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corrado26

(Super-Moderator)

Österreich
Versuchspistole 1855, gefertigt von F. Fruhwirth


Dunkler Nussbaumschaft mit zeitgenössisch repariertem Kolbenbruch und Herstellerstempelung „FF 1859“ am Schaft links. Eisenbeschläge, bestehend aus von unten in einem Widerlager im Vorderschaft verschraubtem Laufring mit an gleicher Stelle fixiertem Ladestockröhrchen, Abzugsbügel mit Hakenmontage, Unterbügel, Kolbenkappe und flachem, bündig im Schaftholz verlegtem Schlossgegenblech für zwei Schrauben. Runder, am Pulversack oben und seitlich kantiger Lauf mit integriertem Pistonsockel und Patentschwanzschraube. Fertigungsnummer „38“ am Lauf links, “Wiener Beschuss“ und „W“ am Lauf rechts. Waffennummer „18“ an der Laufunterseite und am Schlossgegenblech außen. Herstellersignatur „FERD.FRUHWIRTH“ auf dem oberen Flachschliff des Laufs. Perkussionsschloss mit Ruhrast und flachem, bündig verlegtem Schlossblech.
Eiserner, an der Stoßseite konischer Ladestock.

Gesamtlänge 425mm, Lauflänge 266mm, Kaliber des glatten Laufs 17,0mm, Gewicht 1549g

Von der vorliegenden, mit Eisenbeschlägen versehenen Pistole sind bis heute insgesamt 7 Exemplare bekannt geworden. Fruhwirth hat sich bei dieser von ihm ab 1855 gefertigten Pistole offensichtlich an der damals bereits ebenfalls im Versuchsstadium befindlichen Lorenzpistole orientiert. Anzunehmen ist, dass dieses Muster auf Grund einer Vorgabe des Arsenal-Direktors von Stein konzipiert und dann zum vergleichenden Truppenversuch 1861 mit insgesamt fünf verschiedenen Exemplaren herangezogen wurde.
Offensichtlich hat Fruhwirth diesen Pistolentyp über mehrere Jahre hinweg gefertigt, zumindest sind die bis heute bekannten Exemplare jeweils mit unterschiedlichen Jahresstempeln, die letzte mit „1859“ versehen.

Vergl. Schuy, Einschüssige Feuerwaffen der österreichischen Streitkräfte, Vorderlader-, Hinterlader- und Leuchtpistolen des K.& k. Heeres und der Kriegsmarine von 1650 bis 1918, Braunau 2000, S.163ff


31.03.13, 11:16:48
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