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olgaulan

(Mitglied)

vernickeltes Eisen-Bügelgefäss. Auf Parierstangen-Lappen und Scheide gestempelt "14.A.5.34." . Vernickelte Rückenklinge mit beidseitiger Hohlbahn. Geätzt mit militärischen Trophäen,geschwärzte Stahlblechscheide.

Gesamtlänge..................1.030 mm
Säbellänge.....................1.010 mm
Klingenlänge.....................875 mm
Klingenbreite (max.)............30 mm



14.09.12, 16:55:58

mario

(Administrator)

Hallo Olgaulan,
wie kommst Du auf Wachtmeister?
Gruß Mario


123
14.09.12, 17:49:10

olgaulan

(Mitglied)

Hallo Mario,
das Extra/ Eigentums - Säbel teilweise mit Regimentsnummern gestempelt wurden ist ja bekannt, aber im Zusammenhang mit der besonders breiten Klinge und der im allgemeinen "schweren" Ausführung lässt mich auf einen Portepee Unteroffizier als Träger schließen.
(bin natürlich aber für andere Meinungen offen !)

Gruß Bernd

14.09.12, 18:01:02

mario

(Administrator)

Der Truppenstempel soll wohl an die Waffe die im Dienst getragen wurde erinnern und schließt Verwechslungen aus.
Waffennummer 34 wäre aber etwas hoch für einen Wachtmeister, die sollte doch im unteren einstelligen Bereich sein.
Gruß Mario


123
14.09.12, 18:11:44

ulfberth

(Moderator)

Warum sollte ein Unteroffizier mit Portepee sich einer Mannschaftswaffe bedienen?

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
14.09.12, 23:52:34

leila100

(Mitglied)

Hallo,

ein Wachtmeister/Kammerstück dürfte wohl kaum eine geätzte
Klinge haben. Darum ist der hier gezeigte Säbel wohl eher eine Extrawaffe. Ob nun von einem Wachtmeister getragen oder von einem Mannschaftmitglied verwirt !

Gruß Ingo

15.09.12, 16:24:51

ulfberth

(Moderator)

Zitat von leila100:
Hallo, ein Wachtmeister/Kammerstück dürfte wohl kaum eine geätzte Klinge haben. ...
Gruß Ingo


Für den Zeitraum vor (ca.) 1880 existieren sehr wohl geätzte und teilweise auch erheblich wuchtigere Klingen am preußischen A.O.S. der Portepeeunteroffiziere.


Wichtiger ist aber doch die bisher unbeantwortete Frage nach der Wachtmeister-Waffe.

Von verkaufsfördernden Bezeichnungen in Auktionskatalogen einmal abgesehen – alles eine Frage der Qualität des Auktionators – was spricht denn wirklich für oder gegen einen Wachtmeistersäbel?

Doch lassen wir den Säbel einmal "sprechen":

Der Truppenstempel “14.A.5.34.“ auf dieser außerdienstlich geführten Mannschaftswaffe steht für das 1. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 14, 5. Batterie und der Waffennummer 34. Der Standort war im fraglichen Zeitraum Karlsruhe (Gottesaue).

Insoweit ist hier die Zuordnung nach Baden gesichert.

Der Truppenstempel auf diesem Privatstück sagt aber noch etwas anderes aus. Nämlich daß der Stempel erst nach dem 1. Juli 1871 geschlagen wurde. Denn erst ab hier existiert diese Formation in Verbindung mit der o. g. Benennung.

Davor erfolgte die am 25. November 1870 abgeschlossene Militär-Convention Badens mit dem dem Königreich Preussen.

Das 14. Feldartillerie Regiment war danach faktisch eine preußische Formation. Folglich bestand auch die Bewaffnung der Portepeeunteroffiziere (Wachtmeister / Vice-Wachtmeister) aus dem preußischen Artillerie-Offizier-Säbel (A.O.S.).

Der hier gezeigte interessante Mannschaftssäbel ist aber diesem Personenkreis nicht zuzuordnen. Selbst die Zuordnung zu einem Unteroffizier ist nicht belegbar. Verantwortlich für die Schwere der Waffe war allein die Neigung und der Geldbeutel des Erwerbers.

Gruß

ulfberth


www.seitengewehr.de
16.09.12, 09:27:37

leila100

(Mitglied)

Sehr interessant!
Da habe ich wieder etwas dazu gelernt.

Gruß Ingo

16.09.12, 11:00:04

olgaulan

(Mitglied)

Hallo,
Danke für eure Beiträge und die Richtigstellung der Beschreibung. Eure Argumente haben mich überzeugt.
Eventl. kann ja ein Admin den "Wachtmeister" aus der Überschrift enfernen.
Gruß Bernd

17.09.12, 13:23:08
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