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olgaulan

(Mitglied)

Hallo ,
Da ich eigentlich nur württ. Blankwaffen sammle, wende ich mich an die Feuerwaffenfraktion mit der Bitte um Hilfe bei der Bestimmung.
Zuerst ein paar Daten:
Gesamtlänge: 1115 mm
Lauflänge: 730 mm ohne Schweift.
Kal.: 17,5 mm
Garnitur : Eisen /- Pfanne: Messing
Schlossplatte mit geprägt. Signum in der Schreibweise
KOENG:
WÜRT:FABRIK
Alles Andere was Wichtig sein könnte, sieht man glaube ich auf den Bildern
Ladestock und erster Laufring mit Korn wurden meiner Meinung nach ergänzt und sind nicht original. Vorderer Riemenbügel fehlt

Reckendorf beschreibt ein im Aussehen nach gleiches Gewehr als "württ. Gewehr 1808 für neue mil. Verwendung gekürzt",
gibt aber die Längen der Waffe nicht an.
Vollmer beschreibt ein im Aussehen nach gleiches Gewehr als
"Dragonergewehr 1808" mit der Besonderheit," gekürztes Gewehr" jedoch ist dieses ca. 8 cm länger.

Es wäre toll, wenn jemand was genaueres dazu sagen kann
Auch die Auflösung der Stempel auf Lauf und Schaft würde mich sehr interessieren..
Danke schon mal im Voraus.

Grüßle Bernd

12.07.12, 10:38:47

olgaulan

(Mitglied)

noch mehr Bilder:

12.07.12, 10:40:30

corrado26

(Super-Moderator)

Es handelt sich hier wie schon richtigerweise festgestellt um ein leider gekürztes württembergisches Infanteriegewehr 1808, wobei jedoch festzustellen ist, dass Gewehre dieser frühen Fertigung, also vor Errichtung der Fabrik in Oberndorf 1812, im Arsenal Ludwigsburg entstanden sind. Daraus ist zu folgern, dass das hier gezeigte Gewehr in späterer Zeit ein Schloss Oberndorfer Fertigung erhalten hat. Allerdings ist anzumerken, dass der Hahn nicht original ist. Der ursprünglich gewölbte, württembergische Hahn ist durch einen österreichischen Hahn M 1798/1808 ersetzt worden.
Da mir inzwischen mehrere auf nahezu die gleiche Länge abgeschnittene Gewehre dieses Typs bekannt geworden sind, gehe ich davon aus, dass diese speziell zur Verwendung bei der württembergischen Artillerie gekürzt wurden.

Der Stempel "V" unter Krone auf dem Lauf ist der sogenannte Vorratsstempel. Dieser Stempel musste nach dem Beschussgesetz des Jahres 1891 auf alle zu diesem Zeitunkt noch im deutschen Staatsbesitz vorhandenen, aber nicht mehr verwendeten Waffen aufgeschlagen werden. Damit ist festzustellen, dass sich das fragliche Stück zu diesem Zeitpunkt offiziell noch im Staatsbesitz befunden hat.

Beim Nummernstempel am Kolben handelt es sich mit Sicherheit um eine Depot- oder Museums-Inventarnummer.

Eine Beantwortung der Frage im anderen Forum erspare ich mir aus verständlichen Gründen!
corrado26

13.07.12, 18:06:46

olgaulan

(Mitglied)

Hallo corrado26,
Danke für deine Hilfe und Mühe.
mann lernt bei unserem Hobby ja nie aus und immer was neues dazu.

Grüßle Bernd

13.07.12, 21:00:17
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