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Zietenhusar

(Supporter)

Löwenkopfsäbel um 1810 +/- 10 Jahre.

Eine Zuordnung des in einer Solinger Schmiede gefertigten Waffe ist nicht gelungen. Spekuliert wurde über süddeutsche, bis hin zu ausländische Länder.

Herstellerinitialen auf der Fehlschärfe: PWI
Auf dem Klingenrücken die sogenannte Solinger "Rose"

Die Maße:
Gesamtlänge: 985 mm
Säbellänge: 955 mm
Klingenlänge: 820 mm
Klingenbreite: 32 mm



19.02.08, 21:02:42

Jaguar-12

(Mitglied)

Hallo Thomas.
Beim Betrachten der Bilder Deines Säbels fiel mir auf, auch so ein Stück in meiner Sammlung zu haben. Leider weiß ich auch nichts darüber und habe auch keinen Schimmer wie und wann er zu mir kam. Schicke mal ein Bild rüber, vielleicht kommt ja im Doppel mehr raus. Unter dem Parierstangenlappen ist noch eine Gravur fototechnisch nicht zu erfassen darum die kleine Skizze. Die Maße sind fast identisch:
Säbellänge: 955 mm
Klingenlänge. 833 mm
Klingenbreite: 30 mm

10.03.08, 17:29:05

limone

(Super-Moderator)

Hallo Jaguar-12,

der Deine ähnelt auf die Ferne betrachtet (viel gibt das Bild vom Gefäß nicht her), wenn der Griff gelb montiert ist, einem Husaren-Offiziersäbel um 1800 aus Baden, die Maße passen auch. Fotos aus der Nähe wären schön.

Grüße

Carsten


     Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen...
10.03.08, 22:50:24

Jaguar-12

(Mitglied)

Hallo Carsten!
Hier noch ein paar Fotos vom Griff. Denke die Bespannung und

11.03.08, 08:42:45

Jaguar-12

(Mitglied)

Allso, noch mal.Es ist was schief gelaufen.Die Drahtwicklung passt auch nicht. Was heist "gelb montiert"?Gruß Peter

11.03.08, 08:50:56

Zietenhusar

(Supporter)

Hallo Peter,

mit "gelb montiert" ist die Ausstattung der Griffelemente mit gelben Metall (Messing etc.) gemeint. Gefäße aus Eisen und Stahl sind dagegen "weiß montiert".

Wir bewegen uns bei diesen Waffen in einer Epoche, die heute nur noch schwer nachvollziehbar ist, vor allem dann, wenn es um Offizierswaffen geht. Erschwerend kommt hinzu, daß zu dieser Zeit aufkommende Moderichtungen über Ländergrenzen hinweg Anklang fanden.

Der optimale Fall wäre, wenn die Waffe eindeutige Hinweise, wie z.B. Inschriften oder Stempel, hat. Oder ein Säbel dieser Bauart kann einem bestimmten Träger zugeordnet werden.

Baden wäre bestimmt eine angebrachte Blickrichtung, aber ganz sicher ist das für mich momentan nicht.

Nachdem ich den eingangs erwähnten Säbel einige Zeit in meiner Sammlung hatte, fand ich diesen in einen Auktionskatalog (Aventius Auktionshaus Arensberg, Heinrich Mashofer, 14. Auktion am 4. März 2000) beschrieben (siehe Bild). Es ist die gleiche Waffe, was bedeutet, daß die Wege von Blankwaffen unergründlich sind, denn ich habe den Säbel von ganz woanders her.
Jedenfalls gibt die Artikelbeschreibung nichts her.

Gruß,
Thomas

11.03.08, 19:58:55

limone

(Super-Moderator)

Hallo Peter,

Maier hat in "Badische Blankwaffen", Ausgabe '76, S. 48 die Terzseite eines Husarensäbels um 1800 gezeichnet, die fast genau dem Deinen entspricht: der "stupsnäsige" Löwenkopf ohne Unterkiefer, die "Öhrchen", die Anzahl der Griffwickelungen, die "aufgedoppelten, lanzettförmigen Mitteleisen", die Eckverstärkung am Übergang Parierstange zu Griffbügel, die Klinge mit beidseitigem flachen Hohlschliff wie bei den "Blüchern" mit Ort in der Rückenlinie - es sieht so aus, als habe er Deinen abgezeichnet. Der einzige Unterschied: eine doppelte und viel enger verdrillte Kupferdrahtwickelung.

Er gibt die Maße zweier Originalstücke an (Säbel A / Säbel B):

Gesamtlänge 960/942 mm, Klingenlänge 835/825 mm, Klingenbreite 31/30 mm, Pfeilhöhe 53/50 mm.

Auf dem zylindrisch hochstehenden Vernietkopf seitlich terzseitig ist bei der Zeichnung ein liegendes Kreuz, wie ein etwas plattgedrücktes "X" gezeichnet.

Zur Wickelung schreibt Maier: "Die belederte Griffhülse umwinden je nach Laune des Besitzers einer oder mehrere Kupferdrähte."

Soweit zur Maier'sche "Papierlage", gibt es eine Scheide zu diesem Säbel, vielleicht hilft das weiter?

@ Thomas - zu Deinem habe ich nichts gefunden traurig


Grüße

Carsten


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11.03.08, 22:12:22

Jaguar-12

(Mitglied)

Hallo Carsten!
Nun Teil 3 des Säbels, die Scheide. Sie ist komplett aus Messing gefertigt bis auf den Schlepper. (Eisen) Zwei Trageösen mit losen Ringen.(Wie bei der Scheide von Thomas. Nur noch einer vorhanden)
Mundstück für die Parierstangenlappen ausgespart. (Ein Randstück abgebrochen) Scheide sehr stark verbeult. Keine Stempel oder Nummern vorhanden.
Gruß Peter

12.03.08, 20:22:33

limone

(Super-Moderator)

"Neben messingmontierten Lederscheiden finden sich auch Ausführungen, welche ganz aus Walzmessing gefertigt sind. ... Die beiden Trageringe der Walzmessingscheide laufen in stumpf angelöteten, vielflächigen Ösen."

Für die sichere Zuordnung zu Baden fehlt noch das eindeutige Kennzeichen, denn es ist nicht auszuschließen, dass dieser Säbeltyp auch anderweitig Verwendung fand. Schön wäre ein Herrschermonogramm; in dieser Zeit in Baden "CF", "C" oder "L"...

Zu dem Wappen kann ich nichts sagen; ich glaube aber, dass man damals ein Landes- oder Adelswappen nicht so "versteckt" hätte.

Grüße Carsten



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12.03.08, 23:21:47

blacky21

(Mitglied)

Hallo,
hier ein ähnlicher Säbel.Er hat die üblichen Gravuren die aus Solingen bekannt sind,aber auf der Klinge ist außerdem eine Sonne .Diese könnte man im franz.Raum ansiedeln.
Gruß Hans-Jochen

20.05.12, 13:17:45
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