für fachlich Interessierte mit Augen rollen und nicht für ein Klientel, welches zwar etwas beizutragen hat, dessen Inhalt aber nur gegen Null tendiert.
Tut mir ja sehr leid, aber mit solchen Beiträgen disqualifiziert man sich selbstredend und Weiterführend sind sie nun mal auch nicht! zwinkern


13.10.13, 20:29:58

ulfberth

(Moderator)

Verschieden starke Parierstangen kommen bei diesem Modell durchaus vor. Als grobe Orientierung, je später die Fertigung um so massiver die Parierstange. Das hier gezeigte Stück könnte – zumindest nach dem Vergleich mit einigen Bildern – irgendwo im mittleren Stärkenbereich liegen.

Was irritiert, ist der ungewöhnliche und von preußischen Stücken abweichende Griff. Hinzu kommt das Fehlen der Quernieten.

Das Stück erweckt auf den Fotos einen homogenen Eindruck. Wobei sich ohne Truppenstempel die Frage nach einem nichtpreußischen Modell stellen würde.

Gruß

ulfberth




www.seitengewehr.de
14.10.13, 00:09:41

Eisenhauer

(Mitglied)

Hallo, ulfberth und alle Anderen!
Eine ähnliche Überlegung hatte ich auch bereits!
Ich weiß, daß Du bereits eine Vergleichanalyse zwischen dem preußischen und dem hannoverschen PFM dokumentiert hast.
Das hann. Modell kann man bei dem vorliegenden Stück aber ausschließen, da die Klingenform deutlich anders ist.
Gehen wir einmal davon aus, daß die Stempelung GPA nicht vorhanden wäre: Wo wäre dann dieses Modell mit der merkwürdigen "Schrotsäge", dem zweiteilig gefertigtem Griff und der abweichenden Griffform ohne Quernieten einzuordnen?
Gibt es unter dem Aspekt betrachtet eine weiterführende Idee?
Mit Gruß: Ingo

14.10.13, 11:43:38
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