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blacky21

(Mitglied)

Hallo,
kennt jemand L.GRAEFE,Berlin?Ich nehme an es handelt sich um einen Händler.Habe diesen Stempel bis jetzt nur auf einem Säbeltyp gesehen.
Gruß Hans-Jochen

12.03.13, 13:46:53

ulfberth

(Moderator)

Bei einem Händler wundert mich nun doch das Fehlen einer zusätzlichen Herstellerbezeichnung.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
12.03.13, 15:37:19

blacky21

(Mitglied)

Der Stempel ist sehr flach und doppelt geschlagen.Anscheinend hat man in die gehärtete Klinge den Namen geschlagen.Der Hersteller der Klinge hätte das bestimmt besser gemacht.Wenn das Stück gesäubert ist,werde ich es vorstellen.Hat die Anfrage im DWJ nichts erbracht?
gruß Hans-Jochen

12.03.13, 16:02:24

ulfberth

(Moderator)

Bei dem vor 20 Jahren fotografierten Stück war der Stempel sauber geschlagen.

Hatte ich einmal eine Anfrage im DWJ zu L. GRAEFE / BERLIN gestellt? Das muß ja eine Ewigkeit her sein.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
12.03.13, 16:49:40

ulfberth

(Moderator)

Blankwaffen von L. GRAEFE – BERLIN.

Es könnte sich hierbei um den Gürtler L. Gräfe, wohnhaft in der Behrenstraße 2, handeln, der um 1870/71 nachweisbar ist.

Gürtler waren ursprünglich Handwerker, die Gürtel und Wehrgehänge mit Metall beschlugen, während sie gegenwärtig Messing bearbeiten und daraus sowohl getriebene als gegossene Arbeit, namentlich Knöpfe, Schnallen, Beschläge etc., öfters auch Bronzearbeiten fertigen. Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1907

Um 1872 ist der Gürtler L. Gräfe sowie ein Schwerdtfeger gleichen Namens in der Niederwallstraße 14 nachweisbar. Ob es sich hierbei um die gleiche Person handelt, läßt sich durch die Abkürzung des Vornamens nicht belegen, aber zumindest vermuten.

Schwertfeger, zünftige Handwerker, welche die Griffe u. Scheiden zu allerlei Seitengewehren, zu Dolchen, Rappieren u. ähnlichen Gegenständen verfertigen, während die Langmesserschmiede die Klingen verfertigen. Sie hatten schon 1285 eine Zunft. Daher Schwertfegerdraht, Draht, mit welchem die Griffe der Degen u. Säbel umwickelt werden; es werden dazu ein stärkeres u. ein dünneres Stück zusammengedreht. Schwertfegergold u. Schwertfegersilber, so v.w. Blattgold u. Blattsilber. Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Altenburg 1862.

1874 firmiert L. Gräfe bereits unter gleicher Anschrift als „Waffen Fabrikant“, während er ab ca. 1881 wieder - wenngleich in der heutigen Schreibweise - als Schwertfeger in Erscheinung tritt.

Fabrik, (vom lat. fabrĭca), gewerbliche Anstalt, deren Erzeugnisse (Fabrikāte) mit Hilfe von Maschinen und auf Grund weitgehender Arbeitsteilung auf Vorrat und im großen hergestellt werden. Fabrikánt, Besitzer einer F.; Fabrikation, die Herstellung gewerblicher Erzeugnisse im großen. … Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, Leipzig 1911

Um 1882 wird er zwar unter der o. g. Adresse noch im Melderegister geführt, aber nicht mehr unter der personellen Auflistung in den einzelnen Handwerksberufen. Möglicherweise ein Hinweis, daß er sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück gezogen hat. 1885 ist kein Nachweis mehr möglich.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
13.03.13, 11:04:36

blacky21

(Mitglied)

vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort.Anbei noch der doppelt geschlagene Stempel.
Gruß Hans-Jochen

13.03.13, 12:19:57

dete

(Mitglied)

Bitte mal ein Bild vom ganzen Säbel.
Gruß Dete


13.03.13, 15:08:58

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von dete:
Bitte mal ein Bild vom ganzen Säbel.
Ist HIER erfolgt.

25.03.13, 15:48:11

dete

(Mitglied)

Herzlichen Dank!
Gruß Dete.

25.03.13, 16:02:05

blacky21

(Mitglied)

Auf der Stichblattunterseite u. der Angel befindet sich die Montagenummer 18.
Man könnte somit davon ausgehen, daß wenigstens 18 Stück gefertigt
wurden, wenn ich richtig liege. Vielleicht sieht man auf dem zweiten
Stück einen Stempel im Bereich des Klingenrückens auf der Stichblattunterseite.

21.05.13, 18:02:19
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