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schwekapi

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1839 war man in Schweden der Ansicht, neue Modelle von Dragoner- und Husarensäbeln anzuschaffen. Seine königliche Majestät befahl deshalb, dass der Leutnant beim Svea Artillerieregiment Jonas August Hafström in Zusammenarbeit mit dem Rittmeister bei der Leibgarde zu Pferd, Gustaf Fredrik Liljencrantz, sollten „konstruieren und zu gnädiger Genehmigung vorlegen zwei solcher Modelle“. Als Resultat blieb ein Säbel, der von Hafström allein konstruiert worden war. Dieses Projektmodell erfuhr noch einige Änderungen am Gefäß und wurde 1842 als Modell eines neuen schwedischen Kavalleriesäbels genehmigt.

Der Handschutz auf der Terzseite war stark in Richtung Griffkappe gebogen. 1847 wurde dieses Modell leicht geändert. Der Handschutz wurde beim Säbel m/1847 weiter nach unten gebogen. Vermutlich gab es Beschwerden, dass die Reiter mit Handschuhen den Vorgänger schlecht greifen
konnten. Beide Modelle wurden an die

Leibgarde zu Pferd (1846),
Skåne Husaren Regiment (1846) und
Kronprinzhusaren Regiment (1852) ausgegeben.

Vermutlich wurden auch Säbel vom Modell m/1842 zum Modell m/1847 umgearbeitet.

Wie in anderen Ländern war es damals auch in Schweden üblich, veraltete Waffen an die Artillerie
oder den Train abzugeben. Auch mit diesem Säbel ist das geschehen. Hier an Hand der Stempelung nach zu vollziehen.

Anker auf Gefäß und Klinge = Eisenmanufaktur in Eskilstuna

Krone auf der Klinge = militärische Abnahme 12 (überstempelt von PS) über 27 auf dem Gefäß = leider nicht zu deuten, jedoch alter Kavalleriestempel.

V.A.R.B.No74 (auf Scheide) = Vendes Artillerie Regiment/1.Batterie/Nummer 74

technische Daten:
Länge mit Scheide: 1,04 m
Länge ohne Scheide: 1,01 m
Länge Klinge: 87 cm
Breite Klinge dickste Stelle: 3,8 cm
Breite Klinge dünnste Stelle: 2,7 cm
Gewicht mit Scheide: 2,05 Kg
Gewicht ohne Scheide: 1,18 Kg

vielleicht noch Interessant:

Diese Klingenform wurde zu der Zeit noch bei vielen anderen Blankwaffenmodellen eingeführt. Am bekanntesten ist wohl das Faschinenmesser m/1848. Mit dieser Klinge bekamen aber auch beim Modell 1853 die Unteroffiziere der Infanterie und Infanterieleibgarderegimenter eine neue Seitenwaffe. Auch der Säbel m/1849 für die Offiziere der Leibgarde zu Pferd hatte diese Klinge. Die Säbel m/1852 für Offiziere der Leibregimenter zu Fuß, der Enterhauer m/1851 und der Hauer m/1866 für die Schärengarten Artillerie bekamen diese Klinge. Zu guter Letzt wurden mit dieser Klinge noch der Haudegen m/1843 für Unteroffiziere der Flotte, der Säbel m/1846 für Flaggenunteroffiziere, der Hauer m/1885 für Unteroffizierskorporale (Flotte) und der Säbel m/1850 für Seeoffiziere ausgestattet.








Gruß vom alten Schweden,
Thomas
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Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
06.03.12, 20:34:37

schwekapi

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