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joehau

(Mitglied)

Zitat von ulfberth:

... allein durch eine rundere Form der Trageöse. Verständlich daß bei der Metamorphose von Bayern auf Preußen ein Wertzuwachs entsteht...


Ich nehme auch mal an, dass sich der Satz zum Wertzuwachs durch
Metamorphose nicht auf pdgdolch persönlich bezieht.

pdgdolch hat, um näheres über sein gerade gekauftes Faschinenmesser
zu erfahren, ein neu erschienens Buch über Faschinenmesser herangezogen.
Ich habe die Ausführungen und Bilder aus dem besagten Buch auch
gesehen, und es wird dort in der Tat die Abgrenzung Bayern zu Preußen
nur anhand der Ösenform vorgenommen. Stempel sind auf der dort
abgebildeten Scheide nicht vorhanden.

Wie wir alle wissen, irren auch Autoren von Fachliteratur. Auch aus
diesen Grund sind wir hier in einem Forum, dass wir alle bekannten
Informationen zusammentragen, ggf. bei fehlenden wissenschaftlichen
Beweisen, die Wahrscheinlichkeiten diskutieren und evtl. zu neuen,
richtigeren Erkenntnissen kommen, als zu denen aus der 'Fachliteratur'.

Das sollten wir ganz ergebnisoffen hier tun.

Gruß Jörg

22.02.13, 18:09:05

pdgdolch

(Mitglied)

Ich will hier nicht nerven, und ich habe das Teil auch nicht für viel Geld
bei einem Blankwaffenhändler gekauft, mal egal wie ulfberth das mit dem
Wertzuwachs gemeint hat.

Vom Wert her sehe ich das Ganze vollkommen emotionslos, aber ich habe mir
schon viele Gedanke zu dem Faschinenmesser gemacht. Daher noch ein paar
Fragen zu Euren Antworten, für die ich mich hiermit auch noch bedanken möchte.

Zitat von Clouseau:
Mich würde interessieren, was der Verfasser zu der “Schmiedemarke” LK aussagt.
Auf zweifelsfrei preußischen Waffen ist mir diese bisher nicht begegnet.

Von der ganzen Machart würde ich das Stück auch dem Zeitraum 1830 bis 1850
(vielleicht noch später ?) zuordnen, und da kommen wir in einen sehr
problematischen Bereich.


Sind denn Bayerische M 1830 mit dieser Schmiedemarke bekannt ?
Und sind so spät gefertigte Faschinenmesser mit solchen Marken bekannt ?

Zitat von Preussen:
Guten Tag,
ich schliesse mich den Ausführungen von Clouseau an. Neben der benannten
Rückenschneide sprechen die Klingenmarke und die „Stärke“ der Parierstange dagegen.


Gerd Maier Seite 201: Allgemein ist noch zu bemerken, daß die frühen
Ausführungen dieser ersten, genau datierbaren Seitenwaffen für Füsiliere
im Gefäß und in der Klinge plumper sind, auch dünnere Parierstangen haben,
als später gefertigte Muster.

Ebenso führt er auf Seite 201 aus, das sich 2 bekannte Nachfolgemuster zum
M 1787 (Sachsen M1845 und Bayern M 1830) durch die Anzahl der Nieten im
Griff unterscheiden.

Mein Stück hat keine Nieten im Griff und entspricht von den Maßen exakt
dem auf Seite 203 genannten Originalstück b)

Zur Rückenschneide ist mir noch ein Detail aufgefallen: Siehe erste Grafik
in Rolf Selzers Abhandlung zum M 1787. Wie erklärt sich der Strich am Klingenort ?

Die Scheide mit der für Bayern untypischen Öse möchte ich hier gar nicht
mehr bemühen, bei meine Überlegungen bin ich nie davon ausgegangen, dass
es die originale Erstscheide ist. Aber von meiner Bajonettsammlung weiß ich
noch, wie viele Stücke später mit Ersatzscheiden versorgt wurde.

Ich weiß das sind jetzt zwar nur Überlegungen eines Neueinsteigers in
das Sammelgebiet, aber erlaubt mir die Anmerkung, dass ich aus Euren
Antworten auch noch keine zweifelsfreie Identifizierung herauslesen kann,
eher einen Trend oder eine Tendenz in eine gewisse Richtung.

Vielleicht ist das bei diesem Stück auch nicht möglich. Ich persönlich freue
mich aber, dieses Stück in meiner Sammlung zu haben, vielleicht tauchen
ja solche Stücke mit mehr Stempelungen noch auf, die sein Geheimnis lüften.
Ein zweites Stück existiert ja auf jeden Fall im genannten Buch.

Viele Grüße Peter

23.02.13, 06:04:11

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von Preussen:

Bei der von pdgdolch vorgestellten Waffe handelt es sich m.E. um einen
bayerischen Infanteriesäbel 38 (Jäger Säbel M 1830), wie er hier im Forum
Blankwaffen Deutschland bis 1918 -> Bayern -> (bayer.) Infanteriesäbel M 1838 bereits vorgestellt wurde.


Übrigens danke an Ihn für das zeigen der Bilder, das ist ein wirklich tolles Stück.

Vielleicht ist das Thema jetzt auch ausgereizt, "LK" ist anscheinend nicht
bekannt, der Rest Rätselraten.
Ich will hier wirklich nicht nerven, wenn das Ganze nicht in allgemeinem Interesse ist.


Grüße Peter



23.02.13, 13:17:57

blacky21

(Mitglied)

Hallo,

F.Ehle stellt in seinem Buch "Die Seitengewehre der Truppen zu Fuß im Königreich Bayern"
auf Seite 191 die Klinge mit diesem Rückenschliff und Seite 192 besagte Scheide vor.
Es sind amtl. Unterlagen zu dem Inf.-Säbel M/38.

Gruß Hans-Jochen

23.02.13, 14:35:38

pdgdolch

(Mitglied)

Hallo Hans-Jochen,

vielen Dank, das ist ja toll freuen , dann ist es ja geklärt.
Da ich das Buch ja bestellt habe, kann ich mir die Details dann in Ruhe anschauen.
Scheide und FM passen dann ja auch zusammen.

Kann man sagen, ob die Troddel dann auch dazu paßt ?

In der Zwischenzeit habe ich im Buch "Das Heerwesen in Brandenburg und Preußen von 1640 bis 1806"
von H. Müller auf Seite 119 ein Bild von einem preußischen M 1787 mit Rückenschliff gefunden,
das aber nur noch als allgemeine Info.

Viele Grüße

Peter






23.02.13, 15:04:16

Preussen

(Mitglied*)

Guten Tag,

bei meiner Vermutung, dass es sich bei der besprochenen Waffe um einen
bayerischen Infanteriesäbel 38 (Jäger Säbel M 1830) handelt, ist mir leider
die Tatsache der fehlenden Klingenvernietung entgangen.

Guss
Preussen


23.02.13, 15:13:53

Zietenhusar

(Supporter)

Zitat von pdgdolch:
Ich will hier wirklich nicht nerven, wenn das Ganze nicht in allgemeinem Interesse ist.
Hallo Peter,

ich erkenne Souveränität in Deinem Auftreten hier im Forum. Und bitte keine Bedenken, das Interesse ist allgemein auf unserer Seite.

Willkommen im Forum. freuen

Gruß,
Thomas

23.02.13, 17:56:50

pdgdolch

(Mitglied)

Zitat von Zietenhusar:
Hallo Peter,

ich erkenne Souveränität in Deinem Auftreten hier im Forum. Und bitte keine Bedenken, das Interesse ist allgemein auf unserer Seite.

Willkommen im Forum. freuen

Gruß,
Thomas


Hallo Thomas,

das freut mich, vielen Dank.

Gruß Peter

23.02.13, 18:40:17

Clouseau

(Mitglied)

Guten Abend,

ich möchte noch eine kleine Ergänzung zu meinem Beitrag vom 22.02. nachtragen. Zur Verdeutlichung hätte ich von einer "deutlich ausgeprägten" Rückenschneide schreiben sollen, die für die preußischen Ausführungen nicht nachweisbar ist. Ein leichter Rückenschliff zum Klingenort hin ist natürlich auch bei dieser Waffe vorhanden.

Gruß Clouseau

23.02.13, 20:06:15

blacky21

(Mitglied)

Zur Untermauerung der Aussage von Clouseau.

24.02.13, 10:09:34
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