B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
Autor Nachricht

uwe-de

(User)

Hallo, ich bin neu im Forum und ich habe zwei Blankwaffen geerbt. Anbei ein paar Angaben zur Waffe sowie Fotos.
Säbel
Herkunft: Privatbesitz / Großvater war Soldat(Vizefeldwebel) u.a. beim Königlich Sächsisches Reserve-Infanterie Regime 241 (1914-1918).
Länge Blankwaffe: 90 cm
Gesamtlänge: 92 cm
Breite Griff: 12 cm
Länge Griff:14 cm
Stärke Griff:2,5 cm
Breite Klinge:2 cm
Stärke Klinge: 0,4 cm
Gesamtgewicht : 650 Gramm
Gewicht Blankwaffe: 1040 Gramm
Markierungen: Wappen, Eisenhauer Garantiert auf der Klinge / Zahl „1“ unterhalb des goldenen Griffes gestanzt
Farbe Portepee: Schwarz-silbern mit einem grünen Streichen geflochten / Leder - Stoff
Breite Portepee Band: 2 cm

Ich habe folgende Fragen:
Handelt es sich -wie ich vermute- um eine Blankwaffe aus Sachsen?
Wie lautet die korrekte Bezeichnung für den Säbel?
Zu welchen Anlässen wurde der Säbel getragen?
Handelt es sich beim Säbel um seltene Sammlerstücke, ev. für ein Museum von Interesse?
Welche Bedeutung haben die Farben beim Portepee?
Welche Bedeutung haben die verschieden Markierungen auf den Säbel?
Was stellt das Wappen dar?
Wie ist der Zustand zu bewerten?

Vielen Dank und ich freue mich auf die Antworten!

18.01.13, 11:41:17

mario

(Administrator)

Hallo Uwe-de,
willkommen im Forum. Was Du da hast ist ein Sächs. IOD 1867.
Damit sind schon einige Fragen beantwortet.
Du wirst vieles im Forum finden über diesen Degen, wenn dann noch Fragen offen sind helfen wir Dir gerne weiter.
Gruß Mario



123
18.01.13, 11:58:21

Sachse

(Mitglied)

Hallo Uwe,
die grundsätzliche Antwort wurde von Mario schon gegeben - aber wenn es sich tatsächlich um die Waffe Deines Großvaters handelt, wären sicherlich nachstehende ergänzende Details für Dich wissenswert.
- IOD 1867 = Infanterie-Offiziersdegen Modell 1867, leichte Ausführung mit Klappscharnier
- diese leichte Ausführung wurde in der Regel außerhalb des Truppendienstes getragen und ist von Deinem Großvater, der als Feldwebel- Dienstgrad zum Tragen der Offizierswaffe berechtigt war, sicherlich privat angeschafft worden.
Für den Dienst wurde den Unteroffizieren durch das Regiment eine schwere Ausführung dieses Degens zur Verfügung gestellt, welche zur Kennzeichnung des Armee- Eigentums mit Stempeln der Truppenformation versehen wurden.
- es handelt sich schon um ein Sammlerstück, allerdings um das häufigste Modell der sächsischen Blankwaffen und für ein Museum sicher nicht von Interesse.
- Portepees mit grünem Durchzug am Riemen sowie einer grünen Füllung der Quaste sind bei diesem Trage - Zubehör die sächsischen Farben.
- die Klinge trägt die Initialen "FAR" für König Friedrich August III. (1904/1918), die Kennzeichnung "Eisenhauer" steht für ein bei diesem Degenmodell üblichen Qualitätskriterium der Klingen, die "1" dürfte keinerlei Bedeutung haben.
- das Wappen auf dem abklappberen Stichblatt ist das königlich-sächsische Staatswappen bis 1918

Das Reserve-Inf.-Rgt. 241 wurde erst am 21.August 1914 aufgestellt, Dein Großvater hat sicherlich bereits vordem in einem der Stammregimenter der kgl. sächs. Armee gedient, hast Du Kenntnis in welchem ?

Mit frdl. Gruß vom Sachsen









18.01.13, 14:42:12

uwe-de

(User)

Danke für die vielen Infos!!
Ja es handelt sich um den Degen des Großvaters meiner Frau.
Ich habe außer dem Degen IOD 1867 (wie ich jetzt gelernt habe) noch einen Dolch. Außerdem liegen mir der Militärpass mit allen Einträgen sowie die Personalakte vor, alles fein säuberlich in Süttlerin-Handschrift ausgefüllt - daher nicht einfach zu lesen. ich weiß inzwischen so viel das die Laufbahn wie folgt aussah:
Diensteintritt am 31.08.1914 - Königlich Sächsisches Reserve-Infanterie Regiment 241 - 7. Kompagnie
17.02.1915 Gefreiten / 29.05.1915 Unteroffizier
29.07.1918 Offiziers Anwärter / 09.09.1918 Vizefeldwebel
Besitz-Zeugnis für Verwundeten Abzeichen ausgestellt vom Königlichem Bezirkskommando Kiel am 20.10.19??
Nachweis Orden: EK 2 am 26.6.1915 / Friedrich-August-Medaille in Silber am 26.3.1917
Feldzüge in Belgien- Flandern und Frankreich
Verwundung 1.11.1914 – Splitterverletzung am rechten kleinen Finger
Laufbahn:
Königlich Sächsisches Reserve-Infanterie Regiment 241 - 7. Kompagnie - Einträge vom 26.06.1916
1. Ersatz-Bataillon Königlich Sächsisches Leib-Grenadier Regiment 100 - Einträge vom 30.06.1916
Pionier (Mineur)Kompagnie Nr. 324 - Einträge von 28.12.1916
1.Bataillon Königlich Sächsisches Infanterie Regiment 415 3 Kompagnie - Einträge von 04.01.1918
12. Kompagnie Infanterie Regiment Nr. 254 - Einträge vom 26.05.1918
4. Kompagnie Wehrkursus für Offizier-Aspiranten Nachweis zur Beförderung zum Offizier-Aspiranten am 29.7.1918 zum Vizefeldwebel am 09.08.1918
Ersatz Bataillon Infanterie Regiment Nr. 107 - Einträge vom 13.06.1918
Lehrkursus für Offizier-Aspiranten Regiment, Libau 29.07.1918
Befähigungs-Zeugnis zum Reserveoffizier-Aspiranten


Gruß aus Hamburg Uwe


18.01.13, 14:58:28
Gehe zu:
Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder