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blacky21

(Mitglied)

Ich glaube, ich muß meine Aussage zu der Blankwaffe noch etwas präzisieren.
Die frühen Jägersäbel M 1830 hatten anscheinend keine Nieten im Griff.
Da dies als Mangel angesehen wurde, bekamen spätere Stücke und der
Inf.säbel M/38 Quernieten.

Gruß Hans-Jochen

24.02.13, 10:57:01

Michael04

(verstorben)

Hallo Forum,

ein bei Ehle abgebildetes Dokument besagt zur mangelhaften Griffvernietung:

ad. Nr 8221 München den 6 ten. October 1829

"Bemerkungen über die von dem Artillerie Korps-Kommando vorgelegten
Muster-Säbel für die Mannschaften der Jäger Bataillone.

... einige Niehten im Griffe angebracht, wie sie die Artillerie-Säbel
haben, dürften diesem wesentlichen Gebrechen abhelfen..."


Grüße Michael



24.02.13, 13:00:14

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Zusammen,


Also wenn ich das kurz zusammenfasse, gibt es folgende Möglichkeiten:

A Faschinenmesser der Bürgerwehr, die allerdings in der Regel kürzer bzw. leichter von der Form waren

B Infanterie-Säbel M/38, würde von Maßen und Scheide passen, hatte aber die 3 Nieten

C früher Jägersäbel M 1830, noch ohne Nieten


(Ich gehe davon aus Jägersäbel, Infanterie-Säbel M/38 sind alles Bezeichnungen bzw. Modelle des
bayerischen Infanterie-Faschinenmessers M 1830, ansonsten hätte ich den Überblick verloren)


Desweiteren bin ich schon längere Zeit Mitglied im Militaria-Fundforum und habe Sonntag morgen
zusätzlich um Hilfe gebeten. Auch wenn Faschinenmesser dortin der Regel nur ein Nebenthema sind,
ist das MFF ist sehr stark frequentiert, und ich wollte sehen, ob noch jemand so eins hat oder
vielleicht eine andere Blankwaffe mit der Marke "LK".

Neben dem Informationsaustausch hier, bin ich auch noch mit dem Autor des Buches in Kontakt getreten,
um Ihn auf den Fehler in seinem Buch hinzuweisen, bzw. in Erfahrung zu bringen, wie er zu seiner
Identifizierung gekommen ist.

Ich denke diese zusätzliche Informationsbeschaffung ist legitim und im Sinne der Sache.


Grüße Peter

25.02.13, 07:47:33

Michael04

(verstorben)

Hallo Peter,

aus den abgebildeten Unterlagen bei Ehle entnehmen ich folgendes:

Bis auf die 5 Proben aus 1829 haben alle die dreifache Vernietung,
sowohl der Jagersabel von 1830, als auch das spätere Infanterie Stück von 1838.

Durch unterschiedlichste Beschaffung über Amberg kommt es zu unterschiedlichen
Größen bei den Stücken. Eine Amberg Abnahme muß vorhanden sein.
Die Lederscheiden können geringe Unterschiede in der Machart aufweisen,
da von unterschiedlichen Herstellern gefertigt.

Hier ein kürzeres Modell:

Länge versorgt 625 mm
Länge gesamt 595 mm
Klingenlänge 465 mm
Griff 130 mm
Klingestärke am Griff 8 mm
Klingenbreite am Griff 35 mm

Nachdem man gute Erfahrungen mit dem "Sabel" der Artillerie gesammelt hatte,
sollten auch die Jäger 1830 profitieren. Unterschiede bezüglich der Länge sind
in Kauf genommen worden bei gleichzeitiger Minderung der Kosten.
1838 erhielt auch die Infanterie diese Stücke.

Die Faschinenmesser der Bürgerwehr hatten meistens keine Quernieten
zur Griffbefestigung und stärkere Abweichungen in den Maßen.


Grüße Michael


25.02.13, 14:46:30

ulfberth

(Moderator)

Hallo Michael04,

bei dem hier zuletzt gezeigten Faschinenmesser handelt es sich um ein in Amberg (Kronenstempel im Rechteck) abgenommenes Stück.

Es wäre schön, wenn es sich bei dem eingangs vorgestellten Stück um eines aus der „Vorserie“ handeln würde. Nur wurden diese von Amberg hergestellt und vermutlich auch so gekennzeichnet.

Falls eines dieser Probemuster denn überhaupt die Zeit überlebt hat, dann am ehesten in der Modellsammlung der Gewehrfabrik oder des Kriegsministeriums. Doch hier fehlen die dafür typischen Markierungen bzw. Nummerierungen. Folglich dürfte diese Möglichkeit ebenfalls auszuschließen sein.

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
26.02.13, 12:33:25

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:

Es wäre schön, wenn es sich bei dem eingangs vorgestellten Stück um eines aus der „Vorserie“ handeln würde.


So optimistisch bin selbst ich nicht.

Selbst auf bayerisch dürfte "L.K." nicht die Abkürzung für Probelieferung sein freuen

Interessant wäre es trotzdem, was oder wer sich dahinter verbirgt, und ob es weitere Blankwaffen mit dieser Marke gibt.

Gruß Peter

27.02.13, 08:07:36

joehau

(Mitglied)

Zitat von pdgdolch:
Die Schmiedemarke "LK" habe ich bisher nur
auf 2 Stücken gesehen, beide M 1787 n/A.


Ich glaube das L.K. ist ein I.K.

Bei Hermann Historica steht das gleiche Modell zum Verkauf,
gemarkt mit I.K., ebenfalls ohne eiserne Querniete im Griff
aber runder Öse an der Scheide.

08.06.13, 01:34:28

Zietenhusar

(Supporter)

Ohne das Los bei Hermann Historika betrachtet zu haben gehe ich hier auch eher von einem I aus.

Um das Thema einen vorrübergehenden Platz zu geben habe ich es hierher verschoben. Das in der Galerie (momentan ganz unten rechts) eingepflegte Bild enthält die wichtigsten Merkmale dieser Waffe, die grüne Troddel, die Klingenmarke und die Öse. So kann das Thema jederzeit gefunden und bei neuen Erkenntnissen vervollständigt werden.

Interessante Waffe!

Gruß,
Thomas

26.06.13, 06:06:32

Clouseau

(Mitglied)

10 Jahre sind vergangen…


Zitat:
„Neben dem Informationsaustausch hier, bin ich auch noch mit dem Autor des Buches in Kontakt getreten, um Ihn auf den Fehler in seinem Buch hinzuweisen, bzw. in Erfahrung zu bringen, wie er zu seiner Identifizierung gekommen ist.“


Mich würde die Reaktion des Autors interessieren; als solcher sollte ihm doch eigentlich an dieser Diskussion und einer selbstkritischen Klarstellung/Beweisführung seiner damaligen Thesen gelegen gewesen sein?

Wenn ich seinen Ausführungen zum Thema Daumenring folge und ich mir einen Füsilier „beim Hieb mit…im Extremfall blutverschmierter Hand“ vorstelle (S. 14), laufen mir zunächst Schauer über den Rücken, ich muss jedoch im Anschluss an seine im Netz nachzulesende Selbstvorstellung -Mit meinem Fokus auf Technikthemen schlage ich den Bogen zwischen "trockenen" Naturwissenschaften und "schöngeistiger" Textkunst- denken.


18.09.23, 21:22:08
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